Format:
1 Online-Ressource (vi, 256 Seiten)
,
Illustrationen
ISBN:
9783110923414
Series Statement:
Mimesis 37
Content:
Das Verhältnis der Renaissance zur Antike läßt sich am eindrücklichsten in all seinen Ambivalenzen an Rom illustrieren. Um Rom als Dreh- und Angelpunkt aller Hoffnung auf Veränderung kreist das Denken der Humanisten in Euphorie und Melancholie. Francesco Petrarca (1304–1374) schreibt als Vergil ohne Rom in weltreformistischer Perspektive gegen die Selbstvergessenheit Roms an, das aus dem Exil durch eine restauratio Romae zurückgeholt werden soll. Die Wiedergeburt Roms, die durch ein Überblenden von Stein- und Textcorpus in Petrarcas Schriften gelingen soll, ist das sine qua non einer geschichtswürdigen Geschichte. Joachim Du Bellay (1522–1560) hingegen geht es in seinen römischen Gedichtzyklen nicht um eine Wiedergeburt Roms, sondern um dessen endgültige Grablegung. Das im Namen Roms geschriebene Versprechen unsterblichen Ruhms läßt er in den Worten der Alten zu Wort kommen, um sie im Wiederaufrufen zu widerrufen. Seine Gedichte illustrieren Rom nicht lebendig, sondern verewigen durch eine negative Poetik die unbelebte Todheit und fördern so römische Wahrheit zu Tage. Während Du Bellays römische Dichtung irdische Geschichte als Ent-täuschung (sic!) lesbar macht, erlöst Marguerite, Schwester des französischen Königs, Muse und Dichterin, als Nova Pandora von Roma Prima Pandora. Marguerite ist der von Du Bellay poetisch begründete Antitypus zu Rom, die jedenfalls für den Moment der Poesie von römischem Fluch befreit
Content:
The highly ambivalent relationship of the Renaissance to antiquity can best be illustrated with reference to Rome. Oscillating between euphoria and melancholy, humanist thought revolved around Rome as the centre of all its hopes. Francesco Petrarca's (1304-1374) vision was a rebirth of Rome, while Joachim du Bellay (1522-1560) was preoccupied with finally laying it to rest together with all it stood for. In a sophisticated intertextual dovetailing of writings from antiquity, Du Bellay pits against Petrarch's restauratio not translatio but the religious schema of grace. In the name of Marguerite, poetry redeems us from the curse of history that bears the name of Rome
Note:
Frontmatter -- Inhalt -- Einleitung: Idolatrie und Kritik -- I. Illustratio und Translatio: Erasmus, Speroni, Du Bellay -- II. Auctoritas und Imperium: Petrarca gegen Augustinus -- III. Antiquitez und Songe: Negative Poetik -- IV. Regrets und Entr'escriture: Du Beilay versus Ronsard -- Bibliographie
Additional Edition:
ISBN 9783484550377
Additional Edition:
Available in another form ISBN 9783484550377
Additional Edition:
Erscheint auch als Druck-Ausgabe Vinken, Barbara, 1960 - Du Bellay und Petrarca Tübingen : Niemeyer, 2001 ISBN 3484550376
Language:
German
Subjects:
Romance Studies
Keywords:
Petrarca, Francesco 1304-1374
;
Römerbild
;
Du Bellay, Joachim 1522-1560
;
Römerbild
;
Frankreich
;
Translatio imperii
;
Geistesgeschichte 1250-1500
;
Italien
;
Restauration
;
Römisches Reich
;
Geistesgeschichte 1250-1500
;
Hochschulschrift
DOI:
10.1515/9783110923414
URL:
Volltext
(lizenzpflichtig)
Author information:
Vinken, Barbara 1960-
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