Format:
158 Seiten
,
24 cm
Edition:
1. Aufl. - Lizenzausg.
ISBN:
9783864060144
Uniform Title:
Traumnovelle
Content:
„Passend zum jüngsten Trend im Bereich der Graphic Novels... hat sich nun auch der Illustrator Jakob Hinrichs einem Klassiker zugewandt: im Jahr von Arthur Schnitzlers 150. Geburtstag hat Hinrichs eine Comic-Interpretation von Schnitzlers „Traumnovelle“ vorgelegt (bei der Edition Büchergilde erschienen). Die „Traumnovelle“ von Schnitzler erschien erstmals 1925. Die Geschichte handelt von der scheinbar harmonischen Ehe des Arztes Fridolin und seiner Frau Albertine. Unter der Oberfläche werden beide von ungestillten erotischen Begierden und Träumen heimgesucht. Schnitzler, der auch als praktizierender Arzt tätig war, hatte sich intensiv mit der Psychoanalyse beschäftigt und war auch mit Sigmund Freud bekannt. Er hatte Freuds „Traumdeutung“ (1900) kurz nach deren Erscheinen gelesen. Freud seinerseits schrieb in einem Brief an Schnitzler, dass er ihn für einen „psychologischen Tiefenforscher“ halte und als einen „Doppelgänger“ empfinde: „So habe ich den Eindruck gewonnen, daß Sie durch Intuition - eigentlich aber in Folge feiner Selbstwahrnehmung - alles das wissen, was ich in mühseliger Arbeit an anderen Menschen aufgedeckt habe“. Wie Stanley Kubrick in seiner Verfilmung „Eyes Wide Shut“ (1999) löst auch Jakob Hinrichs die Novelle aus ihrem historischen Kontext. Es gibt Referenzen zu verschiedenen Epochen, insbesondere zu den 1960er und 1970er Jahren. So tönt etwa Tim Hardins Song „Hang on to a Dream“, der Ende der 1960er Jahre entstanden ist, aus dem Radio. Überhaupt erinnert Hinrichs Zeichenstil an bunte Retro-Drucke aus dieser Zeit. Ein tot im Bett liegender Käfer erinnert natürlich an Kafkas Gregor Samsa aus der 1912 erschienenen Erzählung „Die Verwandlung". Der Käfer ist bei weitem nicht die einzige tierische Gestalt in Hinrichs Comic, in dem es von Animalischem nur so wimmelt. Hinrichs fokussiert sich in seiner Graphic Novel auf die rätselhaften und erotisch aufgeladenen Erlebnisse und Träume des Paares. Nachdem Fridolin von geheimen Sexualphantasien seiner Frau erfährt, streift er ziellos durch die nächtlichen Straßen, begegnet der Prostituierten Mizzi und erfährt zufällig von einem geheimen Maskenball, der sich als konspirativer Swinger-Klub entpuppt. Hinrichs erzählt die Novelle nicht originalgetreu nach, sondern fügt neue Episoden hinzu und setzt natürlich viel stärker auf seine Bildsprache als auf den Text. Wer die Graphic Novel mit Schnitzlers Originaltext vergleichen möchte, findet diesen am Ende des Bandes“ (blog.goethe.de/rosinenpicker)
Note:
Erstmals als Graphic Novel umgesetzt. Mit Originaltext der Ausg. Berlin, 1926 in einem Band. - Lizenzausg. der Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main
Language:
German
Subjects:
German Studies
Keywords:
Arzt
;
Ehekonflikt
;
Treulosigkeit
;
Comic
Author information:
Schnitzler, Arthur 1862-1931
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