Umfang:
1 Online-Ressource (190 Seiten)
Ausgabe:
1st ed
ISBN:
9783849816056
Serie:
Moderne-Studien 3
Inhalt:
Prominente Zeitgenossen wie Theodor W. Adorno und Max Bense plädierten in der Nachkriegszeit lautstark für den Essay als Mittel der Auseinandersetzung mit den aktuellen Problemen. Als 'kritische Form par excellence' versprach der Essay konsequente Ideologiekritik, und durch seine rhetorische Dynamik zugleich eine neue Qualität der Kommunikation. Doch was war im 'drahtlosen Zeitalter' die angemessene mediale Form des Essayismus? Im Süddeutschen Rundfunk entwickelte Alfred Andersch Mitte der 1950er Jahre als Antwort auf diese Frage das neue Sendeformat 'Radio-Essay'. Es sollte ermöglichen, 'politische, soziale und geistige Probleme, Länder und Landschaften, ja selbst psychologische, soziologische und historische Phänomene im Funk darzustellen'. Zu den ›Aushängeschildern‹ der Radio-Essay-Redaktion gehörten die Schriftsteller Wolfgang Koeppen und Arno Schmidt. Im Nachtprogramm des Stuttgarter Senders führten sie den essayistischen Kampf gegen die Gespenster der NS-Vergangenheit ebenso wie gegen die Gespenster der bundesrepublikanischen Gegenwart. In dieser Studie werden erstmals ausgewählte Radio-Essays beider Autoren vergleichend gegenübergestellt. Der Radio-Essay wird dabei als kritische Gedächtnisgattung verstanden, deren Methodenrepertoire nicht nur die Enttrümmerung des nationalen kulturellen Gedächtnisses ermöglichte, sondern auch die Demontage von Propaganda-Sterotypen des Kalten Krieges. In Abgrenzung zu bisherigen Ansätzen beschreibt diese Studie den Radio-Essay als moderne massenmediale Form, die spezifisch an die Kommunikationssituation im Rundfunk angepaßt ist
Anmerkung:
[1., Aufl.]. - Online resource; title from title screen (viewed August 18, 2022)
,
Doctoral Thesis Humboldt-Universität Berlin 2006
Weitere Ausg.:
Erscheint auch als Druck-Ausgabe ISBN 9783895286353
Sprache:
Deutsch
Fachgebiete:
Germanistik
Schlagwort(e):
Schmidt, Arno 1914-1979
;
Koeppen, Wolfgang 1906-1996
;
Radio-Essay
;
Hochschulschrift
URL:
Volltext
(URL des Erstveröffentlichers)
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