In:
Zeitschrift für Gastroenterologie, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 58, No. 04 ( 2020-04), p. 332-340
Kurzfassung:
Von allen Krebserkrankungen hat das metastasierte Pankreaskarzinom die schlechteste Prognose. Mit nab-Paclitaxel/Gemcitabin, FOLFIRINOX und Gemcitabin/Erlotinib gibt es mehrere Therapieoptionen, die das Gesamtüberleben der Patienten verbessern. Insbesondere Patienten, die unter der Therapie mit Erlotinib einen Hautausschlag (Rash) entwickeln, können von der Gemcitabin-Erlotinib-Kombinationstherapie profitieren. Diese nichtinterventionelle Studie (NIS ML21284) untersuchte die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Gemcitabin-Erlotinib-Kombinationstherapie in der Behandlungsroutine des metastasierten Pankreaskarzinoms, insbesondere hinsichtlich Rash. Zwischen 2007 und 2010 wurden die Behandlungsdaten von 433 Patienten aus 98 Zentren dokumentiert. Die erhobenen Parameter wurden deskriptiv ausgewertet. Nach einer Gemcitabin-Erlotinib-Behandlung war das mediane Gesamtüberleben der Patienten mit Rash-Grad ≥ 1 mit 9,90 (95 %-Konfidenzintervall [KI] : 8,19–11,05) signifikant erhöht gegenüber 6,48 Monaten (95 %-KI: 5,66–7,40) bei Patienten, die keinen Rash entwickelten (p = 0,0010). Dies gilt ebenso für das mediane progressionsfreie Überleben (Patienten mit Rash-Grad ≥ 1 5,43; 95 %-KI: 4,90–6,12 vs. Patienten ohne Rash 3,98 Monate; 95 %-KI: 3,52–5,03, p = 0,0131). Die Gesamtansprechrate lag bei den mit Erlotinib und Gemcitabin behandelten Patienten mit Rash-Grad ≥ 1 um 5,9 % höher als bei Patienten ohne Rash (31,7 % vs. 25,8 %). Zusammenfassend unterstreichen die Ergebnisse aus der täglichen Behandlungspraxis des metastasierten Pankreaskarzinoms die Bedeutung der Kombinationstherapie Gemcitabin und Erlotinib für die Patientensubgruppe, die unter der Behandlung Rash entwickelt.
Materialart:
Online-Ressource
ISSN:
0044-2771
,
1439-7803
Sprache:
Deutsch
Verlag:
Georg Thieme Verlag KG
Publikationsdatum:
2020