UID:
almahu_9949526290202882
Umfang:
Online-Ressource (267 S.)
,
Ill.
Ausgabe:
1. 1. Auflage 2018
ISBN:
9783525310601 (print)
Serie:
Analysen und Dokumente des BStU. Band 053
Inhalt:
***Angaben zur beteiligten Person Stude: Sebastian Stude ist Stipendiat der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Inhalt:
Mit seiner Fertigstellung sollte das Kernkraftwerk Greifswald fast ein Viertel des ostdeutschen Stroms produzieren. Ende der 1960er-Jahre begonnen, ist der nukleare Komplex aber niemals fertiggestellt worden, sodass die Staatssicherheit hier zweierlei zu überwachen hatte: ein Kernkraftwerk und eine Großbaustelle. Mit zuletzt 24 hauptamtlichen und mehr als 200 inoffiziellen Mitarbeitern versuchte die Stasi den größten Nuklearbetrieb der DDR mit mehreren Tausend Arbeitern und Angestellten und immenser politischer und wirtschaftlicher Bedeutung unter Kontrolle zu halten. In ihrer politischen Aufgabenstellung, der militärischen Struktur und der geheimpolizeilichen Arbeit war die Objektdienststelle der Staatssicherheit im Kernkraftwerk ein Spiegelbild der SED-Geheimpolizei insgesamt. Ihre Tätigkeit auf wirtschaftlichem Gebiet blieb auffällig blass, ihre politischen Erfolge zweifelhaft. In Einzelfällen erfolgreich im Sinne ihres Auftrags war die Stasi bei der Überwachung und Verfolgung von missliebigen Arbeitern, Angestellten und Ausreiseantragstellern. Dafür legte sie politische Maßstäbe an, die den wirtschaftlichen Interessen des Kernkraftwerkes zuwiderlaufen konnten. Als zweifelhafte Leistung kann die Staatssicherheit für sich in Anspruch nehmen, an der Vertuschung des nuklearen Risikos gegenüber der DDR-Bevölkerung beteiligt gewesen zu sein.
Weitere Ausg.:
ISBN 9783666310607
Sprache:
Deutsch
DOI:
10.13109/9783666310607
URL:
https://doi.org/10.13109/9783666310607
Bookmarklink