In:
DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 113, No. 13 ( 2018-07), p. e108-e116
Abstract:
Einleitung Die Diagnostik und Therapie der arteriellen Hypertonie ist eine kontinuierliche Herausforderung in Hausarztpraxen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Art und Effektivität der Blutdruckeinstellung bei Patienten mit bekannter arterieller Hypertonie in einer hausärztlichen Praxis unter strikter Verwendung der Office- (OBPM) und ambulanten Langzeit- (ABPM) Blutdruckmessung zu analysieren. Methoden Retrospektiv wurden 283 Patienten (90 % aller regelmäßig betreuten Hypertoniker) hinsichtlich des Erreichens der Zielblutdruckwerte in ABPM und OBPM der zurückliegenden 1 bis 2 Jahre untersucht. Die Zielwerte entsprachen den geltenden ESH-Empfehlungen (Office-Blutdruck 〈 140/90 mmHg, 24-h-Mittelwert der ABPM 〈 130/80 mmHg). Ergebnisse Der OBPM aller Patienten (Alter: 68 ± 12,7, 48 % Frauen) lag bei 132 ± 11,8/80 ± 4,2 mmHg, der 24-h-ABPM betrug 128 ± 10,7/74 ± 7,9 mmHg. Eine isolierte Praxishypertonie hatten 11,3 %, eine maskierte Hypertonie 21,9 %. Nur 33,9 % wiesen ein physiologisches Dippingverhalten auf (49,1 % Non-Dipper, 13,8 % Reverse-Dipper und 3,2 % Extrem-Dipper). Die Blutdruck-Kontrollrate (Erreichen des Zielblutdruckes) betrug 67,8 % in der OBPM und 57,2 % in der 24-h-ABPM. 23,0 % wurden mit einer Monotherapie, 37,5 % mit Zweifach-Kombination, 19,8 % mittels Dreifach-Kombination und 14,5 % mit 〉 3 Antihypertensiva behandelt, 83,9 % erhielten RAS-Blocker. Der OBPM-Zielwert wurde bei 75,0 % unter einer Dreifach- und 71,7 % unter einer Zweifach-Kombination erzielt, der 24-h-ABPM-Zielwert zumeist bei Patienten, die nur einer Monotherapie bedurften (66,2 %) oder mittels Zweifachtherapie behandelt wurden (60,4 %), ansonsten 〈 60 % Zielwerterreichung. Schlussfolgerung In der untersuchten Hausarztpraxis war die Therapiekontrolle von Patienten mit therapierter arterieller Hypertonie mehrheitlich leitliniengerecht und besser als in der Literatur beschrieben. Die parallele und konsequente Durchführung von OBPM und ABPM sowie die hohe Verschreibungsrate von RAS-Blockern und empfohlenen Kombinationstherapien könnte hierfür der Schlüssel sein.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0012-0472
,
1439-4413
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2018
detail.hit.zdb_id:
2035474-5