UID:
kobvindex_JMB00136769
Format:
99 Seiten
,
Illustrationen
ISBN:
9783903419124
,
3903419125
Series Statement:
Sonderausstellung des Wien Museums 437
Content:
Die systematische Entrechtung, Verfolgung und schließlich Ermordung der jüdischen Bevölkerung Wiens, sowie jener, die gemäß den Nürnberger Gesetzen als „Jüdinnen“ und „Juden“ galten, erfolgte unter nationalsozialistischer Herrschaft und ging einher mit einem beispiellosen Raubzug: Tausende Wiener Wohnungen und Häuser wurden von verschiedenen Organisationen, aber auch von Privatleuten geplündert. Die geraubten Möbel, Kunstwerke und Gegenstände wurden in Besitz genommen, veräußert, oder auch musealen Sammlungen zugeführt. In einer Doppelausstellung mit dem Wien Museum spürt „Raub“ diesem Vorgang der Beraubung, der Einverleibung und schließlich auch der Restitution nach. Die Ausstellung beginnt im Jüdischen Museum Wien, das symbolisch für die beraubten Orte und Menschen steht, deren Geschichten hier erzählt werden. Im Mittelpunkt stehen die geraubten Objekte, die in einer filmischen Installation verpackt und abtransportiert werden. Im Wien Museum, das zum Ort der Einverleibung wird, werden sie schließlich ausgepackt und den Städtischen Sammlungen zugeführt. Nur ein Teil dieser Objekte konnte Jahrzehnte später restituiert werden. Durch die abstrakte, aber gleichzeitig auch augenfällige Konzeption der Ausstellung werden Raub und Einverleibung sinnlich erfahrbar. Die Ausstellung, die sich gleichzeitig als künstlerische Installation und temporäres Denkmal versteht, entstand im Rahmen von 25 Jahre Provenienzforschung am Wien Museum.
Content:
Ein beispielloser Raubzug begleitete die systematische Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der Wiener Jüdinnen und Juden unter der nationalsozialistischen Herrschaft. Tausende Wohnungen wurden von verschiedenen Organisationen, aber auch von Privatpersonen geplündert. Gestohlene Möbel, Kunstwerke und Dekorationsgegenstände wurden beschlagnahmt. Viele davon gelangten durch Verkäufe oder Schenkungen in die Sammlungen Wiener Museen. „Raub“ – eine gemeinsame Ausstellung des Jüdischen Museums Wien und des Wien Museums – beleuchtet diese kriminellen Praktiken. Sie zeichnet den Weg vom Raub bis zur Aufnahme der Objekte in die Museumssammlung nach. Schließlich werden die Restitutionsbemühungen in den Fokus gerückt, die mit dem Gemeinderatsbeschluss zur Restitution im Jahr 1999 ihren Anfang nahmen. Die Ausstellung präsentiert sich als filmische Installation an zwei Schauplätzen. Sie beginnt im Jüdischen Museum Wien, das symbolisch für die unzähligen Orte der Beraubung steht. Dort werden die Geschichten der rechtmäßigen Besitzer:innen erzählt und der Abtransport der gestohlenen Objekte gezeigt. Im Wien Museum beobachten die Besucher:innen den Prozess des Auspackens und der Einverleibung in die Städtischen Sammlungen. Die Präsentation, die sich als künstlerische Installation und temporäres Denkmal versteht, thematisiert 25 Jahre systematische Provenienzforschung in den Sammlungen der Stadt Wien.
Note:
Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Raub, 6. Juni bis 27. Oktober 2024.
Language:
German
URL:
https://www.jmw.at/ausstellungen/ausstellung_detail?j-cc-id=1700850379497&j-cc-node=ausstellung&j-cc-name=hybrid-content
URL:
https://www.wienmuseum.at/raub
URL:
https://d-nb.info/1334301042/04
Author information:
Milchram, Gerhard
Author information:
Sulzenbacher, Hannes
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