UID:
almahu_9949863370202882
Format:
1 online resource (1272 pages)
Edition:
1st ed.
ISBN:
9783428589531
Series Statement:
Sprache und Medialität des Rechts - Language and Media of Law Series
Content:
Im US-amerikanischen wie im deutschen Föderalismus gebrauchen Gerichte ›selbstbewusst‹ instrumentalisierbare Topoi wie ›state dignity‹ oder ›Bundestreue‹, welche nicht im Verfassungstext enthalten sind. Die Studie vergleicht die Rhetorik dieser ›ungeschriebenen‹ Dogmatik, die um anthropomorphe, ,›lyrische‹ Vorstellungen von ›Würde‹ und ›Treue‹ kreist. Unter Rückgriff auf die literaturwissenschaftliche Dekonstruktion analysiert das Buch die Kraft anthropomorpher Dogmatik in Recht und Literatur.
Note:
Intro -- Vorwort -- Inhaltsübersicht -- Inhaltsverzeichnis -- Abbildungsverzeichnis -- Einleitung -- A. Drei Fäden: Ideenpolitik - Dogmatik - Rhetorik -- I. Ideenpolitik: ‚Föderalismusˋ ist - immer wieder neu - ‚Mittel zum Zweckˋ -- 1. Transatlantische Ideenpolitik -- 2. Instrumentalföderalismus -- II. Dogmatik: (auch) ‚vor Gerichtˋ wird ‚Föderalismusˋ instrumentalisiert - in Verbandsgrundrechtspositionen -- 1. Verfassungstextferne Verbandsgrundrechtspositionen -- 2. Instrumentalisierung ‚vor Gerichtˋ -- 3. Dogmatik als (asymmetrisch) pluralistisch-diskursive Textarbeit -- III. Rhetorik: ‚föderale Treueˋ und ‚föderale Würdeˋ sind Effekte einer lyrisch-anthropomorphen Lesekonvention -- 1. Wirkmächtige anthropomorph(istisch)?e Lesekonventionen - Dekonstruktion von ‚Literaturdogmatik' -- 2. Ideenpolitisch geladene Anthropomorphismen -- B. Ein Knoten: Rhetorik und Dogmatik der Ideenpolitik mit Instrumentalföderalismus vor Gericht -- I. Forschungsgegenstand: dogmatisch-rhetorische ‚Behandlungˋ US-amerikanischer states und deutscher Länder ‚vor Gerichtˋ -- II. Methodik: politik- und literaturwissenschaftlich informierte, komparative Verfassungsrechtsdogmatikforschung -- Erster Faden: Ideenpolitik mit Instrumentalföderalismus -- 1 Ideenpolitische Konstellation: der Typus des ‚freiheitlich-nationalstaatlich-repräsentativ- demokratischen Föderalismusˋ -- A. ‚Föderalismusˋ, ‚repräsentative Demokratieˋ, ‚Nationalstaatlichkeitˋ und ‚Freiheitˋ -- I. Verbindung von vier Ideen der politischen Theorie in einem Typus -- II. Kontingenz des Typus -- III. Drei Attribute für das Nomen ‚Föderalismusˋ - ideenpolitisch strukturierte Grammatik -- B. Ideenpolitischer Moment 1787/88: die Debatte zwischen Federalists und Anti-Federalists -- I. ‚Dieˋ „Erfindung" des ‚freiheitlich-nationalstaatlich-repräsentativ-demokratischen Föderalismusˋ.
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II. Entstehungsgeschichtlicher Kontext der Federalist Papers (1787/88) -- III. Zur Verbindung von Föderalismus, repräsentativer Demokratie, Nationalismus und Sicherung individueller Freiheit(en) in den Federalist Papers -- 1. Integraler (Wirtschafts-)?Nationalismus -- 2. (Besitzbürgerliche) Volkssouveränität -- 3. (Elitendemokratische) repräsentative Demokratie -- 4. Sicherung (individueller) Freiheit durch republikanisch-föderales Staatsorganisationsrecht -- 5. ‚Instrumentalföderalismusˋ: Föderalismus als Instrument und Kompromiss -- a) Instrumentell-dienende Funktion des Föderalismus -- b) Kompromisscharakter: eine schwebende „Komposition" -- IV. Keine Alternativlosigkeit des Konzepts der Federalist Papers - das Gegenmodell der sog. Anti-Federalists -- 1. ‚Demokratieˋ als inklusivere Breitendemokratie -- a) Stärkung direkt-demokratischer Elemente -- b) ‚Deskriptive Repräsentationˋ und hohe Mandatsresponsivität -- 2. ‚Positiveˋ, gestaltende, schützende (kollektive) ‚Freiheitˋ -- 3. ‚Föderalismusˋ zur Ermöglichung von Breitendemokratie bei begrenzter Unitarisierung -- 4. Fazit: zwei konkurrierende Modelle freiheitlich-demokratischen Instrumentalföderalismus im nationalen Raum -- V. Zur Stellung der föderierten Einheiten bei Federalists und Anti-Federalists -- 1. Federalists: Eigenständige Einzelstaaten in vertikaler Gewaltenteilung und nationaler repräsentativer Demokratie -- 2. Anti-Federalists: Einzelstaaten zwischen demokratietheoretisch Wünschenswertem und praktisch Notwendigem -- 3. Einzelstaaten im diskursiven Schnittpunkt der konkurrierenden Entwürfe: Schutzwürdigkeit im Instrumentalföderalismus -- VI. Charakteristika der Federalist/Anti-Federalist-Debatte -- 1. Historische Kontextgebundenheit politischer Theorieentwürfe -- 2. Interdependenz politischer Ideen untereinander -- 3. (Unterschiedliche) Konzeptualisierbarkeit politischer Ideen.
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4. Instrumentalisierbarkeit politischer Ideen -- 5. Namens-, Rezeptions-, Begriffs- und Ideenpolitik -- a) Permanente Theorie-Praxis-Interventionen -- b) ‚Namenspolitikˋ -- c) ‚Rezeptionspolitikˋ -- d) Klammer und Movens: Ideenpolitik -- C. Ideenpolitik mit dem Instrument ‚Föderalismusˋ nach 1787 -- I. ‚Ideenpolitikˋ und ‚Ideenpolitikforschungˋ -- 1. ‚Ideenpolitik' als Aufgabe der Politikwissenschaft(?) -- a) „Ideenpolitik" als spezifischer Zugang zur politischen Theorie und Ideengeschichte -- b) Alternative oder Ergänzung zum „Ideenpolitik"-Ansatz: kontextsensible Ansätze in der politischen Theorie und Ideengeschichte -- 2. ‚Ideenpolitikforschung': ‚Ideenpolitik' als Gegenstand der (Politik-)?Wissenschaft -- 3. ‚Ideenpolitikˋ als Gegenstand der vorliegenden Studie -- II. Zur Strahlkraft der Federalist/Anti-Federalist-Debatte in Raum und Zeit -- 1. Momente und Orte des Fortwirkens der Debatte im ‚langen 19. Jahrhundertˋ -- a) USA: John C. Calhouns ‚föderalistischer Anti-Föderalismusˋ -- b) Frankreich: komparatistische Ideenpolitik bei Alexis de Tocqueville -- c) Deutschland: „Amerika als Argument" bei Robert (v.) Mohl und Francis Lieber -- 2. Auch nach über 200 Jahren: die Federalist/Anti-Federalist-Debatte im U.S. Supreme Court -- 3. Charakteristika der ideenpolitischen Rezeption der Debatte -- a) Eine lose ideenpolitische Konstellation in der Zeit -- b) Vager Kristallisationspunkt des Instrumentalföderalismus: Schutzwürdigkeit der föderierten Einheiten -- III. Aggregiertes Material im „Ideenreservoir": Schutzwürdigkeit der föderierten Einheiten im Instrumentalföderalismus -- 1. Zwischen Ideenproduktion und Ideenrezeption: „Ideenreservoir" -- a) ‚Zeitloseˋ „Texte mit hoher Halbwertszeit" -- b) Ideenpolitischer Dreischritt aus Ideenproduktion, Ideenreservoir und Ideenrezeption -- c) Ideenpolitische Dogmatikbildung: Ordnen und Operationalisieren.
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2. Hypothese 1.1 und Ausblick: ideenpolitische Dogmatik zur ‚schutzwürdigen föderierten Einheitˋ -- 2 Föderalismus und politische Idee des ‚Bundesˋ -- A. Wissenschaftstheoretische Vorüberlegungen -- I. Pluralismus der Perspektiven und Zugänge -- II. Zwischen Normativität und Empirie -- 1. Föderalismus als normatives Phänomen -- 2. ‚Verwirklichterˋ Föderalismus als empirisches Phänomen -- 3. Föderalismus als Denkmuster, Modell und Lesekonvention -- B. Föderalismus - Ordnungsbildung durch Teilen und Aufteilen -- I. Föderalismus als Prinzip komplexen (Auf-)?Teilens -- 1. Lexikondefinition: ‚Föderalismusˋ -- 2. Etymologische Notiz: ‚foedusˋ - ‚Bundˋ -- 3. Historische Kontexte und Teleologien: Teilungsprozesse und Vereinigungsprozesse -- a) Gegenströme: Teilung und Vereinigung -- b) Historische und teleologische Typologien -- 4. Grundformel: „Self-rule plus shared rule" (Elazar) -- II. Gegenstand der (Auf-)?Teilung: Hoheitsgewalt („rule") -- 1. Abgrenzung vom ‚privatenˋ Bereich -- 2. Hoheitsgewalt als einseitige Rechtserzeugungsmacht -- III. Kriterien der (Auf-)?Teilung: räumlich-territoriale und ebenenförmige Gliederung -- 1. Terminologie: ‚föderierte Einheitenˋ und ‚Bundesebeneˋ als ‚föderale Trägerˋ -- a) ‚Föderierte Einheitenˋ -- b) ‚Bundesebeneˋ -- c) ‚Föderale Trägerˋ, ‚föderale Verbändeˋ -- 2. Zwei räumliche Dimensionen: Nachbarschaft und Ebenenbildung -- a) Horizontale Dimension: Management benachbarter politischer Räume -- aa) Komplexität und Zumutungen politischer ‚Räumeˋ -- bb) Unschärfen des föderalen Territorialbezugs -- b) Vertikale Dimension: virtuelle Ebenenstruktur -- aa) Verdopplung von Hoheitsgewalt -- bb) Föderalismus ohne Ebenenbildung? -- cc) Problematische Raummetaphorik -- Heuristik -- dd) Pluralismus von Föderalismen in Mehrebenengebilden? -- 3. Exkurs: Andere Formen der (Auf-)?Teilung von Hoheitsgewalt.
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IV. Muster der (Auf-)?Teilung: Trennung oder Verschränkung -- 1. Trennungsföderalismus: self-rule im Vordergrund -- 2. Verschränkungsföderalismus: shared rule im Vordergrund -- C. Modell (Lesekonvention) des ‚Bundesˋ - ‚föderale Treueˋ und ‚föderale Würdeˋ -- I. Zum Modell des ‚Bundesˋ -- 1. Carl Schmitts ‚Bundesˋ-Definition als repräsentatives Beispiel -- a) ‚Bund' als „dauernde Vereinigung" durch „frei[e] Vereinbarung" zur „gemeinsamen Selbsterhaltung" -- b) „Dienende[r]" Charakter des Bundes -- inhärenter ‚Instrumentalföderalismus' -- c) Zur Wirkmacht der Definition -- repräsentatives Material für Ideenpolitikforschung -- d) Keine Alternativlosigkeit: spezifischere Zugänge zum ‚Bundˋ -- e) Exkurs: anthropomorph(istisch)?e und theomorph(istisch)?e Konnotationen -- 2. Wissen(-schaft-)?stheoretische Natur des Modells -- a) Beschreibung politik-theoretischer und ideologischer Hintergrundvorstellungen -- b) ‚Bundˋ in politischem Denken, Geschichte, Verfassungstheorie und Verfassungsrecht -- aa) Keine Beschränkung auf (verfassungstheoretisch) „echte Bünde" -- bb) Gefahr des „juristischen Historismus" -- cc) Bund als ‚Lesekonventionˋ -- dd) Gefahren von Modellen und Lesekonventionen -- II. ‚Würdeˋ: qualifizierte Eigenständigkeit föderaler Träger („self-rule") -- 1. Stellung der föderierten Einheiten nach dem Modell des Bundes -- a) Garantie „politische[r] Selbsterhaltung" -- aa) Inhaber und Verpflichtete der Garantie -- bb) Gegenstand der Garantie I: vor-gefundene politische Existenz -- (1) (Fingierter) Historismus im Modell des Bundes -- (2) (Fiktiv) vor-gefundene Legitimation, Autonomie, Aufgaben und Funktionen -- (3) Schwacher legitimationstheoretischer und sachlich-inhaltlicher Selbststand des föderalen Prinzips -- cc) Gegenstand der Garantie II: das geschaffene föderale Arrangement.
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(1) Status der föderierten Einheiten nach Schluss des Bundes.
Additional Edition:
Print version: Neugärtner, Rico David Föderalismus-Rhetorik-Dekonstruktionen - Rechtsdogmatik Als Literaturdogmatik Berlin : Duncker & Humblot,c2023 ISBN 9783428189533
Language:
German
Keywords:
Electronic books.
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