Format:
1 Online-Ressource (249S.).
ISBN:
978-3-322-86324-9
,
978-3-8244-4092-4
Note:
Alles Schreiben beginnt mit der Lektüre, und das gilt im besonderen Maße für einen Autor wie Arno Schmidt. Ein großer Leser war er immer, und lesend hat er ein großes Werk geschaffen, daß in seiner besonderen Form nicht nur die eigene Souveränität, sondern auch die seines Schöpfers unter Beweis stellen sollte. Im Zusammenhang mit anderen Texten will Schmidt seine individuelle Besonderheit manifestieren und diese dem Leser als Rätsel vermitteln, will sich im Text verkleiden, um das, was er als den 'besseren Teil' seines Ichs betrachtete (vgl. ASW 5), zu offenbaren. Im Text konstituiert sich diese Subjektivität als einziges Anliegen Schmidts. Der Humorist, der Ironiker, der Sprachzertrümmerer und Wortweltschöpfer konstruiert den Text als einen unterschiedlichen und will sich nicht unterwerfen. Immer ist auch der Protagonist ein sich selbst bejahendes Subjekt, dessen Lebensgrundlage zur Schreibmotivation wird. In der Sprache, sei es als private Aufzeichnung in der Form des Tagebuchs oder als fiktiver Dialog, erhält sich der Held. Das Ich wird an die Sprache gebunden, die in ihrer Ausdrucksvielfalt der Selbstbestätigung unterworfen sein soll. Die Variationen und Neuschöpfungen festgefahrener sprachlicher Strukturen sollen der verfeinerten Repräsentation dienstbar gemacht werden. Stattdessen aber stellt sich ein anderer Effekt ein. Der sprachliche Ausdruck, in seiner Bezeichnungsfunktion nicht festzulegen, beginnt über seine eigene Irrealität zu reflektieren und widersetzt sich dem sprechenden Subjekt. Der Autor wird als Teil der Fiktion entpersonalisiert und entsteht im Rezeptionsprozeß als Funktion des Diskurses
Language:
German
Keywords:
1914-1979 Schmidt, Arno
;
Ich-Bewusstsein
;
Literarischer Text
;
1914-1979 Schmidt, Arno
;
Erzählperspektive
;
Subjektivität
;
Hochschulschrift
;
Hochschulschrift
;
Hochschulschrift
DOI:
10.1007/978-3-322-86324-9
Bookmarklink