In:
Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 236, No. 07 ( 2019-07), p. 871-876
Abstract:
Hintergrund Peripapilläre Blutungen sind diagnostisch wegweisend für das Vorliegen des Glaukoms. Dennoch ist die Rolle der Gefäße der Retina und des Sehnervs in der Pathogenese des Glaukoms weitestgehend ungeklärt. Ziel dieser Studie war es, im experimentellen Glaukommodell die lokalen Veränderungen dieser Gefäße auf erhöhten Druck in vivo zu untersuchen. Material und Methoden Das Glaukom wurde durch Veröden dreier episkleraler Venen des linken Auges von weiblichen Sprague-Dawley-Ratten induziert (n = 6). In vivo erfolgte eine Messung der Gefäßkaliber mittels peripapillärem Scan des SD-OCT (Heidelberg Engineering) als Baseline sowie 7 Wochen nach Augeninnendruckerhöhung. Die Tiere wurden anschließend euthanasiert, Querschnitte des Sehnervs wurden zur Anfärbung der Kapillaren mit Paraphenylendiamin angefertigt. Die kontralateralen Augen dienten als Kontrolle. Die Gefäßkaliber wurden fotografiert und verglichen. Ergebnisse Der Augeninnendruck zeigte sich signifikant erhöht (p 〈 0,001). In Querschnitten des Sehnervs zeigte sich die Anzahl der Gefäße nicht signifikant verändert nach erhöhtem Augeninnendruck. Die Kaliber der Gefäße jedoch zeigten 7 Wochen nach Augeninnendruckerhöhung eine signifikante Reduktion (p 〈 0,001). Das Kaliber der großen retinalen Gefäße war ebenfalls deutlich reduziert um 9,22% (p 〈 0,05). Die Ergebnisse beziehen sich immer auf das Kontrollauge ohne erhöhten Augeninnendruck. Schlussfolgerung Die Gefäße der Retina und die Kapillaren des Sehnervs reagieren sensitiv auf erhöhten Druck. Die Antwort der Gefäße kann zeigen, dass vaskuläre Veränderungen im Rahmen der Glaukomerkrankung entstehen und eröffnet somit weitere mögliche Therapieoptionen.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0023-2165
,
1439-3999
DOI:
10.1055/s-0044-101617
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2019
detail.hit.zdb_id:
2039754-9