Format:
372 Seiten
,
214 mm x 139 mm
ISBN:
9783495484050
Series Statement:
Alber-Reihe Thesen Band 37
Content:
Gegen Hegels philosophiegeschichtliche Auffassung, erst die Bedingungen christlicher Innerlichkeit hätten ein Selbstbewusstsein der Individualität ermöglicht, vertritt die Autorin die These, dass bereits in den Dialogen Platons Selbstbestimmung und Individualität Gegenstand der philosophischen Erörterung sind. Die Interpretationen von "Alkibiades I", "Apologie", "Gorgias", "Symposion" und "Politeia" zeigen, dass wesentliche Bestimmungsaspekte beider Begriffe nachzuweisen sind. Zu diesen gehören das Selbst und seine funktionale Einheit im Handlungsvollzug sowie dessen individuelle Identität, das Primat eigener Einsicht und Selbständigkeit als Ergebnis philosophischer Selbsterkenntnis, menschliches Handeln als selbstbestimmter Vollzug der eigenen Lebensweise und nicht zuletzt ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein eigenständiger Individualität, das von den praktischen Bedingungen des Handelns nicht gelöst werden kann. Allerdings bleibt die Autonomie in moderner Bedeutung außen vor, weil Selbstbestimmung bei Platon durch die unhintergehbare Intentionalität des Handelns auf das Gute eingeschränkt ist. Nach Ansicht der Autorin ist damit für ein angemessenes Verständnis menschlicher Praxis kein Nachteil verbunden, weil der Platonische Begriff durch den Bezug auf das Gute auch die existentielle Dimension des Individuums umfasst. Die abschließende Analyse der "Politeia", in deren Zentrum der Begriff der Individualität steht, macht hinreichend deutlich, dass Platon nicht nur dem Philosophen als dem Gerechten, sondern auch den Ungerechten Individualität zuspricht.
Note:
Literaturverzeichnis: Seite 353-367
,
Dissertation Humboldt Universität Berlin 2007/2008
Language:
German
Subjects:
Philosophy
Keywords:
Plato v427-v347
;
Philosophische Anthropologie
;
Selbsterkenntnis
;
Selbstbestimmung
;
Individualität
;
Hochschulschrift
Author information:
Karl, Jacqueline 1966-
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