Format:
159 S
,
zahlr. Ill
,
19 cm
ISBN:
370250429X
Series Statement:
Szene Pustet
Content:
Der Salzburger 'Jedermann' war 1920 die Antwort zweier irritierter Großkünstler auf den Sturm von Revolution und Avantgarde in den Metropolen: ein Akt der Restauration im barocken Gewand. Der Dichter Hugo von Hofmannsthal sah zuerst im 'Volk' seinen Adressaten, nicht im mondänen Publikum, und Max Reinhardt, Regisseur mit Hollywood-Instinkt, fand vor dem Dom die Traumkulisse für das Erbauungsspiel, in dem der kleine Mann Tröstung finden sollte: Der Kapitalist und Lebemann muss ebenfalls dran glauben - wenn auch erst ganz zuletzt. Der ideale Darsteller dafür war Alexander Moissi, ein früher Star und Frauenschwarm mit Villen und schicken Autos. Am populären, die Funktionsweise von Massenkultur und Yellow Press vorwegnehmenden Konzept, später mit Stars wie Curd Jürgens, Maximilian Schell, Klaus Maria Brandauer bis hin zu Ulrich Tukur fortgeführt, prallt bis heute jeder Reformversuch ab. Die Festspiele haben sich ästhetisch gewandelt, 'Jedermann' bleibt, den einen zum Ärgernis, den anderen zur Genugtuung, was er ist: ein Hort permanenter Restauration. Wer den 'Jedermann-Mythos' verstehen will, muss seine Geschichte kennen. Und wer die Neuinszenierung von Christian Stückl, dem Passionsspiel-Regisseur aus Oberammergau, beurteilen will, muss Andres Mürys 'Geschichte eines Salzburger Kults' lesen.
Language:
German
Subjects:
German Studies
,
General works
Keywords:
Hofmannsthal, Hugo von 1874-1929 Jedermann
;
Aufführung
;
Salzburger Festspiele
;
Geschichte 1920-2001
Author information:
Müry, Andres 1948-
Bookmarklink