UID:
almafu_9961633030002883
Format:
1 online resource (385 pages)
Edition:
1st ed.
ISBN:
9783839466780
Series Statement:
Postmigrantische Studien
Content:
Dominante Diskurse über Migration schreiben die mehrheimische Familie als bildungsfern fest. Im Gegensatz dazu diskutiert Anita Rotter die Familien der Arbeitsmigration als Bildungsorte, an denen erzählte und erinnerte Lebensgeschichten generationsübergreifend weitergegeben werden. Mit einer Kombination aus Fragen und Erkenntnissen der Migrations-, Familien-, Generations- und Bildungsforschung rekonstruiert sie, wie Erinnern und Erzählen im familialen Migrationsgedächtnis funktioniert. Die postmigrantische Generation greift diese Narrationen und Erfahrungen auf und kreiert davon ausgehend gegenhegemoniale Lebensentwürfe, die sich nicht auf einen Ort oder Kontext beschränken lassen.
Note:
Cover -- Inhalt -- Einleitung -- Verortungen und Perspektiven hinsichtlich der Forschung: Benennungen, Diskurse und politische Positionierung -- 1. Methodik und methodologische Implikationen -- 1.1 Methodisches Vorgehen -- 1.2 Der Forschungsprozess -- 1.3 Biografische Konstruktionen als Bildungsprozess -- 1.4 Forschungsorte und Pseudonymisierung -- 1.5 Forschen in Zeiten der Pandemie- die Reproduktion gesellschaftlicherUngleichheit -- 2. Gesichter der Migration. Jugendliche aus Tirolerforschen gemeinsam ihre familiale Migrationsgeschichte -- 2.1 Diskurse über Migration und Familie im Schulkontext -- 2.1.1 Einheiten und Meilensteine im Sparkling‐und‐Citizen‐Science‐Projekt -- 2.1.2 (Familiale) Migrationsbiografien der Jugendlichen -- 2.2 Ideen und Zielsetzungen des Dissertationsprojektes -- 2.2.1 Migration als soziohistorische Normalität -- 2.2.2 Migration als alltägliches Phänomen -- 2.3 Vom Schulkontext zum Forschungsthema: IntergenerationelleArtikulation familialer Migrationserfahrungen -- 2.3.1 Die Idee der (zeitlichen) Verwobenheit familialer Biografien -- 2.3.2 Von Allen zu den einzelnen Erzählenden der postmigrantischen Generation -- 3. Die Idee des Postmigrantischen:Von der (politischen) Kunst in die Wissenschaft -- 3.1 »Postmigrantisch«- eine Begriffs‐ und Kontextbestimmung -- 3.2 Die postmigrantische Leseart -- 3.3 Vindal: »In der Familie heißt es so: ›Ja, das ist die Vindal, diemachthalt, was sie will.‹« -- Kurzportrait Vindal -- Die Thematisierung der Familiengeschichte -- Die Reorganisation und Hybridisierung des familiären Alltagslebens an mehreren Orten -- Die Pionier*arbeit im Ankunftsort- der Großvater -- Familienzusammenführung, Migrationsetappen und die Mutter als Pionierin -- Die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Migrationsbewegungen- der Vater in Istanbul unddieMobilitätsgeschichte als »Glückstreffer«.
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(Inter‑)Generationale Perspektiven auf die erweiterte Familie und Verwandtschaft -- Die familiäre Migrationsgeschichte väterlicherseits -- Postmigrantische Perspektiven auf die familiäre Tradition des Zelebrierens wichtigerbiografischer Meilensteine und ihre Ritualisierung -- Postmigrantische Leseart- Akt 1: Die Schlachtung -- Zwischenbetrachtung: Vindal als Pionierin des biografisch‐familialen Bildungsaufstieges -- Postmigrantische Leseart- Akt 2: Das familiäre Grillfest als Assemblage -- Postmigrantische Leseart- Akt 3: Gespräch mit dem Bürgermeister: »[…] tust du Putzen?« -- Die Übernahme, Umdeutung und Rückgabe elterlicher Funktionen durch die Erzählerin: »Ichbin dein Kind und nicht du mein Kind!« -- Voneinander Lernen- intergenerationelles Lernen und familiäre Differenzierungsprozesse zwischen den Generationen -- Fazit -- 4. Generation -- 4.1 Migration und Generation -- 4.1.1 Generation in der Migrationssoziologie sowie Erziehungs‐undBildungswissenschaft -- 4.1.2 Generationsphänomene und Generationsbegriffe heute -- 4.2 Generation als soziale Kategorie nach Karl Mannheim -- 4.2.1 Generation als situative Inszenierung -- 4.2.2 Generation als familiale Inszenierung -- 4.3 Generationen im familialen Kontext von den Pionier*innen -- 4.3.1 Die erste Generation (Großelterngeneration): Die Pionier*innen -- 4.3.2 Die zweite Generation: Die Elterngeneration -- 4.3.3 Die dritte Generation: Die postmigrantische Generation -- 4.4 Die postmigrantische Generation als Erzählendeder familialen Migrationsgeschichten -- 4.5 Enes: »Je mehr wir studiert haben, je mehr wir gelesen haben, jemehrwirgelernt haben, umso mehr Widerstand wurde geweckt.« -- Kurzportrait Enes -- Das Interviewsetting -- Biografische Selbstpositionierung als Überleitung zu politischen Diskursen über Kurd*innen und die Familie.
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Der Militärputsch 1971 als Migrationsgrund- Verflechtungen und Interferenzen zwischenkollektivem und familiärem Gedächtnis -- Die familiäre Migrationsgeschichte- der Vater und die Verwandten als Pionier*innen imAnkunftsort und zwischen den Orten der Familie -- Die geografischen und sozialen Mobilitätsbewegungen des Erzählers -- Die Bibliothek als emanzipatorischer Bildungsort -- »Der Österreicher bekommt immer die Stelle« und der (Aus‑)Weg in die Selbstständigkeit -- Die Positionierung als Vorkämpfer und Macher für die mehrheimische Community unddielinke Arbeiter*innenschaft -- Die Bekämpfung gesellschaftlicher und struktureller Ungleichheiten durchlinkeBildungsarbeit -- Dominante Familienerzählungen und ‑erinnerungen bezüglich des Vaters -- Dominante Familienerzählungen und ‑erinnerungen bezüglich der Mutter -- Die Konstruktion des (Herkunfts‑)Dorfes als Gemeinschaft in Gegenüberstellung zumkapitalistischen Ankunftsort -- Enes als Elternvertreter -- Vereinsgründung und das Bedürfnis, »aus der Geschichte zu lernen« -- Fazit -- 5. Familie und Biografie -- 5.1 Das Familiengedächtnis als Migrationsgedächtnis -- 5.1.1 Intergenerationelles Erinnern und Erzählen als Teil der Familiengeschichte -- 5.1.2 Wissensakkumulation im Kontext von Generation -- 5.2 Die Familie als Ort der Vermittlung von Wissen, Erfahrungen,Erinnerungen und Ressourcen -- 5.2.1 Familiale Praktiken als Transtopie -- 5.2.2 Familiale Praktiken als Assemblage -- 5.2.3 Transnationale Verbindungen im familialen Kontext -- 5.3 Jasemin: »Es ist schon unglaublich, was da auf den Rückenvon anderen im Prinzip uns ermöglicht worden ist.« -- Kurzportrait Jasemin -- Erste familiale Migrationen: Die Großmutter und die Mutter -- Die Pionier*arbeit des Großvaters -- Die Liebe der Eltern als Anlass eines intergenerationalen Konfliktes und dessen Folgen fürdiefamiliären Beziehungskonstellationen.
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Das familiale Migrationsgedächtnis in seiner Komplexität -- Der Krieg, der nicht vor den Grenzen Halt macht -- Die Vermittlung elterlich‐familiärer Wertvorstellungen und die familiären Erinnerungen vorund nach dem Bruch -- Jasemins »blinder Fleck« -- Jasemins Bildungs(Um)wege -- Die intergenerationelle Fortführung der Familientradition als Organisator*in -- Familie als Orte der Vermittlung und was die Erzählerin daraus macht -- Fazit -- 5.4 Selma: »Von meiner Mama die Mama hat georgische Wurzeln.Also, es liegt in meiner Familie, dass wir Auswanderer sind.« -- Kurzportrait Selma -- Die familiale Mobilitätsgeschichte -- Per Anhalter und auf zahlreichen Umwegen nach Tirol -- Der Familiennachzug, die Geburt Selmas und der Alltag vor Ort -- Verbunden‐Sein mit der Nachbarsfamilie aufgrund der mehrheimischen Zugehörigkeit -- Ein neues Familienprojekt entsteht -- Bildungsarbeit, ‑etappen und ‑logiken: »dadurch, dass meine Hauptschullehrer einbisschenrassistisch waren, haben sie das ein bisschen so verhindert« (Zeile 276‑278) -- Vorüberlegungen und Vorbereitungen auf das Erasmus‐Jahr:Selma als transnationale Grenzgängerin -- Fazit -- 6. Das intergenerationale Familiengedächtnis als Bildungsprozess -- 6.1 Erinnern und Vergessen -- 6.1.1 Vergessenskulturen -- 6.1.2 Techniken des Vergessens als bedeutende Kompetenz derpostmigrantischen Generation -- 6.2 Die Konstruktion, Rekonstruktion und Dekonstruktion als Prozessder Aufarbeitung familialer Erzähl‐ und Erinnerungslücken imBildungsprozess -- 6.2.1 Konstruktion, Rekonstruktion und Dekonstruktionim und alsBildungsprozess- Zugänge zum Bildungsbegriff -- 6.2.2 Rekonstruktion familialer Leerstellen in der Erinnerung und Erzählung durch die postmigrantische Generation.
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6.3 Malu: »Ich bin kein Baum, ich komme aus Deutschland,ich habe die deutsche Staatsbürgerschaft. Was brauchst du von mir?Brauchst du den Ariernachweis?« -- Kurzportrait Malu -- Das Interviewsetting und das politische Verständnis als gemeinsame Gesprächsbasis zwischen Erzählerin und Forscherin -- Der Versuch einer Chronologie des Erzählens -- Vor der Migration: Der Alltag als Bäuer*innen und das Zusammenleben kurdischerundarmenischer Nachbar*innen in der Zeit vor dem Genozid -- Die Pionier*arbeit beider Großväter -- Der Großvater als örtlich getrennter Beobachter der politischen und familialen Situation imHerkunftsort -- Das Familiengedächtnis vor der Migration -- Der Onkel, sein antifaschistischer Widerstand und die Gefangenschaft -- Die politische Widerständigkeit der Großmutter, Mutter und Tante -- Die Migrationsentscheidung der Eltern als Einflussfaktor auf die Biografie der Erzählerin -- Schlaglichter im Bildungsprozess -- Die politische Positionierung der Erzählerin -- Fazit -- 7. Biografische Erzählungender postmigrantischen Generation -- 7.1 Nida: »Ich bin seit so vielen Jahren da, jetzt sollten sie schon wissen,was mein Vor‐ und was mein Nachname ist.« -- Kurzportrait Nida -- Die Pionier*arbeit der ersten und zweiten Generation und die Prämisse der »Integration« -- Die Migrationen vor der Mobilitätsbewegung nach Österreich -- Die schrittweise Zusammenführung der Familienangehörigen -- Familiäre Mottos und Ratschläge als intendierte biografische Hilfestellungen -- Das Kennenlernen der Eltern, die Mystifikation »des Europäers« und die Enttäuschung überInnsbruck -- »Meine Eltern sind Zazaken, aber ich weiß von nichts.«- Das mögliche Ende einerfamiliärenSprachtradition -- Eine »Gemeinschaftskassa« und innerfamiliäre Sorgebeziehungen -- Ein prägendes Ereignis als Anlass für die Etablierung einer mehrsprachigen Erziehung -- Nidas Schulzeit.
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Die Fallstricke der Erziehungsregel »[…] sagt nicht, das war, weil ich Türke bin«- Umgang mit Rassismus am Arbeitsplatz.
Additional Edition:
Print version: Rotter, Anita Postmigrantische Generation Bielefeld : transcript,c2023 ISBN 9783837666786
Language:
German
Subjects:
Ethnology
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Sociology
Keywords:
Hochschulschrift
DOI:
10.1515/9783839466780
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