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    In: Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 81, No. 08 ( 2021-08), p. 955-965
    Abstract: Fragestellung Das synthetische Prostaglandin-E1-Analogon Misoprostol ist das effektivste Medikament zur Geburtseinleitung, wobei es meist im Off-Label-Use angewendet wird. Aus diesem Grund sowie wegen seiner potenziellen Nebenwirkungen und der unterschiedlichen Anwendung stand es zuletzt wieder in der Diskussion. Ziel dieser Umfrage war daher die Erhebung der Anwendung von Misoprostol zur Geburtseinleitung an deutschen Kliniken sowie des Einflusses, den die negative Berichterstattung auf den geburtshilflichen Alltag hatte. Material und Methodik Im Rahmen dieser Querschnittstudie wurden 635 Abteilungen für Geburtshilfe und Gynäkologie in Deutschland angeschrieben und gebeten, im Februar/März 2020 an dieser Umfrage teilzunehmen. Es sollten insgesamt 19 Fragen zur Klinik, Verwendung von Misoprostol vor und nach der kritischen Berichterstattung, Anwendung von Misoprostol (Bezug, Applikationsart, Dosierung, Überwachung) und anderen Einleitungsmethoden online beantworten werden. Ergebnisse Insgesamt komplettierten 262 (41,3%) der angeschriebenen Kliniken den Fragebogen. Es gab keinen Unterschied bezüglich der Versorgungsstufe (Perinatalzentrum Level I, Perinatalzentrum Level II, Perinataler Schwerpunkt oder Geburtsklinik/Belegklinik; p = 0,2104) und der Anzahl der Geburten (p = 0,1845). Meist wurde Misoprostol in der eigenen Apotheke hergestellt (54%) oder aus dem Ausland importiert (46%) und oral als Tablette (95%) verabreicht. Es kamen verschiedene Misoprostol-Dosierungen zum Einsatz (25 µg [48%], 50 µg [83%] , 75 µg [6%], 100 µg [47%] und 〉  100 µg [5%]). Die meisten Kliniken verwendeten vorgefertigte Tabletten/Kapseln (59%), jedoch wurden auch Cytotec-Tabletten geteilt (35%) oder in Wasser aufgelöst (5%). Die Misoprostol-Gaben erfolgten vor allem in 4-stündigen (64%) oder 6-stündigen Intervallen (30%). Eine CTG-Kontrolle vor und nach einer Misoprostol-Gabe (78% und 76%) bzw. einer Prostaglandin-E2-Gabe (jeweils 88%) wurde meist durchgeführt. Im Falle von Kontraktionen wurde überwiegend kein Misoprostol (59%) oder kein Prostaglandin E2 (64%) verabreicht. Die kritische Berichterstattung führte dazu, dass in 17% der Kliniken, vor allem kleinere Geburtskliniken/Belegkliniken mit weniger als 1000 Geburten, kein Misoprostol mehr verwendet wurde. Wehencocktails kamen vor allem in Geburts- und Belegkliniken zum Einsatz (61%). Schlussfolgerung Misoprostol zur Geburtseinleitung ist in deutschen Kliniken etabliert. Es kommen verschiedene Dosierungsschemata zum Einsatz. Insbesondere das derzeit übliche Management im Rahmen der Geburtseinleitung (CTG-Kontrolle vor und nach einer medikamentösen Geburtseinleitung, keine Prostaglandin-Gabe bei Wehentätigkeit) sollte jedoch verbessert werden. Die mediale Diskussion um die Verwendung von Misoprostol hat dazu geführt, dass vor allem kleinere Kliniken auf Misoprostol verzichten haben.
    Type of Medium: Online Resource
    ISSN: 0016-5751 , 1438-8804
    Language: English
    Publisher: Georg Thieme Verlag KG
    Publication Date: 2021
    detail.hit.zdb_id: 2026496-3
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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