In:
Journal of Ecology, Wiley, Vol. 110, No. 7 ( 2022-07), p. 1485-1496
Kurzfassung:
Individuen aller Arten müssen ihrer Ressourcen zwischen Wachstum, Überleben und Nachwuchsrekrutierung allozieren. Baumarten haben, evolutionär bedingt, verschiedene biologische Strategien entwickelt, wie sie ihre Ressourcen auf diese wichtigen demografischen Prozesse verteilen. In tropischen Wäldern lassen sich die biologischen Strategien der Bäume oft entlang eines Gradienten anordnen, welcher Arten mit schnellem Wachstum von Arten mit langem Überleben trennt, i.e. das bekannte Fast‐Slow‐Kontinuum. Ein weiterer orthogonaler Trade‐off welcher Arten die durch schnelles Wachstum und langes Überleben eine hohe Statur erreichen können von solchen Arten trennt, die eine hohe Rekrutierungsrate vorweisen (i.e. ein Statur‐Rekrutierungs‐Trade‐off) wurde bisher zwar postuliert, aber es wurde noch nicht geklärt, ob die tropischen Wälder auch global von diesen beiden unabhängigen Dimensionen der biologischen Strategien strukturiert werden. In dieser Studie haben wir die Daten von 13 großflächigen und langfristigen Plots in tropischen Wäldern über drei Kontinente analysiert und die vorherrschenden Trade‐offs zwischen den jährlichen Wachstums‐, Überlebens‐ und Rekrutierungsraten sowie der Statur der lokalen Baumarten bestimmt. Die untersuchten Flächen umfassten dabei relative ungestörte, sowie Taifun‐gestörte Wälder. In zwölf dieser Wälder ordneten sich die biologischen Strategien der lokalen Baumarten entlang zweier orthogonaler Trade‐offs an, einem Trade‐off zwischen Wachstum und Überleben und einem Trade‐off zwischen Statur und Rekrutierung. Anschließende paarweise Procrustes‐Analysen zeigten eine hohe Ähnlichkeit in den Korrelationen zwischen den artspezifischen demografischen Raten zwischen diesen unterschiedlichen Wäldern. Wir fanden auch kleinere, aber signifikante Unterschiede, zwischen den Wäldern in Afrika und Asien. Synthesis . Das Fast‐Slow‐Kontinuum und die Statur der Baumarten stellen zwei unabhängige Dimensionen dar, welche viele, aber nicht alle tropischen Baumgemeinschaften strukturieren. Unsere Ergebnisse zur Übereinstimmung der demographischen Trade‐offs und den resultierenden biologischen Strategien über Wälder und Kontinente hinweg, ermöglicht es uns in Zukunft die Entwicklung von tropischen Wäldern weltweit besser vorherzusagen.
Materialart:
Online-Ressource
ISSN:
0022-0477
,
1365-2745
DOI:
10.1111/1365-2745.13901
Sprache:
Englisch
Verlag:
Wiley
Publikationsdatum:
2022
ZDB Id:
3023-5
ZDB Id:
2004136-6
SSG:
12