In:
Nervenheilkunde, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 25, No. 03 ( 2006), p. 177-183
Abstract:
Der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBOT) werden günstige Effekte in der Therapie des akuten ischämischen zerebralen Insultes zugesprochen. Ziel dieser systematischen Übersicht war es, die Effektivität und Sicherheit der HBOT für diese Indikation zu überprüfen. Es erfolgte eine systematische Suche nach randomisierten kontrollierten Studien, die den Effekt der HBOT im Vergleich zu einer Sham-Behandlung untersuchten. Zwei Autoren extrahierten unabhängig voneinander die Daten. Jede Studie wurde auf ihre Validität überprüft. Die Datenanalyse erfolgte mit dem Computerprogramm RevMan 4.2. Drei randomisierte kontrollierte Studien erfüllten die Einschlusskriterien. Nach 6 Monaten fanden sich zwischen den Behandlungsgruppen keine signifikanten Unterschiede in der Mortalitätsrate. Zwei aus 15 Beeinträchtigungsbzw. Funktionsskalen zeigten eine Verbesserung ein Jahr nach HBOT: die mittlere Trouillas Disability Scale war nach HBOT niedriger und die mittlere Orgogozo Scale war nach HBOT höher. Diese Verbesserungen konnten in anderen Untersuchungen und unter Verwendung anderer Skalen nicht nachvollzogen werden. Diese systematische Übersichtsarbeit hat keine überzeugenden Belege dafür ergeben, dass der Krankheitsverlauf durch eine HBOT bei einem akuten ischämischen zerebralen Insult verbessert wird. Zwar erlauben die drei eingeschlossenen Studien keine abschließende Empfehlung, klinisch relevante positive Effekte sind jedoch unwahrscheinlich.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0722-1541
,
2567-5788
DOI:
10.1055/s-0038-1626448
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2006