In:
Zeitschrift für Soziologie, Walter de Gruyter GmbH, Vol. 20, No. 5 ( 1991-10-1), p. 341-356
Abstract:
Ein gängiger Vorwurf hermeneutisch orientierter sozialwissenschaftlicher Ansätze gegen soziologische Systemtheorien lautet, daß diese keinen Blick für das Problem des Verstehens haben. Ausgehend von Manfred Franks philosophischer Hermeneutik und dessen radikaler Kritik an der Systemtheorie Luhmanns versucht der Beitrag das Problem des Verstehens aus systemtheoretischer Perspektive zu reformulieren. Er kommt zu dem Ergebnis, daß auch die soziologische Systemtheorie das Problem des Verstehens an einer für die Theoriebildung analytisch zentralen Stelle behandelt. Jedoch sieht sie in Verstehensakten zwar eine notwendige, nicht aber hinreichende Bedingung für die Beschreibung des Sozialen. Verstehen ist nur eine von drei Selektionsleistungen, die erfüllt sein müssen, damit Kommunikation als basales Element des Sozialen zustandekommt. Es läßt sich damit zeigen, daß mit Hilfe der systemtheoretischen Unterscheidung von Bewußtsein und Kommunikation die Verstehensproblematik ohne die Annahme eines unhintergehbaren Bewußtseinsbegriffs beschrieben werden kann und sich somit soziologisch fruchtbar machen läßt.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
2366-0325
,
0340-1804
DOI:
10.1515/zfsoz-1991-0501
Language:
English
Publisher:
Walter de Gruyter GmbH
Publication Date:
1991
detail.hit.zdb_id:
2075809-1
detail.hit.zdb_id:
120446-4
detail.hit.zdb_id:
2546312-3
SSG:
2,1
SSG:
3,4