Umfang:
1 Online-Ressource (285S.).
ISBN:
978-3-322-95559-3
,
978-3-8100-1896-0
Anmerkung:
Bei den heutigen Angeboten und der Vielfalt der Möglichkeiten, das eigene Leben zu verwirklichen, fehlen den Menschen häufig die Wertmaßstäbe rur ihre Überlegungen, nach denen sie ihre Entscheidungen treffen sollen. Dieser Satz könnte in einem nachdenklichen Essay zur häufig beschworenen "Wertkrise" in unserer Gesellschaft stehen. Der Verfasser könnte weiter fort fahren: "Was wir brauchen, ist ein umfassender Wertediskurs, eine Diskussi on über die zentralen Grundfragen, vor allem über die Ziele, die wir in unse rer Gesellschaft gemeinsam anstreben können . . . ". Zur Verwirklichung dieser Forderung bedürfte es eines krisenüberdauernden Überzeugungsminimums zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen; es bedarf in jedem Fall gemeinsamer Werthaltungen, weIche geeignet sind, in einer auf Ge winnmaximierung ausgerichteten Gesellschaft dennoch auf Handlungsfreiheit hin orientieren zu können. In der Tat: Die neunziger Jahre brachten uns zwar das Ende des Kalten Krieges in Europa, eine (vielleicht nur vorübergehende) Unterbrechung in den Systemauseinandersetzungen über Möglichkeiten und Grenzen der individuellen Selbstbestimmung, jedoch wurde über Zumutbar keit und Chancen kollektiver Zielsetzungen mit Blick auf die Zukunft zu we nig gestritten. Die ideologisch geprägten Auseinandersetzungen über indivi duelle versus kollektive Ziele sind früher einmal Erkennungsmerkmal der Systemkonkurrenz zwischen einem privatwirtschaftlich dominierten und ei nem sozialistisch präformierten Gesellschaftsmodell gewesen. Heute wird diese Kontroverse ohne grundsätzlichen Systemvergleich dadurch entschärft, daß sie nur noch im Rahmen einer, in der allein übriggebliebenen marktwirt schaftlichen Ordnung geruhrt werden kann. Als nach dem Zusammenschluß beider deutscher Staaten das nunmehr gemeinsame Grundgesetz reformiert werden sollte, kam dabei 1994 wenig stens eine kleine Revision bei der Formulierung von Staatszielen heraus
Sprache:
Deutsch
Schlagwort(e):
Jugend
;
Wertorientierung
;
Jugend
;
Sozialisation
;
Jugend
;
Sozialisation
;
Wertorientierung
DOI:
10.1007/978-3-322-95559-3
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