UID:
kobvindex_JMB00021962
Umfang:
399 Seiten
ISBN:
3825703525
Inhalt:
Politische und ökonomische Entwicklungen im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit führten zu einer grundlegenden Wandlung der jüdischen Siedlungsstrukturen im Heiligen Römischen Reich. Die meisten großen Gemeinden verschwanden; es enstanden Ansiedlungen in kleinen Landstädten und Dörfern. Diese Verschiebung der Zentren ließ neue Bezugspunkte entstehen. Das soziale Spektrum jüdischer Existenz umfasste Landjuden, Handwerker, Gemeindefunktionäre, Gesinde, Angestellte und Betteljuden. Jede dieser Gruppen erfüllte bestimmte Funktionen und Rollen in der jüdischen wie auch in der christlichen Gesellschaft, nicht nur abhängig von der allgemeinen Rechtsstellung der Judenschaft, sondern auch bedingt durch individuelle Privilegien. Die beiden für Juden geltenden Rechtssphären - hier jüdisches Recht, dort obrigkeitliches Recht - charakterisierten auch in der Frühen Neuzeit jüdische Existenz in einer andersgläubigen Mehrheitsgesellschaft. Der jüdischen Oberschicht kam nach außen wie nach innen eine zentrale Rolle zu, zum einen durch ihre Vertreterfunktion gegenüber der Obrigkeit, zum anderen durch ihre Führungsposition gegenüber der Judenschaft. Namhafte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Deutschland, Israel, Österreich und der Tschechischen Republik stellen in ihren Beiträgen diese unterschiedlichen Aspekte jüdischer Lebenswelten von Frankfurt über Prag und Wien bis Budapest vor.
Sprache:
Deutsch
URL:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2006-1-045
Mehr zum Autor:
Rauscher, Peter
Mehr zum Autor:
Staudinger, Barbara
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