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  • 1
    UID:
    almahu_9949694374402882
    Umfang: 1 online resource (669 pages)
    Inhalt: Eine Neuentdeckung Eichendorffs und der deutschen Romantik: Dieser Band erzählt die vergessene Geschichte eines Dichters und seiner Zeit auf der Suche nach der Nation. Seit dem 19. Jahrhundert ist umstritten, welche Rolle die Romantik im Prozess der Nationswerdung der Deutschen gespielt hat. Nach einer heute gängigen Auffassung hat sie die Ausbildung des modernen Nationalismus befeuert. Kaum bekannt ist hingegen die Frühphase ihrer Deutungsgeschichte, die seit der Zeit des Vormärz unter dem Vorzeichen der Konfessionalisierung stand. Wegen der katholischen Tendenz der Romantik wurde sie von einer kleindeutsch-protestantischen Nationalbewegung als Hindernis auf dem Weg zum preußisch geführten Nationalstaat bekämpft. Im Schnittpunkt dieser bewegten, heute aber vergessenen Debatten stand neben dem schillernden »Romantiker auf dem Thron« der Hohenzollern Friedrich Wilhelm IV. (1840-1858) auch Joseph von Eichendorff. Als preußischer Regierungsbeamter war er in die politischen Verwerfungen im Gefolge des Thronwechsels von 1840, als »letzter Romantiker« in deren kulturpolitischen Kontext verwickelt, in dem er sich ab 1846 neu positionierte. Sein katholisch geprägtes Spätwerk wurde von den Zeitgenossen bekämpft, von der Forschung vernachlässigt und schließlich vergessen. Nikolas van Essenberg erzählt diese vergessenen Geschichten erstmals aus den Quellen und zeigt, wie ihre untergründige Nachwirkung bislang zu einer verzerrten Wahrnehmung der Romantik im Allgemeinen und Eichendorffs im Besonderen geführt hat. Ausgehend von der erstmals zusammenhängenden Erschließung des Spätwerks gelangt die Untersuchung zu einer grundlegenden Neuentdeckung von Eichendorffs Gesamtwerk, das viel stärker als bislang bekannt durch das (national)-politische Engagement seines Autors geprägt war und im Horizont seiner wandlungsreichen Wirkungsgeschichte zu einem ikonischen Erinnerungsort der deutschen Geschichte aufrückt.
    Anmerkung: Vorbemerkung 9 -- Einleitung 13 -- A. Zwischen Preußen und Deutschland - Grundlagen 49 -- I. Denkmal deutscher »Einheit und Eintracht«: Der Kölner Dom, der Regierungsantritt Friedrich Wilhelms IV. (1840-1858) und Eichendorffs Aufforderung zur Teilnahme am Berliner Verein für den Kölner Dombau (1842) 49 -- 1. Das nationalpolitische Déjà-vu 1813/1840 im Horizont der Geschichte der Dombaubewegung 51 -- 2. Innen- und konfessionspolitischer Symbolwert: Das ›Kölner Ereignis‹ (1837) 60 -- 3. Die Bedeutung des preußischen Thronwechsels von 1840 und Eichendorffs Hoffnung auf ein »durch die Herrlichkeit des großen Vaterlandes und durch eigenes Gedeihen glückliches Preußen« . 67 -- 3. 1 Die Geschichte der Kooperationen, Widmungen, Zueignungen an Friedrich Wilhelm IV.: Das Beispiel Marienburg 74 -- 3. 2 Theodor von Schön und die 1840 zutage tretende Ambivalenz im Verhältnis Eichendorffs zu Friedrich Wilhelm IV. . 79 -- II. »Ein auf solche Weise organisierter Beamtenstand« - Eichendorffs frühe und mittlere Beamtenlaufbahn (1813/16-1840) im Horizont der Preußischen Reform . 84 -- 1. Preußische Reform, »poetisches Leben« und der »Geist von 1813« in der preußischen Verwaltung 84 -- 2. Referendar in Breslau (1816-1819), Assessor und Regierungsrat in Danzig (1820-1824) - Prägende Konstellationen (Oberregierungsrat Schmedding, Kultusminister Altenstein, Oberpräsident Schön) und die Idee eines »besseren Preußen« . 94 -- 3. Konflikte in Königsberg (1824-1831), Flucht nach Berlin und »Anstellungsmisere« (1831-1839/40) . 107 -- 3. 1 Schöns »Speerspitze« (W. Frühwald) in Berlin? . 109 -- 3. 2 Der »allgemeine Grundsatz der Politik Preußens, die politischen Gegensätze in Deutschland zu vermitteln und auszugleichen«: Schriften zur Pressegesetzgebung und zur Verfassungsfrage (1831/32) 113 -- 4. Hilfsarbeiter im Ministerium Altenstein während der »Kölner Wirren« (im Horizont ihrer publizistischen Rezeption: Ruge, Görres, Jarcke) 127 -- 5. Der geheime München-Besuch 1838 und das ›katholische Netzwerk‹ - Grundlinien des Spätwerks: »Nachblüte« Eichendorffscher Dichtung (1838/39) . 135 -- III. Letzte Beamtenjahre (1840-1844) und Übergang: Preußischer Verfassungskonflikt und Rekonfessionalisierung 139 -- 1. »Die frohen Tage der Erwartung« (1840) und ihr rasches Ende . 139 -- 2. Der »Romantiker auf dem Thron«, die politische Romantik-Kontroverse und der Einfluss auf die Eichendorffsche Werkentwicklung 150 -- 3. Die Geschichte der Wiederherstellung der Marienburg (1843) und Eichendorffs vorzeitige Pensionierung (1844) 163 -- 4. Die Wallfahrt nach Trier, die Entstehung der Deutschkatholischen Bewegung und der endgültige Umbruch in Eichendorffs Werk (1844-1846) . 177 -- 4. 1 Sozialgeschichtlicher Rollenwechsel vom preußischen Regierungsrat zum streitbaren Autor der Katholischen Bewegung - Ausblick auf die Umbesetzungen im Werk . 177 -- 4. 2 Die Geburt des Deutschkatholizismus aus dem Geist der nationalpolitischen Publizistik . 179 -- 4. 3 Die quellenmäßige Genesis der Geschichte der neuern romantischen Poesie in Deutschland (1846) aus den publizistischen Beiträgen zum Deutschkatholizismus . 185 -- B. Spätwerk (1846-1857) 209 -- I. Romantik, Katholizismus, Nation - Profile des Spätwerks . 209 -- 1. Die Umbesetzung der Erinnerung an 1813 und die prismatische Gelenkfunktion der ersten literarhistorischen Publikationen (1846/47) . 211 -- 2. Konstellationen und Rezeptionshorizonte - »Winter in Wien« (1846/47): die »treue Freundschaft Jarckes« und der öffentliche Ruhm des »deutschen Dichters« - erste Rezensionen des literarhistorischen Werks im Sog der Revolution . 232 -- 3. Die einheitliche Signatur und Programmatik des Spätwerks: Gegenstandsbereich und methodischer Zugriff . 257 -- II. Revolutionsdeutungen (1848-1850) . 260 -- 1. Erlebnisräume, Wahrnehmungsmuster und Denkhorizonte: Wien (1846/47) - Danzig (1847) - Berlin (1847/48) und der ›Vereinigte Landtag‹ (1847) - Dresden (1848/49) 265 -- 2. Revolutionslyrik als Beitrag zur deutschen Frage 276 -- 2. 1 »Den neuen Tag bricht an / Der Herr auf allen Höhen«: Der Gedichtzyklus »1848« . 280 -- 2. 2 Einheit ohne Freiheit? Deutschland 1849/1850 zwischen »Romantik« und Machtpolitik 315 -- 3. »O Libertas! schöne Fraue!« - Libertas und ihre Freier (1849) und die Frage nach dem Bleibenden der Revolution 330 -- III. Das Ringen um die Identität der deutschen Kulturnation: Die literarhistorischen Schriften (1846-1857) 350 -- 1. Die gattungsspezifische Funktion der vormärzlichen Literaturgeschichtsschreibung: Literaturgeschichte als Nationalgeschichte 359 1. 1 Kulturnation, konfessionelle Spaltung und »Klassik-Legende« . 359 -- 1. 2 Die nationale Rolle der Romantik . 364 -- 2. Eichendorffs katholische Nationalgeschichte 369 -- 2. 1 Natur, Konfession, Staat: »Revolutionäre Emanzipation«, »Omnipotenz«, »Allmacht« und »Absolutismus des sich selbst vergötternden, souveränen Subjekts« 372 -- 2. 2 Föderative Nation und Germanen-Diskurs im Spannungsfeld konfessioneller Kontroversen um die deutsche Geschichte . 378 -- 3. Europäische Kontexte und Perspektiven 393 -- 3. 1 Katholischer Aufschwung und Kulturkampfneigung (deutsche Staaten, Belgien, Frankreich, Italien, England) . 395 -- 3. 2 Komparatistischer Nationenvergleich: Zur Geschichte des Dramas (1854) 404 -- 3. 3 Coda I: Übersetzungen aus dem Spanischen (Juan Manuel, 1839; Calderón, 1846, 1853) . 439 -- 3. 4 Coda II: Europäisch-christliche oder nationale Kunst? 442 -- 3. 5 Coda III: Was heißt katholische Literatur? . 450 -- 4. Coda IV: Romantik, Religion, Politik - Zeitgeschichtliche Seitenblicke 463 -- 4. 1 Seelenharmonie und Staatshaushalt: Poesie zwischen Staatsbildung und Persönlichkeitsbildung . 463 -- 4. 2 »Pietistisches Gefühlswesen«, »Pietisten-Spuk« und ›christlicher Staat‹ im Preußen Friedrich Wilhelms IV. - Inthronisation der »Romantik« (D. F. Strauß 1847)? 473 -- 4. 3 »Das ewig Alte und Neue« - Abschließender Blick auf das literarhistorische Werk und die preußische Verfassungsfrage - Konservatismus und Fortschritt im Spannungsfeld der Konfessionen 504 -- IV. Versepen (1853-1857) 515 -- 1. »Zu ringen um das Reich« - Julian (1853) 519 -- 1. 1 Aus kleindeutscher Sicht betrachtet: Julian Apostata, Friedrich II. (›der Große‹) und noch einmal Friedrich Wilhelm IV. 519 -- 1. 2 Aus romantischer Sicht betrachtet: ›Kaiser und Reich‹ - warum ein Versepos? . 527 -- 1. 3 Der Traum vom säkularen Reich: Julian als deutscher Napoleon und friderizianischer Cäsar und die nationalliberale Inthronisation Goethes und Schillers . 532 -- 1. 4 Nationale Ursprungserzählungen im Spannungsfeld zwischen alter und neuer Romantik 547 -- 2. »Brüder sich ingrimmig fassen« - Robert und Guiscard (1855) 561 -- 3. »Da droben ist Dein neues Vaterland« - Lucius (1857) . 583 -- 4. Zusammenfassung: Einheit und Entwicklung des versepischen Werks . 607 -- V. Letzte Jahre in Neisse (1855-1857) 610 -- 1. Die Arbeit an der (nationalen) Erinnerung: Erlebtes (1857) . 611 -- 2. »Eine höhere Weltgeschichte der Menschheit«: Die heilige Hedwig (1857) 619 -- C. Neuperiodisierung des Gesamtwerkes . 625 -- D. Exkurs und Coda: »Distanzierte Freundschaft«? Zur gelebten Toleranz im Verhältnis zu Theodor von Schön 631 -- E. Bibliographie . 637 -- Bildnachweise . 658 -- Register 659.
    Weitere Ausg.: ISBN 9783835352568
    Weitere Ausg.: ISBN 3835352563
    Sprache: Deutsch
    Bibliothek Standort Signatur Band/Heft/Jahr Verfügbarkeit
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  • 2
    Buch
    Buch
    Berlin : Morawe & Scheffelt
    UID:
    gbv_311043720
    Umfang: 190 S , Ill
    Sprache: Deutsch
    Schlagwort(e): Napoleon I. Frankreich, Kaiser 1769-1821 ; Rezeption ; Lyrik ; Geschichte 1821-1856 ; Person ; Motiv ; Stoff ; Literatur ; Anthologie
    Bibliothek Standort Signatur Band/Heft/Jahr Verfügbarkeit
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  • 3
    Buch
    Buch
    Berlin :Morawe & Scheffelt,
    UID:
    almahu_BV007540924
    Umfang: 190 S. : , Ill.
    Sprache: Deutsch
    Fachgebiete: Geschichte , Germanistik
    RVK:
    RVK:
    Schlagwort(e): I. Frankreich, Kaiser 1769-1821 Napoleon ; Rezeption ; Lyrik
    Bibliothek Standort Signatur Band/Heft/Jahr Verfügbarkeit
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  • 4
    Online-Ressource
    Online-Ressource
    Wien :Böhlau,
    UID:
    almafu_9961125885802883
    Umfang: 1 online resource (778 pages)
    Inhalt: Der Friede von Campoformido (17.10.1797) zwischen Napoleon und Franz II. ist der Ausgangspunkt dieser Monographie, die auf die Geschichte der italienischen Literatur und Sprache in jenen Länderteilen der Habsburgermonarchie fokussiert ist, die dem heutigen Österreich entsprechen. Der Endpunkt ergibt sich aus dem Zusammenfall der Monarchie im Jahr 1918. Die Studie zeigt, dass sich die Huldigungsdichtung in italienischer Sprache im 19. Jahrhundert in Österreich den neuen Gegebenheiten des Pressemarktes, den veränderten politischen Verhältnissen und den soziopolitischen Entwicklungen angepasst hatte und erstaunlich lebendig war. Nachdem die Gründe und die Modalitäten für das Ende der goldenen Epoche der poetischen Tradition in italienischer Sprache in Österreich beleuchtet werden, widmet sich der Autor der Künstlergruppe um Erzherzogin Maria Beatrice von Este, die in Wien die letzte Gönnerin italienischer Künstler und Dichter wurde und die Tradition der Hofdichtung bis zum ihrem Tod 1829 nach altem Muster pflegte. Diese Tradition ist im 19. Jahrhundert jedoch mit einer fortschreitenden Popularisierung konfrontiert, wobei sich die Sprachlehren des Italienischen und der Sprachunterricht wachsender Beliebtheit erfreuten. Die Sprachpolitik der Habsburgermonarchie stellte das Italienische als Kultursprache nie in Frage. Im Gegenteil, die Behörden förderten das Erlernen der Sprache an den Universitäten, um die Anzahl der sprachkundigen Studenten zu erhöhen, die später als Beamte in der Zentralverwaltung wie auch in den italienischen Kronländern eingesetzt werden konnten. Ausserdem begünstigte die Sprachpolitik das rege Erscheinen von anspruchsvollen Zeitungen und literarischen Zeitschriften in italienischer Sprache. Da in den italienischen Kronländern der Unterricht in Italienisch erfolgte, behandelt die Studie auch italienische Schulbücher und literarische Schulanthologien, die in Wien gedruckt und meistens auch verfasst wurden. Im letzten Teil dieses Abschnittes wird aufgrund zahlreicher Archivmaterialien der Italienischunterricht des zukünftigen Kaisers Franz Joseph dargestellt und analytisch untersucht. Die Huldigungsdichtung überlebte die Revolutionsjahre 1848/1849 und setzte sich anachronistisch bis zum Ersten Weltkrieg fort. Die unaufhaltsame Popularisierung der Kaiserfigur fand in unzähligen Prunkwerken zu den Herrscherjubiläen, in Zeitungen, Festen aber auch durch italienische Dichtung statt, die zwar keinen hohen poetischen Wert mehr hatte, doch zur Stilisierung Franz Josephs als Vater der Nation beitrug.
    Inhalt: Towards the end of the 20th century the Italian literature created outside Italy finally started to receive proper attention, because research began to focus on the socio-cultural analysis of the different forms of internal and external postcolonialism. As a result, both imperialism and nationalism are seen as responsible for phenomena of cultural alienation in many territories outside as well as inside the national borders of the country and are exposed as ideological constructs. Nevertheless research still neglects the one undoubtedly outstanding region in the production of Italian literature outside Italy, i.e. Austria, more precisely the territories of the Habsburg Monarchy, where for nearly 500 years - from early Humanism to the First World War - the tradition was the richest in quantity as well as in quality. This first part of a comprehensive history of the Italian literature created in Austria for an Austrian public has been written with the intention of filling this gap. The unique position the Italian language held at Vienna's imperial court at least from the middle of the 17th to the middle of the 18th century is well known: Italian was not only an official language for the purpose of representation, it also served as a vehicle of cultural communication in the inner circle of the imperial family. The numerous political connections between the House of Habsburg and the ruling Italian dynasties are a major reason for the manifold cultural transfers between the Austrian territories and the Italian States. The great number of strategic marriages led to intense cultural as well as economical relations, which obviously did result in occasional implications in territorial conflicts and in military alliances not always favorable to the mutual understanding. As a consequence of the above mentioned economical and dynastical connections the Habsburgs often intervened politically in Italy, first in the Early Modern Period, especially during the reigns of Charles V and Ferdinand I. Two centuries later, the Habsburg administration of the Kingdom of Naples (1707-1734) as well as of Lombardy during most of the 18th century (1714-1797) was decisive for the continuation of those interchanges, which ended however, when the Italian movement of unification began to create a totally new situation. Humanism, baroque and enlightenment, three currents which are amply discussed in the present volume, could more easily expand from Italy to Austria because of the before described dynastical connections and they established themselves still deeper because of the immigration or the long stays of Italian authors in the cultural centers of the Austrian monarchy, first of all of course in Vienna. Not surprisingly however, we possess so far only an inadequate and unsystematic documentation of the activities and literary productions of the great majority of those authors: As is well known, the 19th century created a nationalistic base for literary studies, a view which still for a long time influenced the 20th century for a long time. The Italian authors working and publishing in Austria did so in their own language, but in a foreign country and for a foreign sovereign. For this reason they obtained practically no attention in Austrian literary studies, because there works were not composed in the national language, and their appearance in Italian studies is all but nonexistent because they made no direct contribution to the national literary tradition.
    Anmerkung: Vorwort und Einleitung -- I. Italienische Hofdichtung am Wiener Hof im 19. Jahrhundert: Eine Ära geht zu Ende -- I.1 Versuch einer Annäherung: Warum hörte eine jahrhundertealte Tradition auf? -- I.2 Giambattista Casti zwischen Huldigungsdichtung und Aufklärung -- I.2.1 Die Gründe der Ausweisung Castis -- I.2.2 Casti als Poeta illuminato -- I.3 Clemente Bondi oder der Hofpoet der Frauen -- I.4 An der Wende zur Romantik: der Librettist Giovanni De Gamerra -- I.5 Der literarische Kreis um Maria Beatrice d'Este -- I.6 Der letzte Hofdichter: Giuseppe Carpani (1751-1825) -- I.6.1 Das Wirken Carpanis in Wien -- I.7 Die übrige enkomiastische Dichtung -- II. Vom Hof in die Stadt: Die italienische Sprache und Literatur werden populär -- II.1 Die Nachfolger der italienischen Hofdichter -- II.2 Die Donaumonarchie und das Italienische -- II.2.1 Die italienische Sprache in Wien im 18. Jahrhundert -- II.2.2 Das Italienische in der Restaurationszeit und im Neoabsolutismus -- II.3 Francesco Filippo Sarchi (1764-1829) und die Anfänge des -- Italienischunterrichts in Wien -- II.4 Domenico Antonio Filippi (1777-1817) -- II.5 Andrea Giuseppe Fornasari-Verce (1787-1865) -- II.6 Giovanni Battista Bolza (1801-1869) -- II.7 Domenico Ponisio (?) -- II.7.1 Die Sprachlehre Ponisios -- II.8 Adolf(o) Mussafia (1835-1905) -- II.8.1 Mussafias Italienische Sprachlehre in Regeln und Beispielen -- III. Zeitungen und Zeitschriften in italienischer Sprache -- III.1 Märzrevolution und Neoabsolutismus: Alessandro Mauroner in Wien -- III.2 Die Presse als neue Realitätsschaffung: Il corriere italiano (1850-1857) -- III.2.1 Die Auseinandersetzung mit dem revolutionären Felice Orsini -- III.2.2 Die Redakteure des Corriere italiano und das literarische Feuilleton -- III.2.3 Eine literarische Zeitschrift: Die Rivista viennese (1838-1840) -- IV. Die Rezeption der italienischen Sprache und Literatur in Österreich: Schulbücher und Anthologien -- IV.1 Italienische Schulbücher in österreichischen Schulen -- IV.2 Fallbeispiele in Wien erschienener Schulbücher -- IV.3 Domenico Antonio Filippis Museo italiano di scelta lettura und -- Francesco Carraras Antologia italiana -- IV.4 Literarische Anthologien -- IV.5 Die literarische Lehre Mussafias -- IV.6 Erzherzog Franz Joseph und das Erlernen der italienischen Sprache und Literatur -- IV.6.1 Sprachmodelle des Italienischen -- V. Finis Austriae: die Trivialisierung der Hofdichtung -- V.1 Huldigungsgedichte für Franz Joseph I. und Elisabeth -- V.2 Die Nationalisierung des Herrschers am Beispiel von Franz Joseph I -- V.2.1 Franz Joseph I. als Vater der Nation 1898 bis 1918 -- Bibliografie -- Internetquellen -- Personenregister -- VI. Register der 1797 bis 1918 in Österreich gedruckten italienischen Werke.
    Sprache: Deutsch
    Bibliothek Standort Signatur Band/Heft/Jahr Verfügbarkeit
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  • 5
    UID:
    gbv_1819216519
    Umfang: 1 Online-Ressource (318 Seiten)
    ISBN: 9783534406838
    Inhalt: Die Erzählungen Wilhelm Hauffs (1802-1827), Dichter des Vormärz, waren zu ihrer Zeit verdeckt politisch und sind auch heute noch aktuell. Hans-Christoph Ramm zeigt, wie Hauffs Erzählkunst in der liberalen Aufbruchsstimmung der Restauration um 1800 eine oppositionelle Bildungsvision entwirft. Hauff bringt kulturkritische Zweifel an der politisch-emanzipatorischen Durchschlagskraft des neuhumanistischen Bildungsideals zum Ausdruck. Ramm vergleicht die frührealistische Erzählweise in den Märchenalmanachen, dem Roman Mitteilungen aus den Memoiren des Satan und der Novelle Das Bild des Kaisers mit der romantischen Poetisierung des Lebens und ordnet die Werke in den Kontext zeitgenössischer philosophischer, politischer und literaturgeschichtlicher Diskurse ein. Zentrales Thema der Prosa Hauffs ist die Mehrdeutigkeit des Bösen, das der gleichen Quelle entspringt wie die Erlösungshoffnung des Guten: menschlichem Willen und Vernunftvermögen. Ramm legt dar, mit welchen narrativen Mitteln Hauff die Problematik des säkularisierten Bösen gestaltet und wie er Metaphern des Bösen mit Varianten des Napoleon-Mythos verknüpft.
    Anmerkung: Literaturverzeichnis: Seite 301-317
    Weitere Ausg.: ISBN 9783534406821
    Weitere Ausg.: Erscheint auch als Druck-Ausgabe Ramm, Hans-Christoph, 1949 - Wilhelm Hauff - Spiele des Bösen Darmstadt : wbg Academic, 2022 ISBN 9783534406821
    Weitere Ausg.: ISBN 3534406826
    Sprache: Deutsch
    Fachgebiete: Germanistik
    RVK:
    Schlagwort(e): Märchenalmanach für Söhne und Töchter gebildeter Stände ; Hauff, Wilhelm 1802-1827 Mitteilungen aus den Memoiren des Satan ; Hauff, Wilhelm 1802-1827 Das Bild des Kaisers ; Erzähltechnik ; Das Böse ; Ambiguität ; Märchenalmanach für Söhne und Töchter gebildeter Stände ; Hauff, Wilhelm 1802-1827 Mitteilungen aus den Memoiren des Satan ; Hauff, Wilhelm 1802-1827 Das Bild des Kaisers ; Erzähltechnik ; Das Böse ; Ambiguität
    Bibliothek Standort Signatur Band/Heft/Jahr Verfügbarkeit
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  • 6
    UID:
    almafu_9958126538402883
    Umfang: 1 online resource (332 pages) : , illustrations.
    Inhalt: The present monograph focuses on the history of Italian literature and language in Austria's Habsburg past, covering the period from the Peace of Campoformido between Napoleon and Francis II in 1797 to the end of the Habsburg monarchy in 1918. The study reveals that Italian court poetry was amazingly alive in the 19th century as it gradually had been adapted to the changes in the fields of politics, society, and the press. After analyzing the end of the golden era of Italian poetry in Austria, the author presents Archduchess Maria Beatrice d'Este and her literary circle. She was the last patroness of Italian artists and poets and kept up the old-style tradition of court poetry until her death in 1829. During the 19th century, however, this tradition faced an ever increasing popularization, with Italian language books and instruction getting more and more common. The Italian language was never discriminated against in the Habsburg monarchy. On the contrary, it was even extensively taught at universities because officials with a good command of Italian were needed both in the federal government and in the Italian regions of the monarchy. Moreover, the Habsburgs' language policy favored the publication of quality papers and literary magazines in Italian. The study also deals with Italian school books and anthologies for schools in the Italian parts of the monarchy, which were usually written and published in Vienna. In the last part of this chapter, records of the future Emperor Franz Joseph's Italian instruction are presented and analyzed on the basis of archive materials. Anachronistically, court poetry survived the 1848/1849 revolution and continued until World War I. The Emperor was popularized in jubilee editions, newspapers, and ceremonies, but also in the Italian poetry which was no longer of high quality, but still instrumental in presenting Franz Joseph as the "father of the nation".
    Inhalt: Der Friede von Campoformido (17.10.1797) zwischen Napoleon und Franz II. ist der Ausgangspunkt dieser Monographie, die auf die Geschichte der italienischen Literatur und Sprache in jenen Länderteilen der Habsburgermonarchie fokussiert ist, die dem heutigen Österreich entsprechen. Der Endpunkt ergibt sich aus dem Zusammenfall der Monarchie im Jahr 1918. Die Studie zeigt, dass sich die Huldigungsdichtung in italienischer Sprache im 19. Jahrhundert in Österreich den neuen Gegebenheiten des Pressemarktes, den veränderten politischen Verhältnissen und den soziopolitischen Entwicklungen angepasst hatte und erstaunlich lebendig war. Nachdem die Gründe und die Modalitäten für das Ende der goldenen Epoche der poetischen Tradition in italienischer Sprache in Österreich beleuchtet werden, widmet sich der Autor der Künstlergruppe um Erzherzogin Maria Beatrice von Este, die in Wien die letzte Gönnerin italienischer Künstler und Dichter wurde und die Tradition der Hofdichtung bis zum ihrem Tod 1829 nach altem Muster pflegte. Diese Tradition ist im 19. Jahrhundert jedoch mit einer fortschreitenden Popularisierung konfrontiert, wobei sich die Sprachlehren des Italienischen und der Sprachunterricht wachsender Beliebtheit erfreuten. Die Sprachpolitik der Habsburgermonarchie stellte das Italienische als Kultursprache nie in Frage. Im Gegenteil, die Behörden förderten das Erlernen der Sprache an den Universitäten, um die Anzahl der sprachkundigen Studenten zu erhöhen, die später als Beamte in der Zentralverwaltung wie auch in den italienischen Kronländern eingesetzt werden konnten. Außerdem begünstigte die Sprachpolitik das rege Erscheinen von anspruchsvollen Zeitungen und literarischen Zeitschriften in italienischer Sprache. Da in den italienischen Kronländern der Unterricht in Italienisch erfolgte, behandelt die Studie auch italienische Schulbücher und literarische Schulanthologien, die in Wien gedruckt und meistens auch verfasst wurden. Im letzten Teil dieses Abschnittes wird aufgrund zahlreicher Archivmaterialien der Italienischunterricht des zukünftigen Kaisers Franz Joseph dargestellt und analytisch untersucht. Die Huldigungsdichtung überlebte die Revolutionsjahre 1848/1849 und setzte sich anachronistisch bis zum Ersten Weltkrieg fort. Die unaufhaltsame Popularisierung der Kaiserfigur fand in unzähligen Prunkwerken zu den Herrscherjubiläen, in Zeitungen, Festen aber auch durch italienische Dichtung statt, die zwar keinen hohen poetischen Wert mehr hatte, doch zur Stilisierung Franz Josephs als Vater der Nation beitrug.
    Anmerkung: Bibliographic Level Mode of Issuance: Monograph , German
    Sprache: Deutsch
    Bibliothek Standort Signatur Band/Heft/Jahr Verfügbarkeit
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  • 7
    UID:
    gbv_1831754045
    Umfang: 1 Online-Ressource (385 Seiten) , Illustrationen, Diagramme
    Ausgabe: 1. Auflage
    ISBN: 9783956503153
    Serie: Klassische Moderne 32
    Originaltitel: Heroisierungsstrategien in der Biographik des George-Kreises
    Inhalt: In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts erschienen im Kreis um den Dichter Stefan George monographische Darstellungen historischer Herrscher wie Cäsar und Napo­leon oder Geistesgrößen wie Shakespeare, Goethe und Nietzsche. Die ausgewählten Figuren wurden als Heroen inszeniert und programmatisch in eine Heldengenealogie eingereiht, die auf George zuführte. In seiner Auffassung vom Heldentum lehnte sich der Kreis zum einen an vorgängige Theorien des Heroischen, zum anderen an Georges heterogene Heldentypen und ein in der Maximin-Vorrede entwickeltes Modell einer heroischen Trias an, das dem Heldenvermittler eine zentrale Rolle zuwies. Charak­teristisch für das Konzept, wie es zusätzlich von Friedrich Gundolf und Friedrich Wolters in den Jahrbüchern für die geistige Bewegung theoretisch entwickelt wurde, war die Idee eines heroischen ‚Urtypus‘, der von verschiedenen Personen verkörpert werden konnte. Friedrich Gundolf, Ernst Bertram und Berthold Vallentin propagierten in den von ihnen verfassten Biographien eine gemeinsame heroische Haltung, die auf die soziale Struktur des Kreises als Verehrergemeinde wirken sollte. Der Band vergleicht erstmals anhand von fünf Fallstudien die narratologische Gestalt der Kreis-Biographik in Abgrenzung etwa zur zeitgleichen ‚Historischen Belletristik‘ und legt das Heldenkonzept des George-Kreises in seiner intertextuellen wie intermedialen Perspektive offen.
    Anmerkung: Dissertation Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. 2016
    Weitere Ausg.: ISBN 9783956502514
    Weitere Ausg.: Erscheint auch als Druck-Ausgabe Bolay, Ann-Christin, 1984 - Dichter und Helden Würzburg : Ergon Verlag, 2017 ISBN 9783956502514
    Weitere Ausg.: ISBN 3956502515
    Sprache: Deutsch
    Fachgebiete: Germanistik
    RVK:
    Schlagwort(e): George-Kreis ; Biografik ; Heroisierung ; Hochschulschrift
    Bibliothek Standort Signatur Band/Heft/Jahr Verfügbarkeit
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  • 8
    Buch
    Buch
    Wettin-Löbejün, OT Dößel : Stekovics
    Dazugehörige Titel
    UID:
    gbv_743812344
    Umfang: 319 S. , zahlr. Ill., Kt. , 280 mm x 210 mm
    ISBN: 9783899233063
    Serie: Stekos historische Bibliothek Bd. 4
    Anmerkung: Literaturangaben , Frankreich in DeutschlandGrossgörschen. Zwischen Borodino und Waterloo : die Zeit der Befreiungskriege , Ein "Vive l'Empereur" gegen "Vaterland! Vaterland!" : die französische und die preussische Armee vor Grossgörschen im Vergleich , Geologie und Landschaft , Die Schlacht bei Grossgörschen , Grossgörschen Anfang Mai 1813 : wo waren die Schweden bei der zweiten Lützener Schlacht? , Die Kriegsbelastungen in den Jahren 1806 bis 1813 an Beispielen der Stadt Weissenfels und der Ortschaft Markwerben , Napoleon in Weissenfels , Russland, Schweden, Preussen, FrankreichScharnhorst : Preussischer Militärreformer während der französischen Besetzung Deutschlands , Ney und Blücher , Drei Küsse, zwei Treffen und eine unerwiderte Liebe , Gold gab ich für Eisen"im Reich der schönen Kunst gegründet" : Karl Friedrich Schinkels Einfluss auf Medaillen und Orden in den Befreiungskriegen , Von Adlern, Zwiebeln und HolzbeinenVon Adlern, Zwiebeln und HolzbeinenMilitärmusik in den Kriegen der Revolution und Napoleons 1792-1815 , "Feldmarschall v. Blücher erhielt eine matte Kugel ans Bein, die im Stiefel liegen blieb" : Militärische Fussbekleidung zur Zeit der Befreiungskriege (1812-1815) , Rückblick und WiderscheinGrossgörschen 1813 : die Schlacht und die Erinnerung , Scharnhorstfest , Erinnerungsorte in und um Weissenfels 1813 , "Geschichte wieder lebendig zu machen" : ein Reiseführer in die Vergangenheit , Weltgeschichte en miniature : Dioramen rund um Napoleon und zu den Befreiungskriegen im Deutschen Zinnfigurenmuseum in Kulmbach , Die Abenteuer des Joseph Bertha , Die Macht der Worte"Bonaparte konnte ein Fixstern werden und er ist eine Sternschnuppe geworden" : Johann Gottfried Seume (1763-1810) : ein politischer Schriftsteller und Aussenseiter seiner Zeit , Aus dem Leben des Lützowers Friedrich Christoph Förster, Teilnehmer und Dichter der Befreiungskriege 1813-1815 , NachwortWas ist geblieben?
    Sprache: Deutsch
    Fachgebiete: Geschichte
    RVK:
    RVK:
    Schlagwort(e): Befreiungskriege ; Aufsatzsammlung
    Mehr zum Autor: Reichel, Maik 1971-
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  • 9
    Buch
    Buch
    Berlin : List Verl.
    UID:
    kobvindex_VBRD-i97835486090650460
    Umfang: 460 S.
    Ausgabe: 4. Aufl.
    ISBN: 9783548609065
    Serie: List 60906
    Inhalt: Dresden in napoleonischer Zeit. Hofrat Block, der Direktor des Grünen Gewölbes, gerät unter Mordverdacht, als sein Stellvertreter tot aufgefunden wird. Seine Tochter Ariane und ihr Klavierlehrer E.T.A. Hoffmann wollen seine Unschuld beweisen - sie ahnen nicht, dass sie Block damit in höchste Gefahr bringen. Napoleon, geschlagen aus Russland zurückgekehrt, führt 1813 in der Gegend um Dresden seine letzten Gefechte. Seine Gegner bringen sich mit Geheimdiplomatie in Stellung, um die Macht neu zu verteilen. In dieser brisanten Situation gerät Hofrat von Block, Direktor der berühmten Kunstsammlung im Grünen Gewölbe, in die Netze der Machtpolitik. Sein Stellvertreter wird ermordet, alle Spuren deuten auf Block. Der Hofrat ist kein Mörder, doch er hat ein peinliches Geheimnis. Um sein Doppelleben nicht auffliegen zu lassen, erklärt er sich bereit, an die Preußen Informationen zu liefern. Blocks halbwüchsige Tochter Ariane ist entsetzt, als der Vater verhaftet wird. Sie ist fest entschlossen, seine Unschuld zu beweisen, und beginnt zu ermitteln. Unterstützt wird sie von ihrem Klavierlehrer, dem Musiker und Dichter E.T.A. Hoffmann. Doch je mehr die beiden herausfinden, desto klarer zeigt sich, dass Block keineswegs unschuldig sein kann.
    Sprache: Deutsch
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  • 10
    UID:
    gbv_556082230
    ISSN: 0420-1264
    Inhalt: Joachim Heinrich Campe, zunächst Theologe, später Sprachforscher, Verleger und Jugendschriftsteller ebenso wie Pädagoge, Erzieher und Philanthrop - wird am 29.06.1760 in Deensen bei Holzminden als 6. Kind aus zweiter Ehe von Burchard Hilmar Campe und Anna Campe, geb. Klingemann, eine bürgerliche Pfarrerstochter,geboren. Burchard Hilmar war ein uneheliches Kind und bekam - wie zu der Zeit üblich - von seinem Vater, einem der Gutsherren, den Familiennahmen ohne Adelsprädikat. 1760. Burchard Hilmar Campe engagierte für seine Kinder einen Hauslehrer, da die Dorfschule zu wenig bot. Als Joachim Heinrich 14 Jahre alt wurde, starb sein Vater. Um mehr zu lernen, wechselte er an die 1760 nach Holzminden verlegte Klosterschule von Amelungsborn, wo er trotz mangelhafter Lateinkenntnisse aufgenommen wurde. Er war auf Kosten der braunschweigischen Landesherrschaft im Internat untergebracht. Seine Matrikelnummer 15 weist darauf hin, dass er dort einer der ersten Schüler gewesen sein muss. Gelehrt wurden vornehmlich theologische Kenntnisse und alte Sprachen. Nach Abschluss der Schule begann Joachim Heinrich am 20. April 1766 ein Theologiestudium an der Universität Helmstedt. Dort schloss er sich dem liberalen, aufklärerischen Flügel der Fakultät an, was allerdings bewirkte, dass er sein Stipendium verlor. 1768 wechselte er an die Universität Halle, wo er vor allem bei dem aufgeklärten Theologen Semler hörte. 1769 begann Campe nach Beendigung des Studiums in Berlin als Hauslehrer bei dem Major und Kammerherrn Alexander Georg von Humboldt (1720-1779) in Berlin-Tegel an, wo er zugleich Erzieher von dessen Stiefsohn aus erster Ehe der Frau von Humboldt wird. Er verlässt das Haus 1773, um für zwei Jahre als Feldprediger beim Regiment des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen zu dienen. Im selben Jahr heiratet er Dorothea Maria Hiller und gibt seine erste Veröffentlichung heraus "Philosophische Gespräche über die unmittelbare Bekanntmachung der Religion und über einige unzulängliche Beweisarten derselben", Berlin 1773.1774 wurde ihr einziges Kind geboren, die Tochter Charlotte. 1775 kehrt er in das Haus des Majors von Humboldt zurück und wird Lehrer seiner beiden Söhne aus zweiter Ehe, Alexander[(Friedrich Wilhelm Heinrich) Alexander Freiherr von Humboldt, geboren am 14.9.1769 in Berlin; gestorben am 6.5.1859 in Berlin; deutscher Naturforscher von Weltgeltung und Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft] und Wilhelm [(Friedrich) Wilhelm (Christian Karl Ferdinand) Freiherr von Humboldt, geboren am 22.6.1767 in Potsdam; gestorben am 8.4.1835 in Tegel bei Berlin; deutscher Gelehrter, Staatsmann und Mitbegründer der Universität Berlin (heute: Humboldt-Universität zu Berlin)]. Zur selben Zeit gibt er sein geistliches Amt auf, mit der Begründung eines aufgeklärten Bürgers: "...Wie kann ein Biedermann sich glücklich fühlen, wenn er täglich die Rolle eines Heuchlers spielen muss? Und die muss jeder Geistliche spielen, er sei, wer er wolle nur allenfalls ein Schafskopf ausgenommen." und er sich "...in die steife geistliche Etikette sich nicht schmiegen könne...". 1776 wurde er Prediger an der Heiliggeistkirche in Potsdam, trat dann aber im neuerrichteten Dessauer Philanthropinum, welches 1774 von Johann Bernhard Basedow gegründet und Ausgangspunkt des sogenannten Philanthropismus wurde und damals eine der bekanntesten Erziehungsanstalt Deutschlands war, die Stelle eines "Educationsrathes" bzw. Erziehers an. Außerdem erscheint seine zweite Veröffentlichung "Die Empfindungs- und Erkenntniskraft der menschlichen Seele", Leipzig 1776.Campe wurde ein entschiedener Vertreter der Aufklärung. Vernunft und selbständiges Denken waren seine Leitlinien nun wandte er sich der Pädagogik zu, auf die man zu dieser Zeit große Hoffnung setzte. Hier zeigte er beträchtliche praktische Begabung.Das Lernen sollte alters- und kindgemäß sein. Lebendige Anschauung und Beispiel sollten der Theorie vorangehen. Es folgt das "Sittenbüchlein für Kinder aus gesitteten Ständen", Dessau 1777. Im selben Jahr wurde er Leiter der Anstalt, Differenzen mit Basedow führten jedoch zum weggang Campes nach Hamburg. Hier arbeitete er in der ländlichen Umgebung von Billwerder nach Rousseauschem Vorbild als Erzieher reicher Kaufmannssöhne und gab Jugend- und Erziehungsschriften heraus. Dort erschien unter anderem 1779/80 "Robinson der Jüngere", Campes Neubearbeitung von "Robinson Crusoe" aus dem Jahr 1719. Von diesem Werk gab es über 100 Auflagen, und es wurde in 20 Sprachen übersetzt, ein Zeichen der Aktualität dieses Buches über mehr als ein Jahrhundert, auch wenn uns das Buch heute "in dieser Form kaum genießbar" vorkommt. In den 5 Hamburger Jahren hatte Campe unter anderem mit Klopstock, Claudius, Voß und Lessing Kontakt. Wegen Überlastung wechselte er 1783 ins holsteinische Trittau. Dort publizierte er 1785 - 1792 die "Allgemeine Revision des gesamten Schul- und Erziehungswesens" in 16 Bänden. Nach längeren Reisen durch Deutschland und die Schweiz berief ihn 1786 Karl Wilhelm Ferdinand, Herzog des Fürstentums Braunschweig - Wolfenbüttel[Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, geboren am 9. Oktober 1735 in Wolfenbüttel; gestorben am 10. November 1806 in Ottensen bei Hamburg, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, Feldmarschall in preußischen Diensten], als Fachmann nach Braunschweig, um das dortige Erziehungswesen zu reformieren. Ein Schuldirektorium wurde eingerichtet, dem das gesamte Schulwesen unterstellt wurde und das nur dem Fürsten verantwortlich war. Das Schulwesen wurde in Braunschweig als erstem deutschen Land verstaatlicht. Landstände, Landeskirche und viele andere sahen dabei ihre Einflüsse schwinden. Sie widersetzten sich der Reform, die schließlich scheiterte. Die alten Verhältnisse wurden wiederhergestellt. Dagegen war die Gründung der "Braunschweigischen Schulbuchhandlung" zur Herstellung von Schulbüchern und anderen Schriften ein voller Erfolg. 1808 ging der Verlag als Mitgift von Campes Tochter Charlotte an deren Mann Friedrich Vieweg (1761-1835) über. Angeregt und gefördert von Campe gelangten drei seiner Neffen im deutschen Buchhandel zu erheblicher Bedeutung: August Campe (1773 - 1836), Buchhändler in Hamburg, und sein Schwiegervater Hoffmann begründeten 1810 den Verlag Hoffmann & Campe; Friedrich Campe (1777 - 1846) wirkte in Nürnberg als Verleger und wurde 1825 Mitbegründer und erster Vorsteher des Börsenvereins Deutscher Buchhändler; Julius Campe (1792 - 1867) wurde bedeutender Verleger in Hamburg, u.a. von Heine und Hebbel, er veröffentlichte 1841 erstmals Hofmann von Fallerslebens Deutschlandlied. Verwandtschaftliche Beziehungen gab auch es zu weiteren deutschen Verlagen wie Westermann, Reclam und Brockhaus. Daneben war er Canonicus des Cyriacus-Stifts in Braunschweig. 1789 reiste er in Begleitung Wilhelm von Humboldts nach Paris; er begeisterte sich für die Sache der Französischen Revolution, wie in den "Briefen aus Paris" deutlich wahrnehmen kann. 1792 erhielt er zusammen mit Washington [George Washington,geboren am 22. Februar 1732 auf dem Gutshof Wakefield (auch Popeś Plantation genannt) im Westmoreland County in Virginia; gestorben am 14. Dezember 1799 auf seinem Gut Mount Vernon in Virginia, Politiker, Oberbefehlshaber der Continental Army im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775 bis 1783) und erster Präsident der Vereinigten Staaten (1789 bis 1797)], Klopstock [Friedrich Gottlieb Klopstock, geboren am 2. Juli 1724 in Quedlinburg; gestorben am 14. März 1803 in Hamburg), ein deutscher Dichter], Schiller [Johann Christoph Friedrich von Schiller, 1802 geadelt, geboren am 10. November 1759 in Marbach am Neckar; gestorben am 9. Mai 1805 in Weimar, ein deutscher Dichter, Dramatiker, Philosoph sowie Historiker] und Pestalozzi [Johann Heinrich Pestalozzi, geboren am 12. Januar 1746 in Zürich; gestorben am 17. Februar 1827 in Brugg, ein Schweizer Pädagoge. Philanthrop, Schul- und Sozialreformer, Philosoph und Politiker] den Ehrenbürgerbrief der französischen Republik, was ihm in Deutschland sehr verübelt wurde, obgleich er große Anstrengungen unternahm, sich vaterlandstreu zu zeigen, er distanzierte sich deutlich vom Radikalismus. Für Deutschland erstrebte er "Veränderungen durch Reformen", was ihm auf Dauer Probleme mit der fürstlichen Obrigkeit einbrachte. Er konzentrierte sich auf die "Reinigung" des Deutschen von französischen Spracheinflüssen und riet in seinen Schriften vom französischen Sprachunterricht ab, seit 1790 veröffentlichte er Aufsätze zu diesem Thema. 1807 - 1811 erschien sein 5-bändiges "Wörterbuch der deutschen Sprache". Viele Fremdwörter wurden nach seinen Vorschlägen verdeutscht, z.B. Beweggrund für Motiv, Öffentlichkeit für Publizität, Kreislauf für Zirkulation. 1807 wurde er Deputierter Braunschweigs in Kassel, der Hauptstadt des von Napoleon gegründeten Königreichs Westfalen. Dann zog er sich ganz ins Privatleben zurück; die Leitung der Braunschweigischen Schulbuchhandlung hatte er schon vorher an seinen Schwiegersohn Hans Frie...
    Anmerkung: Literaturangaben
    In: Dessauer Kalender, Dessau-Roßlau : Stadtarchiv, 1957, 15(1971), Seite 41-53, 0420-1264
    In: volume:15
    In: year:1971
    In: pages:41-53
    Sprache: Deutsch
    Bibliothek Standort Signatur Band/Heft/Jahr Verfügbarkeit
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