UID:
edoccha_9961394060102883
Umfang:
1 online resource (1230 pages)
Ausgabe:
First edition.
ISBN:
3-16-158226-8
Serie:
BtrIPR
Inhalt:
Die Aktiengesellschaft soll private Ersparnisse in dauerhaft gebundenes, unternehmerisches Anlagekapital transformieren. Zugleich erlaubt die Börsennotierung eine beliebig kurzfristige Anlage in unternehmenstragende Gesellschaften. Vor diesem Hintergrund bestehen in Rechtswissenschaft, Ökonomie und Politik seit langem große Sorgen, dass die moderne kapitalmarktorientierte Aktiengesellschaft unter ein schädliches Diktat kurzfristiger Einflüsse gerät. Eckart Bueren leuchtet diese wechselhafte Kontroverse um kurzfristige Orientierung und damit um den Schutz der Funktionsfähigkeit der Aktiengesellschaft erstmals gesamthaft rechts- und ideengeschichtlich, rechtsvergleichend und rechtsökonomisch aus. Er erzählt damit die Rezeptionsgeschichte eines international wirkmächtigen Regelungstopos im Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht. Welche Entwicklung hat er durchlaufen, für welche Rechtsfragen, Regelungsanliegen und Interessen wurde er zu verschiedenen Zeiten dienstbar gemacht und wie bedeutsam ist er heute? Die Arbeit wurde mit dem Förderpreis der Stiftung Kapitalmarktforschung für den Finanzstandort Deutschland ausgezeichnet.
Anmerkung:
Habilitation--Bucerius Law School Hamburg, 2018.
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Cover -- Titel -- Vorwort -- Inhaltsübersicht -- Inhaltsverzeichnis -- Abkürzungsverzeichnis -- Einführung -- I. Themenstellung -- II. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz -- III. Forschungsprogramm -- 1. Ökonomische Ideengeschichte im rechtshistorischen Kontext -- 2. Funktional-ökonomische Problemdefinition und -abgrenzung -- 3. Ideengeschichte bis zur Finanzkrise: Wirtschaftsgeschichte, Rechtsvergleichung und Dogmatik -- 4. Moderne ökonomische Short-termism-Theorie -- 5. Empirische Forschung zu Short-termism -- 6. Bewältigungsstrategien nach der Finanzkrise: Rechtsvergleichende und dogmatische Analyse -- 1. Teil: Ursprünge und Problemdefinition -- 1 Schlaglichter aus der Geschichte der Ökonomie -- I. Die klassische Schule der Ökonomie: Short-termism zur Zeit der Urformen moderner Aktiengesellschaften -- 1. Die Handelskompanien in Adam Smiths Wealth of Nations -- a) Rechtsgeschichtliche Grundlagen -- b) Wettbewerbswirkung, Agency-Problematik und kurzfristige Governance -- 2. Kurzsichtiges Wirtschaften und Anfänge verhaltensorientierter Ökonomie: Adam Smiths Theory of Moral Sentiments -- 3. Kurzfristiges Verhalten allgemein vs. in Handelskompanien: ein „Adam-Smith-Problem"? -- II. Neoklassische Mikroökonomie -- 1. Kurzsichtiges Verhalten in der neoklassischen Konsumtheorie: William Stanley Jevons und Alfred Marshall -- 2. Kurze vs. lange Frist in der neoklassischen Preistheorie: Alfred Marshall -- 3. Kurzfristiges Verhalten in der neoklassischen Wohlfahrtsökonomie: Arthur Cecile Pigou -- a) Kurzsichtige Orientierung als prinzipielles Problem der Marktwirtschaft -- b) Potenzielle Korrektur durch den Kapitalmarkt und Gegenmaßnahmen -- c) Die Bedeutung unvollständigen Wissens -- d) Einordnung in den rechtshistorischen Kontext und die Short-termism-Debatte.
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4. Kurzsichtiges Verhalten in der Zins- und Kapitaltheorie österreichischer bzw. neoklassischer Ökonomen -- 5. Kritische Zusammenschau und Rezeption in der weiteren Short-termism-Debatte -- III. Short-termism und Weltwirtschaftskrise: John Maynard Keynes -- 1. Short-termism in Keynes General Theory -- a) Einführung -- b) Produktionstheorie: Aktuelle Ergebnisse als Bestimmungsgrund kurzfristiger Erwartungen -- c) Konsumneigung: Kurzsichtigkeit als nachrangiger Faktor -- d) Investitionsanreize: Primat des Aktuellen und der kurzen Frist im battle of wits -- 2. Einordnung aus heutiger Sicht -- a) Zeit- und rechtshistorischer Kontext -- b) Rezeption in der modernen Short-termism-Debatte -- 2 Problemdefinition der modernen Ökonomie -- I. I know it when I see it -- II. Definitionsversuche -- 1. Allgemeine Definitionen -- a) Ansatz und Formulierung -- b) Praktische versus theoretische Operationalisierung -- 2. Spezifische Definitionen -- III. Fazit: Drei Merkmale und ihre Schwierigkeiten -- IV. Abgrenzung -- 2. Teil: Ideengeschichte - unerwünschte Kurzfrist-Orientierung als Regelungstopos des Gesellschafts- und Kapitalmarktrechts zwischen Recht und Ökonomie -- 1 Angloamerikanischer Rechtskreis -- I. Vereinigte Staaten von Amerika -- 1. Hintergrund: Abnehmender relativer wirtschaftlicher Erfolg der angloamerikanischen Volkswirtschaften und Übernahmewellen -- 2. Diskussionswellen und -themen -- 3. Short-termism-Diskussion der 1980er und frühen 1990er Jahre -- a) Managementfehler -- aa) Von „Managing our Way to Economic Decline" … -- bb) … über „The Next American Frontier" … -- cc) … „Out of crisis" … -- dd) … zu „Relevance Lost" -- b) Investorenverantworteter Defekt? -- aa) Die takeover controversy -- (1) Übernahmen als Disziplinierungsinstrument -- (2) Übernahmen als Treiber kurzfristigen Denkens -- bb) Gesetzgeberische Reaktionen im föderalen System.
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(1) Bundesebene -- (2) Ebene der Bundesstaaten -- c) Scheitelpunkt -- aa) Zusammenfassende Aufbereitung und Corporate-Governance-Vergleichung („Capital choices" u. a.) -- bb) Mainstream und erstarkende Gegenstimmen -- cc) Meinungswechsel des Competitiveness Policy Council -- d) Fazit aus heutiger Sicht -- 4. Short-termism-Diskussion der frühen 2000er Jahre: Bilanzskandale und Dotcom-Blase -- a) Regulierungsdefizit -- b) Corporate-Governance-Missstände -- aa) Administration und Legislative -- bb) Schrifttum -- c) Theorieversagen? -- aa) Effizienzmarkthypothese und Markt für Unternehmenskontrolle -- bb) Shareholder-Value -- d) Fazit aus heutiger Sicht -- II. Vereinigtes Königreich -- 1. Hintergrund -- 2. Vorläufer der Short-termism-Debatte -- a) 1930er Jahre: Macmillan Gap -- b) 1970er Jahre: Wilson Review -- aa) Überblick -- bb) Finanzierung und Short-termism -- cc) Interessengruppengetriebene Polarisierung der Short-termism-Debatte -- c) Fazit -- 3. Short-termism-Diskussion ab Mitte der 1980er und frühen 1990er Jahre -- a) Parallelen und Besonderheiten im Vergleich zu den USA -- aa) Declinism und Corporate Governance -- bb) Übernahmen und institutionelle Investoren: City vs. Industry -- cc) Rezeption US-amerikanischer Beiträge -- b) Etablierung des Themas ab 1987 -- aa) Interessenverbände -- bb) Ökonomie -- (1) Volkswirtschaftliche Dokumentation und Analyse des decline -- (2) Managementforschung -- (3) Institutionelle Investoren, Investitionsbewertung und Analystenverhalten -- (4) Übernahmen -- (5) Umfragestudien zur Managersicht, Managervergütung -- cc) Rechtswissenschaft -- (1) Der Pionier: J. Parkinsons „Corporate Power and Responsibility" -- (2) Die nachfolgende Diskussion -- (a) Übernahmen -- (b) Nicht geschäftsführende Direktoren -- (c) Institutionelle Aktionäre -- (d) Unternehmenszielbestimmung.
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(3) Corporate-Governance-Systemvergleichung im Wandel der Zeit -- (a) „Keeping good Company" 1994 -- (b) „Keeping better Company" 2005 -- dd) Short-termism als Thema von Exekutive und Legislative 1985-1994 -- c) Private Reaktion im Schatten drohender Regulierung: Corporate-Governance-Kodizes -- aa) Rechtspolitische Ausgangslage -- bb) Cadbury Report 1992 -- cc) Greenbury Report 1995 -- dd) Hampel Report 1998 -- ee) Myners Report 2001 -- ff) Higgs Report 2003 -- gg) Zusammenfassung -- 4. Short-termism in der Entstehungsgeschichte des Companies Act 2006 -- a) Einführung und Vorgeschichte -- b) Short-termism als Thema der CLR Steering Group (1999-2001) -- c) Short-termism als Thema der Regierungsantwort und des parlamentarischen Gesetzgebungsprozesses -- aa) White Paper 2002 -- bb) White Paper 2005 -- cc) Company Law Reform Bill 2005 -- 5. Zusammenfassung und Fazit aus heutiger Sicht -- III. Schlussbetrachtung: Short-termism-Debatte und Corporate-Governance-Systemvergleichung im angloamerikanischen Rechtskreis -- 2 Deutschland im europäischen Kontext -- I. Aktienrechtliche Reformdiskussion in der Weimarer Republik bis zum AktG 1937 -- 1. Hintergrund: Wirtschaftliche Achterbahnfahrt, Hyperinflation und Auswirkungen internationaler Finanzströme -- 2. Die aktienrechtliche Reformdiskussion -- a) Leitmotiv der inneren und äußeren Überfremdung durch spekulatives Kapital -- b) „Gute" Verwaltung und langfristige Aktionäre vs. „schlechte" kurzfristige Aktionäre -- aa) Walther Rathenaus „Vom Aktienwesen" -- bb) Rezeption im Lichte der „Lehre vom Unternehmen an sich" -- cc) 33. Deutscher Juristentag 1924 -- dd) 34. Deutscher Juristentag 1926 -- ee) DJT-Kommission: Generalbericht -- ff) Reformvorschläge im Schrifttum -- gg) Wirtschaftsenquete-Generalbericht -- hh) Konsultation des Reichsjustizministeriums -- ii) Der Gesetzentwurf von 1930.
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c) Die Bekämpfung kurzfristiger Einflüsse zwischen Weimarer Republik und NS-Ideologie -- d) Das Aktiengesetz 1937 -- e) Erkenntniswert für die heutige Diskussion -- II. 1990er Jahre: Kapitalismus vs. Kapitalismus (Michel Albert) -- 1. Die These -- a) Der kurzfristige neoamerikanische Kapitalismus -- b) Das langfristige modèle rhénan -- c) Trend und Empfehlung -- 2. Zeitgeschichtlicher Kontext und spätere Entwicklung -- 3. Heutiger Stellenwert -- III. Short-termism und Übernahmerecht -- 1. Innerdeutsche Diskussion ab 1985 -- a) Frühe Rezeption der US takeover controversy mit Short-termism-Kritik… -- b) … und baldiges Reenactment -- aa) Auslöser -- bb) Gegner -- cc) Befürworter -- dd) Praktische Bedeutung, insbesondere die Kontroverse um Höchststimmrechte -- c) Die Haltung des WpÜG-Gesetzgebers -- 2. Geschichte der Übernahmerichtlinie: Mittelbare Eruption? -- a) Konfliktlinien mit Parallelität zur Short-termism-Debatte -- b) Die Übernahmerichtlinie als Ausdruck von „Capitalisme contre Capitalisme"? -- 3. Zusammenfassung und Fazit -- IV. KonTraG 1998: Einzug des Shareholder-Value? -- 1. Dreifache Stärkung des Kapitalmarkteinflusses auf AGs -- 2. Hinwendung zum Shareholder-Value-Konzept? -- 3. Vierfache Stärkung kontroverser Treiber kurzfristigen Denkens -- V. Mitte der 2000er Jahre: Heuschreckendebatte -- 1. Heuschreckenmetapher in der Politik: Ursprung und Erfolgsgeschichte -- 2. Rechtspolitischer Hintergrund -- a) Herausforderungen nach Auflösung der Deutschland AG -- b) Schädliche kurzfristige Orientierung durch Private Equity und Hedgefonds in Deutschland? -- 3. Juristische Auseinandersetzung -- a) Rechtspolitische Vorschläge zur Differenzierung „guter" und „schlechter" Aktionäre -- b) Gesetzgeberische Reaktion, insbesondere: Das Risikobegrenzungsgesetz -- c) Die weitere Diskussion -- 3 Fazit: Die Short-termism-Diskussion bis zur Finanzkrise.
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I. Exemplarischer Charakter der herausgearbeiteten Linien und Themen.
Weitere Ausg.:
ISBN 3-16-158225-X
Sprache:
Deutsch
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