UID:
almahu_9949244585502882
Format:
1 online resource (312 p.)
ISBN:
9783110928419
,
9783110638165
Series Statement:
Conditio Judaica : Studien und Quellen zur deutsch-jüdischen Literatur- und Kulturgeschichte , 57
Content:
Die deutsch-jüdische Symbiose wird hier als ein historischer Vorgang analysiert, der nur unter den besonderen Umständen der Entstehung des Bildungsbürgertums und seiner Geschichte innerhalb der deutschen "Misere" möglich war. Ohne geschlossene Nation, ohne verbindende Hochsprache und gegen die Vormacht der französischen Kultur wurde ein Projekt "deutsche Nation" als geistige und ethische Zielvorstellung entworfen, in dem viele gebildete Juden Ähnlichkeiten zum eigenen Nationen-Bild erkennen konnten. Von Beginn an spalteten sich die Zielvorstellungen in deutsch-nationalistische und europäisch-internationalistische "Linien", die beide eine spezifische Attraktivität für Juden hatten. Das Bildungsbürgertum, von der politischen Mitverantwortung ausgeschlossen, definierte sich als politikfern und geistig; eine Auseinandersetzung mit den antijüdischen Tendenzen lehnte es ab, weshalb Symbiose und Antijudaismus in Deutschland nebeneinander vorhanden sein konnten. Auf breites Material gestützt wird die Geschichte der Symbiose verfolgt bis zu der Möglichkeit ihres Endes. Diese ergab sich durch die Internationalisierung der modernen Kunst ab 1900 einerseits, und durch den wenig später beginnenden Zionismus andererseits. In der Internationalisierung, die nach dem 1. Weltkrieg den Beitritt Deutschlands in die Völkergemeinschaft eröffnete, wären die "deutsche" und die "jüdische" Frage lösbar geworden, im Zionismus sollte die Symbiose wieder rückgängig gemacht werden. Der Nationalsozialismus beendete diese Möglichkeiten in der Vernichtung des europäischen Judentums.
Content:
This study analyses the German-Jewish symbiosis as a historical phenomenon that made a significant contribution to Germany's cultural flowering in connection with the emergence of an educated middle-class (Bildungsbürgertum) around 1800. It began when German culture had to be 'invented' in order to free itself from the supremacy of French culture. In political, cultural, and linguistic terms Germany had nothing that could truly be called 'national', and precisely the same applied to the Jews as well. The educated middle-classes were kept remote from political life by the German Sonderweg and did not engage with anti-Jewish tendencies. The study discusses the development of this symbiosis up to its dissolution in a European framework, on the one hand, and as a result of Zionism on the other.
Note:
Mode of access: Internet via World Wide Web.
,
In German.
In:
DGBA Theology and Religious Studies 2000 - 2014, De Gruyter, 9783110638165
In:
E-BOOK GESAMTPAKET / COMPLETE PACKAGE 2006, De Gruyter, 9783110277128
In:
E-BOOK PAKET LINGUISTIK UND LITERATURWISSENSCHAFT 2006, De Gruyter, 9783110276893
Additional Edition:
ISBN 9783484651579
Language:
German
DOI:
10.1515/9783110928419
URL:
https://doi.org/10.1515/9783110928419
URL:
https://www.degruyter.com/isbn/9783110928419
Bookmarklink