In:
Suchttherapie, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 22, No. 04 ( 2021-11), p. 175-182
Kurzfassung:
Hintergrund Die COVID-19-Pandemie führt seit nunmehr eineinhalb
Jahren zu dramatischen Einschränkungen und Veränderungen der Gesellschaft. Da das Thema inzwischen die Bevölkerung stark polarisiert,
ist eine sachlich korrekte Information umso wichtiger. Das betrifft sowohl die Beurteilung von COVID-19-assoziierten Problemen als auch Maßnahmen zur
Eindämmung der Pandemie. Im Zusammenhang mit Suchtphänomenen stellt sich die Frage, wie sich COVID-19 bisher auf Substanzkonsum und
suchtbedingte Verhaltensweisen auswirkte. Methode Exemplarisch wird analysiert, wie Forschungsergebnisse in der
medialen Darstellung präsentiert werden und wie die Forschung zur Information bzw. Desinformation der Bevölkerung beiträgt. Einige
gängige Mediendarstellungen, die auf intuitiv-assoziativem Denken beruhen, sowie die ihnen zugrunde liegenden wissenschaftlichen Texte werden
methodenkritisch hinterfragt, um einen rational-analytischen Zugang zum Thema zu unterstützen. Ergebnisse Der Diskurs zum Thema COVID-19 ist geprägt von
methodologisch inadäquaten Darstellungen – nicht nur von jenen, die systematisch zur Desinformation beitragen, sondern teilweise auch von jenen,
die an einem sachlich-wissenschaftlichen Umgang mit der Pandemie interessiert sind und ihre Position durch wissenschaftliche Argumente stützen
wollen. Schlussfolgerung Für Wissenschaftler wie Medienarbeiter ist es
notwendig, sich mit den grundlegenden methodischen Prinzipien so weit vertraut zu machen, dass sie nicht Gefahr laufen, falsche Argumente zur Verteidigung
richtiger Positionen zu verwenden – denn damit würden sie die eigene Glaubwürdigkeit nachhaltig untergraben.
Materialart:
Online-Ressource
ISSN:
1439-9903
,
1439-989X
Sprache:
Deutsch
Verlag:
Georg Thieme Verlag KG
Publikationsdatum:
2021
ZDB Id:
2072485-8