Format:
1 Online-Ressource (68 S.).
ISBN:
978-3-322-90050-0
,
978-3-531-07211-1
Series Statement:
Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Geisteswissenschaften. Vorträge 211
Note:
Die spätantike Geistigkeit ist nachhaltig und tiefgreifend durch den Platonismus geprägt worden - so nennen wir eine ebensosehr philosophische wie theologische und religiöse Bewegung, die sich selbst als die legitime Nachfolge Platons in ungebrochener Sukzession verstand. Im 3. , 4. und 5. Jahrhundert nach Christus nahm der Platonismus eine derart beherrschende Stellung ein, daß er das philosophische Denken in Inhalt und Methode, aber auch das religiöse Empfinden jener Jahrhunderte formte. Vom zweiten Jahrhundert nach Christus an stellt sich der Platonismus als eine reich gegliederte, eindrucksvoll wirksame geistige Macht dar, die nachmals zum Christentum in eine durchweg feindliche Haltung treten sollte. Nach 1 der Überwindung der Gnosis war der Platonismus auf dem Felde geistiger Auseinandersetzung der einzige Gegner, der dem Christentum nennenswerten, ja, erheblichen Widerstand leistete. Nun gibt die Geschichte des Platonismus in ihrer frühen Phase ein bis heute nicht gelöstes Rätsel auf. Die nachmalige Geschlossenheit des Platonismus zeichnet sich im 1. Jahrhundert nach Christus deutlich ab; zu diesem 2 Urteil berechtigen die freilich spärlich erhaltenen Zeugnisse - Dagegen ist im 1. Jahrhundert vor Christus von der nachmaligen Kontinuität nichts zu 3 verspüren. Die nachmals oft wiederholte Behauptung , alles das, was Pla- oft haben Kirchenlehrer geargwöhnt, daß die Gnosis von Platon herzuleiten sei; so Tertullian de an. 23,5 doleo bona fide Platonem omnium haereticorum condimentarium factum. Insbesondere lehnte sich Valentin unverkennbar an Platon an, wie der Bericht des Eirenaios adv. haeres. I 1-8 erkennen läßt
Language:
German
Keywords:
Platonismus
DOI:
10.1007/978-3-322-90050-0
Author information:
Dörrie, Heinrich 1911-1983
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