UID:
almahu_9949561345502882
Format:
1 online resource (406 pages)
Edition:
First edition.
Series Statement:
Hohenheimer Volkswirtschaftliche Schriften Series ; v.21.
Content:
Die Volkswirtschaftslehre ist eine noch junge Wissenschaft, die erst seit der Jahrhundertwende als eigene akademische Disziplin anerkannt wurde. Die drei südwestdeutschen Universitäten Freiburg, Heidelberg und Tübingen, an denen schon früh bedeutende Fachvertreter lehrten, haben eine herausragende Rolle sowohl bei der Institutionalisierung der Nationalökonomie gespielt als auch bei der Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre. An allen drei Hochschulen lassen sich zu Beginn dieses Jahrhunderts Auswirkungen des großen Methodenstreits beobachten: Während die älteren Fachvertreter ganz der historischen Richtung anhängen, finden sich jüngere Wissenschaftler zusammen, die in der Volkswirtschaftslehre eine theoretische und empirische Wissenschaft erblicken. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und der erzwungenen Emigration bedeutender Wissenschaftler erleidet die Weiterentwicklung der theoretischen Volkswirtschaftslehre einen schweren Einbruch. Dagegen strahlt nach Kriegsende der von Freiburger Wissenschaftlern entscheidend geprägte und daher vielfach als «Freiburger Schule» bezeichnete Ordoliberalismus auf das gesamte Nachkriegsdeutschland aus.
Content:
«Brintzinger's study is a lasting contribution to the development of economics at German universities in the critical phase between 1918 and 1945» (Harald Hagemann, European Journal of the History of Economic Thought) «Mit ihrer Konzentration auf die wissenschaftsgeschichtliche Analyse bietet Brintzingers Arbeit einen äußerst wertvollen Beitrag zur Ergänzung der Perspektive der Exilforschung: Sie erhellt die Frage, wie sich die 'scientific community' in Deutschland nach dem durch den Nationalsozialismus ausgelösten 'brain drain' entwickelt hat und welche Faktoren für ihre weitgehende Abkoppelung von internationalen Forschungsstandards verantwortlich waren.» (Hans Ulrich Eßlinger, Archiv für Sozialgeschichte) «Brintzinger hat eine interessante Schrift vorgelegt, die detailliert die Geschichte der von ihm betrachteten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten bzw. Abteilungen in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts nachzeichnet.» (Uwe Vollmer, Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik) «Der Rezensent kann abschließend und resümierend vermelden, daß er mit der Arbeit Brintzingers eine für ihn indispensable Arbeit erworben hat, die für die Geschichte der deutschen Nationalökonomie, aber auch allgemein für Zeithistoriker von dokumentarischem Wert ist. Ein als Anhang beigefügtes Personenregister, eine Liste der Lehrstuhlinhaber und deren stichwortartige Vita erhöht den Gebrauchswert des Buches, das sich dadurch als Arbeits- und als Lesebuch gleichermaßen empfiehlt.» (Karl Häuser, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte)
Note:
Cover -- Einleitung -- I. Zur Problemstellung und zur Forschungslage -- A. Die Problemstellung: Eine institutionenhistorische, vergleichende Einzelfallstudie -- B. Der Untersuchungsgegenstand: Die südwestdeutschen Universitäten zwischen 1918 und 1945 -- C. Zur Forschungslage -- D. Zur Überlieferungstradition -- II. Zum hochschulpolitischen Hintergrund -- 1. Teil. Die Nationalökonomie in Freiburg -- I. Die Ausgangssituation: Die Entwicklung der Nationalökonomie in Freiburg bis 1918 -- A. Die Entwicklung der nationalökonomischen Lehrstühle bis 1918 -- B. Die Privatdozenten -- II. Die Nationalökonomie in Freiburg nach dem Ersten Weltkrieg -- A. Das politische Klima -- B. Berufungen 1918-1933 -- 1. Die Nachfolge auf Schulze-Gaevernitz' Ordinariat -- 2. Die Errichtung eines Extraordinariates für Nationalökonomie -- 3. Die Nachfolge auf dem Ordinariat Goetz Briefs' -- C. Freiburger Nichtordinarien -- D. Die ersten Assistenten -- E. Diplomprüfungen und Promotionen -- F. Die Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre in Freiburg -- 1. Die Institutionalisierung der Privatwirtschaftslehre als akademisches Fach -- 2. Die Einrichtung von Handelshochschulkursen -- 3. Die Besetzung des privatwirtschaftlichen Ordinariates -- III. Exkurs: Forschung in Freiburg: "Autochthone Botschaften" oder Rekonstruktion eines liberalen Paradigmas? -- A. Die sozialrechtliche Schule Karl Diehls -- B. Die Außenseiter -- 1. Liefmann -- 2. Wilken -- 3. Schröder -- 4. Back -- C. Paradigmawechsel an der Fakultät -- 1. Rekonstruktion des liberalen Pardigmas -- 2. Das Beispiel Adolf Lampes -- 3. Paradigmawechsel in Freiburg? -- IV. Die Volkswirtschaftslehre in Freiburg 1933-1945 -- A. Die Fakultät nach 1933 -- B. Berufungsverfahren nach 1933 -- C. Assistenten nach 1933 -- D. Neugründung von Instituten -- 1. Schröders "Institut für Marktbeobachtung und Wirtschaftsberatung.
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2. Lampes "Oberbadisches Wirtschaftsinstitut -- 3. Dietzes "Institut für Agrarwissenschaft -- E. Promotionen nach 1933 -- 1. Promotionsverfahren -- 2. Entziehung des Doktorgrades -- F. Habilitationsverfahren nach 1933 -- G. Die Betriebswirtschaftslehre nach 1933 -- H. Praktisches Engagement von Freiburger Wirtschaftswissenschaftlern -- 1. Opposition und Nachkriegsplanung -- 2. Lampes Stellung zum Liberalismus -- 3. Lampes "Allgemeine Wehrwirtschaftslehre -- V. Nachkrieg in Freiburg -- A. Der Wiederaufbau der Fakultät -- B. Ausblick: Die Entwicklung der Nationalökonomie nach dem Krieg -- 2. Teil: Die Nationalökonomie in Heidelberg -- I. Die Ausgangsbedingungen: Institutionalisierung der Nationalökonomie -- A. Die Entstehung nationalökonomischer Lehrstühle im 19. Jahrhundert -- B. Die Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg -- C. Habilitationen bis 1918 -- II. Die Nationalökonomie in Heidelberg nach dem Ersten Weltkrieg -- A. Lehre und Forschung nach 1918 -- B. Das politische Klima in Heidelberg nach 1918 -- C. Die Institutionalisierung der Nationalökonomie im InSoSta -- 1. Die Gründung des Institutes für Sozial- und Staatswissenschaften -- 2. Das InSoSta zwischen theoretischer Volkswirtschaftslehre und soziologischer Forschung -- D. Die Einführung der Diplom-Prüfungsordnung -- E. Die Betriebswirtschaftslehre in Heidelberg 1918-1933 -- F. Berufungen 1918-1933 -- 1. Die Nachfolge auf Lederers Extraordinariat -- 2. Die Gothein-Gedächtnis-Professur -- 3. Die Nachfolge auf Lederers Ordinariat -- III. Die Volkswirtschaftslehre in Heidelberg 1933-1945 -- A. Der Umbruch des Jahres 1933 -- B. Die Gründung und Einrichtung der Staats- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät -- 1. Die Verlegung der Handelshochschule -- 2. Die Gleichschaltung der Fakultätsgremien -- 3. Die Aufhebung der Gothein-Gedächtnis-Professur.
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4. Die Änderung der Prüfungs- und Promotionsordnung -- 5. Ehrenpromotionen -- C. Die Besetzung des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre -- D. Habilitationen an der Staats- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät -- E. Lehraufträge an der Staats- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät -- F. Die Betriebswirtschaftslehre an der Staats- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät -- G. Die Neugründung von Instituten -- 1. Die Ausgangssituation an der neuen Fakultät -- 2. Das Institut für Großraumforschung -- 3. Sonstige Institute -- H. Die Staats- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Heidelberg - ein Beispiel nationalsozialistischer Hochschulpolitik? -- IV. Ausblick: Nachkrieg in Heidelberg -- A. Die Auflösung der Staats- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät -- B. Werdegang der Entlassenen -- 3. Teil: Die Nationalökonomie in Tübingen -- I. Die Ausgangssituation -- A. Die Entstehung und Entwicklung der Staatswirtschaftlichen Fakultät im 19. Jahrhundert -- B. Die Entwicklung der nationalökonomischen Lehre bis 1918 -- II. Die Nationalökonomie in Tübingen nach 1918 -- A. Berufungen an die Staatswissenschaftlichen Fakultät -- 1. Die Einrichtung neuer Lehrstühle -- 2. Die Nachfolge Stephingers -- B. Der institutionelle Wandel der Tübinger Nationalökonomie -- 1. Die Einführung der Diplom-Prüfungsordnung in Tübingen -- 2. Die Gründung der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät -- 3. Neue Schwerpunkte in der Lehre -- 4. Das Deutsche Forschungsinstitut für Agrar- und Siedlungsfragen -- C. Berufungen an der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät -- 1. Die Nachfolge Beckeraths -- 2. Die Nachfolge Euckens -- 3. Die Nachfolge Wilbrandts -- D. Der Beginn der privatwirtschaftlichen Lehre in Tübingen -- E. Privatdozenten und Assistenten in Tübingen.
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F. Neue Akzente in Tübingen: Die Theoretische Volkswirtschaftslehre -- G. Politisches Klima an Fakultät und Abteilung -- H. Ehrenpromotionen der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung -- III. Die Volkswirtschaftslehre nach 1933 -- A. Die wirtschaftswissenschaftliche Abteilung nach 1933 -- 1. Das Jahr 1933 - Umbruch oder Kontinuität? -- 2. Die Anpassung der Prüfungs- und Studienordnung -- 3. Entziehung der Doktorwürde -- 4. Der Lehrkörper der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung im Nationalsozialismus -- 5. Versuche der personellen Gleichschaltung -- B. Berufungen an der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung nach 1933 -- C. Vergabe von Lehraufträgen -- D. Abteilungsalltag unter dem Nationalsozialismus -- E. Beratungen über den Ausbau der Betriebswirtschaftslehre -- F. Die Neugründung von Instituten -- IV. Nachkrieg in Tübingen -- Schlußbetrachtung -- Anhang -- Abkürzungsverzeichnis -- Quellen- und Literaturverzeichnis -- Personenverzeichnis.
Additional Edition:
ISBN 3-631-75425-6
Language:
German
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