UID:
(DE-602)b3kat_BV048710610
Format:
[DVD-R] (60 Min.)
Series Statement:
Paris, Berlin - Die Debatte
Content:
Satire war schon immer ein Mittel, das Verbotene auszudrücken und die Herrschenden zu treffen, ohne dafür belangt zu werden. Doch wer unter dem Deckmantel der Satire beleidigt oder verleumdet, muss damit rechnen, dass man ihm den Mantel auszieht und er plötzlich nackt im Regen steht...Auch heute wandeln Satiriker auf einem schmalen Grat. Satire wird je nach Land anders wahrgenommen und empfunden: Während Charlie Chaplin schon in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts Hitler parodierte, bekam Dani Levy für seine "Mein Führer"-Komödie mit Helge Schneider in der Hauptrolle viel Schelte. Während die Mohammed-Karikaturen in vielen Ländern der westlichen Welt für lustig befunden oder zumindest publiziert wurden, sorgten sie in den meisten islamischen Ländern für Empörung. Im kleinen Wiener 3raum Anatomietheater fand im Februar die Premiere des Theaterstücks "Pension F" - eine "ultimative Mediensatire" ausgehend vom Inzestfall Fritzl - in einem ausverkauften Haus, aber unter Polizeischutz statt. Und Nicolas Sarkozy versuchte den Verkauf einer Voodoo-Puppe gerichtlich zu verhindern, die seine Gesichtszüge trug und in die einige seiner Landsleute Nadeln piekten, um den Präsidenten symbolisch da zu treffen, wo's am wehsten tut. Was im gesellschaftlichen Diskurs nicht verhandelt werden kann, landet schließlich vor Gericht, wo der Kampf zwischen künstlerischer beziehungsweise publizistischer Freiheit und Persönlichkeitsrecht ausgetragen wird. Satirezeitschriften wie "Titanic" oder "Le Canard Enchaîné" können ein (Klage-)Lied davon singen. Was also darf Satire? "Alles", wie der Publizist Kurt Tucholsky einst meinte? Oder doch nur so viel, wie Gesellschaft und Gesetz ihr erlauben? ...[www.arte-tv.com]
In:
Videomitschnitt VM 7907, [2009]
Language:
Undetermined
Keywords:
DVD-Video