Umfang:
1 Online-Ressource (18 Seiten)
ISBN:
978-3-89129-790-2
,
978-3-89129-790-2
Inhalt:
Der deutsche Dichter August von Platen (1796-1835), der zu den Orientalisten des frühen 19. Jahrhunderts zu zählen ist, veröffentlicht nach intensiver Auseinandersetzung mit dem persischen Dichter Hafis eigene Ghaselensammlungen. Seine Positionierung zum sogenannten Orient scheint sich jedoch im Laufe der Zeit zu wandeln: Während die erste Sammlung Orient und Okzident als Dichotomie aufgreift, tritt der Osten in der zweiten Sammlung als distanziert und verschleiert auf. Der Spiegel des Hafis wiederum enthält eine Rückbesinnung und Hinwendung zum Orient, doch in der neuen Sammlung muss von einem Bruch gesprochen werden. Die eingedeutschten Ghaselen enthalten keine mystischen Spannungen mehr, auch die Motivik wurde angepasst.
Da Platens Ansichten recht ambivalent scheinen, ist auch seine Positionierung in der Wissenschaft schwierig und in Teilen revisionsbedürftig. Während er sich um den persischen Spracherwerb bemühte und entgegen Saids These einer Identitätsbildung durch Differenzen bei ihm eher von einer Ineinsnahme von orientalischer und eigener Identität zu sprechen ist, gibt es auch Stimmen, welche die Motive des Spiegels, Echos und Narziss zum Kosmos von Platens Gedichten machen.
In:
Wenn die Rosenhimmel tanzen. Orientalische Motivik in der deutschsprachigen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts / Rüdiger Görner, Nima Mina, München : Iudicium, ,2006, Seiten 108-127, 978-3-89129-790-2
Sprache:
Deutsch
URN:
urn:nbn:de:kobv:11-110-18452/27265-4
URL:
Volltext
(kostenfrei)
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