UID:
almafu_9958879476302883
Umfang:
1 online resource (428 p.)
ISBN:
9783110532227
Serie:
Ordnungssysteme ; 52
Inhalt:
Kaum eine europäische Diktatur des 20. Jahrhunderts war so sehr darum bemüht, einen eigenen Begriff der Wissenschaft zu inszenieren wie das Regime des Generals Francisco Franco (1939-1975). Der zu diesem Zweck unmittelbar nach dem Bürgerkrieg gegründete Consejo Superior de Investigaciones Científicas diente bis in die 1960er Jahre nicht nur als Forschungseinrichtung und zentrale Schaltstelle der franquistischen Wissenschaftspolitik. Dieser „Oberste Forschungsrat" war zuallererst eine Symbolinstitution, in der das Verhältnis der „katholischen Nation" zur Wissenschaft und nicht zuletzt zur technisch-industriellen Moderne verhandelt wurde. Andrés Antolín Hofrichter untersucht die Geschichte dieser wissenschaftlichen Großeinrichtung und den radikalen Wandel, den sie bis in die 1960er Jahre vollzog. Dabei legt der Autor ein besonderes Augenmerk auf die Auswirkungen dieses Wandels auf die geschichtswissenschaftliche Forschung. Anhand der Biographie des katalanischen Historikers Jaume Vicens (1910-1960) wird eine Entwicklung nachgezeichnet, die durch enttäuschte Erwartungen, der Suche nach Ressourcen und neuen intellektuellen Orientierungsrahmen jenseits der Wissenschaftsinstitutionen des Franquismus geprägt war. Die franquistische Wissenschaftspolitik auf der Makro- und die historische Forschung auf der Mikroebene werden in dieser Studie zu einer Kulturgeschichte der Wissenschaft unter dem Franco-Regime verflochten.
Anmerkung:
Frontmatter --
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Inhalt --
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Einleitung --
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2. Konturierung, Perspektiven, Methoden --
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3. Quellen und Vorgehen --
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I. Der Consejo Superior de Investigaciones Científicas und die „christliche Einheit der Wissenschaften“ in den 1940er und 1950er Jahren --
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1. Der inszenierte Auf-Bruch: Symbolische Ordnung und institutionelles Gefüge --
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2. Die Balance der Wissenschaften in den 1950er Jahren: ‚Spanische Wissenschaftstradition‘ und ‚fremde Moderne‘ --
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3. Aufbruch in die Moderne? Geschichte und Geschichtswissenschaft im Umfeld des CSIC --
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II. Neue Projekte – neue Narrative: Jaume Vicens und die Escola de Barcelona in den 1950er Jahren --
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1. Ein Historiker im 20. Jahrhundert: Forschungen und Deutungen zu Jaume Vicens --
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2. Republik, Bürgerkrieg, Diktatur: Der lange Weg zum Lehrstuhl --
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3. Jaume Vicens betritt die Bühne: Rückstandsdiskurse, neue Affinitäten und die Suche nach einem akademisch-wissenschaftlichen Profil --
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4. Die Escola de Barcelona: Drei Organe --
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5. Die nova història: Industriebürgertum, gescheiterte Industrialisierung und die Stunde Kataloniens --
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6. „Das exzessive Herrschaftsbestreben des Herrn Vicens“: Reaktionen auf die nova història --
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III. Wissenschaftspolitik und Geschichtswissenschaft in den 1960er Jahren: Das Ende des national-katholischen Narrativs und die Diagnose des ‚Rückstands‘ --
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1. Eine neue Wissenschaft: Technisch-industrielle ‚Entwicklung‘, ‚Frieden‘ und die Desintegration des CSIC --
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2. Keine neue Geschichtswissenschaft: Historiografie im Schatten des desarrollismo --
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3. Jaume Vicens posthum: Traditionspflege, selektive Erinnerung und das Kapital des Erneuerers --
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Schlusswort --
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Verzeichnis der Abkürzungen --
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Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen --
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Quellen- und Literaturverzeichnis --
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Dank
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In German.
Weitere Ausg.:
ISBN 9783110530117
Weitere Ausg.:
ISBN 9783110529968
Sprache:
Deutsch
DOI:
10.1515/9783110532227
URL:
https://doi.org/10.1515/9783110532227
URL:
https://doi.org/10.1515/9783110532227
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