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    Hambergen : Bear Family Records
    UID:
    kobvindex_JMB00134673
    Format: 66 Minuten , Beiheft (22 Seiten)
    ISBN: 9783897957084 , 3897957086
    Content: Kurt Weill hat Deutschland nicht freiwillig verlassen. Er ist als deutscher Jude, geboren am 2. März 1900 in Dessau, 1933 aus diesem Land regelrecht hinausgeekelt worden. Besonders hervorgetan hat sich da 1932 der nazistische „Kampfbund für deutsche Kultur", der in Heft 6 der Zeitschrift „Deutsche Bühnenkorrespondenz" wütete: „Gemeine Jazz- und Negerrhythmen, scheußliche, gänzlich unmotivierte Dissonanzen, dann wieder mal zwischendurch abgedroschene Banalitäten, ordinärste Gassenhauer Melodien, alles ohne jede künstlerische Durcharbeitung in ertötender Primitivität aneinandergekleistert, mit einem Wort: die vollkommene, absolute Impotenz." Gemeint war hier Weills Musik zur Oper „Die Bürgschaft". Nach der Uraufführung einer weiteren Oper „Der Silbersee", zu der Georg Kaiser das Libretto geschrieben hat, wurde die Bedrohung offener und brutaler. Einen Monat nach der Premiere im März 1933 stand in Heft 4/5 derselben Zeitschrift „Deutsche Bühnen-korrespondenz": „Herr Weill, das dürfte der letzte Versuch Ihrer Zerstörungsarbeit gewesen sein! jetzt hat es damit ein Ende für immer!" Am 21. März 1933 flieht Kurt Weill zusammen mit Lotte Lenya nach Paris, erlebt Zuspruch und Mut von Persönlichkeiten wie Igor Srawinsky, Darius Milhaud, Arthur Honegger, Andre Gide, Jean Cocteau, Pablo Picasso und Fernand Leger. Kurt Weill stürzt sich in die Arbeit, komponiert das Ballett „Die sieben Todsünden der Kleinbürger", das seine triumphale Premiere unter der Choreographie von Georges Balanchine am 7. Juni 1933 im „Theätre des Champs Elysees" erlebt. Walter Mehring schreibt in der Exil-zeitschrift „Das neue Tagebuch": „Es wurde ein großer Abend. Eine Elite feierte Künstler und Interpreten, wie man sie aus der großen Epoche der deutschen Theaterkunst gewohnt war." Auch im Exil wird er weiter von den Nazis verfolgt, die Aufführungen seiner Werke gezielt stören. Weills finanzielle Lage ist gespannt. Die Nazis haben inzwischen sein deutsches Tantiemen Konto blockiert und zwingen obendrein seinen Verlag „Universal Edition", den Vertrag mit ihm zu lösen. Weill hält sich mit Kompositionen auf Bestellung über Wasser. Lieder, Chansons, eine musikalische Komödie und eine Operette entstehen. Max Reinhardt ruft ihn nach Salzburg, er soll die Musik zu Franz Werfels Opus „The Eternal Road" (Der Weg der Verheißung) komponieren. Überzeugt und begeistert von dem Projekt, das 1935 in New York uraufgeführt werden soll, skizziert er große musikalische Szenen. In Deutschland dagegen löscht man ihn aus, beschimpft ihn mit übelstem Vokabular. Kurt Weill - wie Jürgen Schebera in seinem Buch "Kurt Weill - Leben und Werk" schreibt - „resigniert an Deutschland." Er hat Angst, sein Vertrauen in Europa verläßt ihn. Kurt Weill beschließt einen Neubeginn: Amerika ist Hoffnung! Am 10. September 1935 kommen er und Lotte Lenya in New York an. Und heute? Aus erklärlichen Gründen ist der amerikanische Kurt Weil! für uns hier in Deutschland zumeist noch ein Buch mit sieben Siegeln. Musikliebhaber verbinden seinen Namen sofort mit der "Dreigroschenoper" und Lotte Lenya, viele wissen um „Mahagonny", um „Happy End" und „Die sieben Tod-sünden". Vielleicht kennt der eine oder andere auch den weltberühmten „September Song". Doch ein bedeuten-der Rest der Arbeit des „amerikanischen Kurt Weill" liegt im Dunkel. 1935 ist Kurt Weill in den USA unbekannt. 1933 hat man zwar seine "Three Penny Opera" am New Yorker Broadway aufgeführt, aber die Kritik hat sie harsch abgelehnt: „Kommunismus mit Zuckerguß"! Seine „europäische Musik" (sofern sie Ein-geweihten überhaupt bekannt ist) mag hier keiner. 1936 kommt Weill, kontaktfreudig und lernwillig, mit den Machern des linksorientierten und unabhängigen „Group Theatre" zusammen, konzipiert mit ihnen zusammen sein erstes Musical „Johnny Johnson", eine pazifistische Parabel. Dem Stück ist zwar kein großer Erfolg beschieden, aber Weill hat wenigstens den Fuß in der Tür zum Broadway. 1937, im Januar und nach ungeheuren Finanzierungsschwierigkeiten hat endlich (!) das Opus „The Eternal Road" Premiere im "Manhattan Opera House". Sie wird zu einem Triumph für Franz Werfel, Max Reinhardt und Kurt Weil!. Mit einem Schlag ist er überall bekannt. 1938 bittet der große amerikanische Dramatiker Maxwell Anderson um seine Mithilfe an dem Musical „Knickerbocker Holiday", einer ironischen Geschichtsbetrachtung des Entstehens der Stadt und des Staates New York. 1939 schreibt er, mittlerweile respektiert, auf Bestellung ein wuchtiges Werk anläßlich einer Eisenbahnaus-stellung, „Railroads an Parade". 1940 bittet Maxwell Anderson um eine Bühnenmusik für sein neues Stück „Journey to Jerusalem" (Reise nach Jerusalem). 1941 landet er einen Riesenerfolg am Broadway mit „Lady in the Dark", einer psychoanalytischen Parabel um eine erfolgreiche Frau, die ihre Identität sucht. 1942 schreibt er "One Touch of Venus" (ein Hauch von Liebe). Die Kritik nennt ihn lobend „den Komponisten sophistischer Partituren". Hollywood ruft und Weill folgt ... https://www.bear-family.de/valente-caterina-kurt-weill-american-songs-cd.html
    Content: One Life To Live (from 'Lady In The Dark') Green-Up Time (from 'Love Life') One Touch Of Venus Here I'll Stay (from 'Love Life') Medley: Speak Low (from'One Touch Of Venus') September Song (from 'Knickerbocker Holiday') Tschaikowsky (from 'Lady In The Dark') Sing Me Not A Ballad (from 'The Firebrand Of Florence') Listen To My Song
    Note: Philharmonie Köln, April 4 1990
    Language: English
    Author information: Weill, Kurt
    Author information: Valente, Caterina
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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