Umfang:
1 Online-Ressource (280 S.).
ISBN:
978-3-322-88881-5
,
978-3-531-11945-8
Serie:
Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung 103
Anmerkung:
Die Einführung moderner Technologien in der Arbeits- und Freizeitwelt unserer Gesellschaft ist nicht allein ein Problem von Imperativen des ökonomisch-politischen Systems, sondern gleichzeitig die Veränderung unserer alltäglichen Lebenswelt, unserer Gewohnheiten und Gewöhnlichkeiten. Und hierin liegt sozusagen das Dramatische, die erlebte, fragwürdige Schicksalhaftigkeit. Die Lebenswelt ist der Horizont unseres kulturellen Wissensvorrates und unserer Bilderwelt, unserer biographischen Prägung und unserer Vertrautheit mit der Alltagssituation. Die Technisierung des Systems und der Erlebniswelt ist zunächst ein Störungsimpuls, der uns neue Erfahrungen mit Institutionen und ihren Vertretern, mit der Solidarität und den Interaktionsformen der Beteiligten sowie der eigenen Persönlichkeit, dem Ich, machen läßt. Die Technik ist in den meisten Fällen ein Vehikel und ein stimulierendes Mittel unserer Bewußtheit, unserer Phantasie und unseres Spieltriebs. Sie ist verdinglichter Planungsakt ebenso wie Modell und Vorstellung von der Welt. Die Technisierung veranlaßt zum denkerischen Probehandeln, symbolisiert Tätigkeiten, das eigene Überflüssigsein und ist ein Medium unseres pädagogischen und politischen Willens. Dabei ist Technik stofflich nicht nur sie selbst, sondern auch die Vorstellungen und Meinungen, die wir uns von ihr bilden und die Diskurse, die wir objektgerichtet besetzen. Technik schafft Freiräume und induziert Lebensweltpathologien gleichermaßen, schlimmstenfalls wird sie Teil einer großen Gemeinschaftskrankheit, die wir dann Argumentationslosigkeit oder Kommunikationsunfähigkeit nennen können. Je banaler uns dabei manchmal der technikinduzierte ökonomische Wandel erscheint, desto problematischer türmen sich Folgelasten für die sozialen Beziehungen und die natürliche Umwelt des Menschen
Sprache:
Deutsch
Schlagwort(e):
Technischer Fortschritt
;
Lebenswelt
;
Hochschulschrift
;
Hochschulschrift
;
Hochschulschrift
DOI:
10.1007/978-3-322-88881-5
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