UID:
almahu_9948665307802882
Umfang:
1 online resource (353 p.)
Ausgabe:
1st, New ed.
ISBN:
9783035103717
Serie:
Beihefte zu Simpliciana 7
Inhalt:
Mit Martin Opitz’ Buch von der Deutschen Poeterey (1624) tritt, als hätte es dieses Signals nur bedurft, eine deutschsprachige Kunstdichtung auf den literaturgeschichtlichen Plan, die sich sogleich vielfältig ausfächert. Als ‘gebundene Rede’, in Versen verfaßte Dichtung, erscheint sie dennoch durch eine gemeinsame Signatur zur einheitlichen Bewegung formiert. Was aber ist mit der barocken Prosa? Sie entwickelt sich parallel, in der literarisch wie theoretisch organisierten Ausschlußsphäre, dies aber keineswegs bloß in Gebrauchs- und Repräsentationstexten, sondern gerade auch im Bereich der Fiktion. Die vorliegenden Beiträge widmen sich aus unterschiedlichen Perspektiven und von unterschiedlichen Textszenarien aus vorsichtig konzeptualisierend diesem Befund, für den es keine tragfähigen Beschreibungssysteme gibt. Sie sind auf der Suche nach Kriterien, die das (scheinbar) unmarkierte Andere der «Poeterey» begrifflich fassen können, und zeichnen in paradigmatischen Momentaufnahmen nach, wie innerhalb des poetologischen Diskurses sich die Hierarchien verschieben: vom anfänglichen Ausschluß der Prosa aus den Poetiken bis hin zur Usurpation der Poetiken durch die Prosa. Der Band dokumentiert die von den Herausgebern im September 2009 an der Ruhr-Universität Bochum veranstaltete Tagung «Spielregeln barocker Prosa».
Anmerkung:
Inhalt: Thomas Althaus/Nicola Kaminski: Aspekte einer Theorie barocker Prosa – Christian Meierhofer: Erzählen und Wiedererzählen. Zur Verfahrensweise des Barockromans – Maximilian Bergengruen: Das Heuchelei-Dilemma. Moscheroschs Schergen-Teuffel als poetologische Ortsbestimmung satirischer Prosa – Uwe Spörl: Aristotelische Argumentationen zur fiktionalen Erzählprosa in deutschsprachigen Barockpoetiken – Peter Hesselmann: Der «honig der angedichteten umstände». Zur rhetorisch-poetologischen Kontroverse um historia, fabula und evidentia in der Romantheorie des Barock – Matthias Bauer: Von Fall zu Fall. Die narratio zwischen Argumentationsprotasis und Poetik – Rosmarie Zeller: Der Roman erhält poetologische Würden. Huets Roman-Traktat und seine Wirkung – Peter Hess: «Ist also der Dichter seines Wercks Meister/der Geschichtschreiber der Warheit Knecht.» Harsdörffers implizierte Romantheorie – Stephan Kraft: Koproduzierter Klassizismus. Sigmund von Birken, Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel und die Integration des hohen Barockromans in das System der Poetik – Bernhard Jahn: Prosa im Theater des 17. Jahrhunderts – Dietmar Till: Oratio ligata/oratio soluta. Zur Genese einer Opposition und den mit ihr entstehenden Normierungslücken in der Poetik der Frühen Neuzeit – Nicola Kaminski: Prosimetrum. Auf den Spuren einer impliziten Theorie ‘ungebundener Rede’ bei Martin Opitz – Thomas Althaus: Eine «artem Apophthegmaticam (wie ars Poëtica, Oratoria)» haben - Harsdörffers kompilatorische Arbeit an einer Prosapoetik des Barock im Klärungsbereich der Breviloquenz – Andreas Beck: Katholisch-bayerische Prosapropaganda in opitzianisch-poetologischer Tradition: Gelasius Hiebers Sprach-Lehr und Von der Teutschen Poeterey (1723-25) im Parnassus Boicus – Jörg Wesche: Regeln für den Traum. Literarische Empirie des Sonderbaren in spätbarocker Sachprosa am Beispiel von Johann Christoph Männlings Traum-Tempel (1714).
Weitere Ausg.:
ISBN 9783034305792
Sprache:
Deutsch
DOI:
10.3726/978-3-0351-0371-7
URL:
https://www.peterlang.com/view/product/44467?format=EPDF
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