Umfang:
Online Ressource (PDF, 1101 KB, 194 S.)
ISBN:
3847101293
Serie:
Beiträge zu Grundfragen des Rechts v.12
Inhalt:
Seit der Entstehung des Strafgesetzbuchs (StGB) wurde die Frage, inwieweit eine gesellschaftlich konsentierte Vorstellung von Moral und Sittlichkeit zum Maßstab öffentlicher Strafe werden darf, immer wieder kontrovers diskutiert. Am Beispiel des Inzestverbots zeichnet der Autor den Einfluss historisch bedingter Moralvorstellungen und Sittlichkeitsüberlegungen auf die Entwicklung des StGB nach. Von den philosophischen Grundlagen der Legitimation von Strafnormen aus der Zeit der Aufklärung über die Sozialutopien des späten 19. Jahrhunderts zeigt Simon Kanwischer die Entstehung und Rezeption des preußischen StGBs auf und erläutert die Reformansätze im Sexual- und Sittlichkeitsstrafrecht bis 1933. Besondere Beachtung findet auch der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2008 zur Frage der Verfassungsmäßigkeit des Inzestverbots. Der Autor plädiert für eine Neufassung des § 173 StGB.
Anmerkung:
Title Page; Copyright; Table of Contents; Body; Vorwort und Danksagung; A. Einleitung; I. Stand der Wissenschaft; II. Vorgehensweise
,
IV. Strafbewehrtes Sexualverhalten im 19. Jahrhundert1. Die Naturrechtskodifikationen; a) Code Pénal, 1810; b) Das Preußische Allgemeine Landrecht von 1794; 2. Das Preußische Strafgesetzbuch von 1851; a) Die Sittlichkeitsdelikte in der gerichtlichen Praxis (1851-1871); b) Bewertung; 3. Sächsisches StGB, 1855; 4. Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts als Kulminationspunkt der Entwicklung; 5. Verschiedene Territorialstrafgesetze; a) Großherzogtum Hessen; b) Königreich Hannover; c) Königreich Württemberg; d) Weitere; 6. Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund
,
V. Entwicklung seit 18711. Der Rechtsgutsbegriff und seine Auswirkung auf das Sittlichkeitsstrafrecht; 2. Diskussion während der Strafrechtsreformzeit 1909-1919; a) Die Sittlichkeit als Rechtsgut; b) Folgerungen in Bezug auf 173; c) Exkurs: Kurt Hiller; 3. Einfluss der Kriminalanthropologie und Ideologisierung in der Weimarer Republik; a) Forderungen der Sozialreform, Aufkommen der „Sozialhygiene"; b) Vordringen der Eugenik und Forderungen der Kriminalanthropologie; c) Stellungnahme; 4. Verlauf der Reform des Sittlichkeitsstrafrechts bis 1933
,
a) Höhepunkt der Liberalisierungskämpfe im Sexualstrafrechtb) Parlamentarische Debatte; c) Zusammenfassung und Bewertung; VI. Sittlichkeit und Strafrecht im Nationalsozialismus; VII. Entwicklungen nach 1945; 1. Die Beratungen der großen Strafrechtskommission; a) Verwandtenbeischlaf; b) Verschwägertenbeischlaf; c) Sodomie; 2. Der E 1960; 3. Der E 1962; 4. Kritik und wissenschaftliche Diskussion bis 1969; a) Belebung des Rechtsgutsbegriffs durch Jäger; b) Kritik an den Entwürfen; c) 173 StGB innerhalb der Liberalisierungsdebatte der späten 60er Jahre; d) Der Alternativentwurf 1968
,
e) Zusammenfassung5. Entwicklungen in der DDR; 6. Situation heute; VIII. Neuere Tendenzen in der Rechtstheorie; IX. Entwicklung in der Rechtsprechung seit 1945; X. Der Beschluss des BVerfG zur Verfassungsmäßigkeit des Inzestverbots; 1. Abkehr vom Rechtsgüterschutz; 2. Vorgehensweise des BVerfG; a) Schutz von Ehe und Familie nach Maßgabe des Art. 6 GG; b) Schutz der sexuellen Selbstbestimmung; c) Eugenische Gesichtspunkte; d) Wirkkräftige gesellschaftliche Überzeugung von der Strafwürdigkeit; 3. Stellungnahme; a) Zur Systematik des Gerichts bei der Grenzziehung
,
b) Zu den vom BVerfG angeführten Strafgründen
Weitere Ausg.:
ISBN 3847001299
Weitere Ausg.:
ISBN 9783847001294
Weitere Ausg.:
Erscheint auch als Druck-Ausgabe Der Grenzbereich zwischen öffentlichem Strafanspruch und intimer Lebensgestaltung Verschiebungen in der historischen Entwicklung – aufgezeigt am Beispiel der Strafbarkeit des Inzests (§ 173 StGB)
Sprache:
Deutsch
Schlagwort(e):
Deutschland
;
Inzest
;
Strafbarkeit
;
Sexualstrafrecht
;
Electronic books
URL:
Volltext
(lizenzpflichtig)
Bookmarklink