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    UID:
    (DE-627)352836709
    Format: 154 S. = 1.391 kb, text , Graph. Darst.
    Edition: [Electronic.ed]
    Content: Ziel dieser Untersuchung war, die Ausbreitung des porzinen Circovirus Typ 2 (PCV2) und die daraus resultierenden Erkrankungen in einem neu aufgebauten Betriebssystem für 2400 Sauen mit hohem Hygienestandard (three-site-production-system) klinisch und pathomorphologisch zu verfolgen. Ausgangssituation war eine PCV2-positive Jungsauenherde, die in neu errichtete Stallungen aufgestallt wurde. Die daraus produzierten Ferkel wurden in Gruppen von 675 bis 1164 Tieren in acht ebenfalls neu errichtete Aufzuchtställe gebracht. Hier wurden wöchentlich klinische Untersuchungen durchgeführt und sämtliche verendeten Tiere pathomorphologisch untersucht und hinsichtlich ihres PCV2-Status mittels PCR (Inguinallymphknoten) überprüft. In der 10. Lebenswoche wurde zudem bei 20 Tieren pro Betrieb (n=8) und Durchgang (n=3) ein Nasentupfer entnommen und mittels PCR auf PCV2 untersucht. Im ersten Durchgang wurde bei einem von 66 sezierten Ferkeln (1,5%) PCV2 nachgewiesen, im zweiten waren es fünf von 69 (7,2%) und im dritten fünf von 49 Ferkel (10,2%). Die Tierverluste pro Aufzuchtdurchgang beliefen sich in allen acht Betrieben von 0,2 bis 1,8% und die durchschnittlichen Tageszunahmen von 380 bis 481 g. Klinisch und pathomorphologisch zeigten die Tiere Symptome bzw. Befunde, die auf hauptsächlich bakteriell verursachte Erkrankungen, wie Arthritiden, Leptomeningitiden und Bronchopneumonien deuteten. Ein PCV2-Nachweis über Nasentupfer gelang im ersten und dritten Durchgang bei je einem und beim zweiten Durchgang in fünf Betrieben bei ein bis zwei der 20 Nasentupfer. In keiner der 24 Aufzuchtgruppen wurden Anzeichen für das postweaning multisystemic wasting syndrome (PMWS) klinisch oder pathomorphologisch beobachtet. Während des dritten Durchgangs wurden zusätzlich in vier Aufzuchtställen 13 bis 15 Ferkel mit Ohrmarken markiert und diesen in der 3., 6., 9., sowie im Mastbereich in der 12., 16. und 18. Lebenswoche Blut entnommen. Zusätzlich wurden einmalig 10 bis 14 Blutproben bei den Sauen am 21. Tag post partum entnommen, von denen jeweils die beprobten Ferkelgruppen abstammten. Diese Serumproben wurden auf Antikörper gegen PCV2 (ELISA), Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome Virus (PRRSV) US- / EU-Stamm (IFT), porzines Parvovirus (PPV) (HAHT) und Swine Influenzavirus (SIV), Subtyp H1N1 (HAHT) und H3N2 (ELISA) untersucht. Alle Proben der Sauen zeigten hohe bis mittlere Werte an Antikörper-Konzentrationen gegen PCV2. Die maternalen Antikörper-Konzentrationen fielen bei den Proben, die während der Aufzuchtphase entnommen wurden (3., 6. und 9. Lebenswoche) kontinuierlich ab. Eine Serokonversion wurde meistens zwischen der 12. und 18. Lebenswoche gemessen, in einem Mastbetrieb stiegen die Werte bei einem Teil der Proben gar nicht an. Während der Aufzucht wurde keine Serokonversion gegen PRRSV, PPV und SIV gemessen. Deutliche Konzentrationsanstiege gab es in zwei Mastbeständen gegen PRRSV / US-Stamm in den Proben der 12. und 16. Lebenswoche. Die serologischen Befunde bestätigen die klinischen und pathomorphologischen Resultate und die Ergebnisse der PCR-Untersuchung auf PCV2 dahingehend, dass es während der Aufzuchtphase, zumindest nicht während des dritten Durchgangs, keine bestandsübergreifende PCV2-Infektion gegeben hat. Auch andere Infektionen, wie PRRSV, PPV und SIV kamen hier wahrscheinlich nicht vor. Fast alle Aufzuchtferkel der acht Betriebe des ersten Durchgangs wurden auch während der Mastphase einmalig im zweiten Mastmonat klinisch untersucht und nahezu alle verendeten oder euthanasierten moribunden Tiere dieses Mastdurchgangs seziert. Acht Betriebe hatten zwischen 300 und 1139 Läufer in insgesamt 42 Stallabteile aufgestallt (insgesamt 6801 Mastschweine). Die Tiergesundheit war hier zum Teil von Abteil zu Abteil sehr unterschiedlich. Die Tierverluste pro Abteil lagen zwischen 0 bis 6,6% (durchschnittlich 1,5%). Insgesamt zeigten 18 Tiere Veränderungen wie beim porzinen Dermatitis-Nephropathie-Syndrom (PDNS); diese waren auf zehn der 42 Abteile in 5 Betrieben verteilt. Von den insgesamt 114 pathomorphologisch untersuchten Schweinen wurde bei 77 Tieren (67,5%) PCV2 im inguinalen Lymphknoten mittels PCR nachgewiesen; 37 Tiere (32,5%) waren PCV2-negativ. Von diesem Mastdurchgang wurden am Schlachtband die inguinalen Lymphknoten abteilsweise gesammelt und mittels PCR auf PCV2 untersucht. Bei einer Stichprobengröße von 5 bis 15 Proben / Abteil wurde bei 60 bis 100% der Lymphknoten PCV2 nachgewiesen (durchschnittlich 91,3%). Die vorliegende Studie zeigt, dass es trotz einer bei Neuaufbau nachweislich PCV2-positiven Sauenherde bei einem hohen Hygienestandard gelingt, die Ausbreitung von PCV2 in der Aufzucht soweit zu unterbinden, dass klinische Symptome weitgehend ausbleiben. Eine Ausbreitung fand erst während der Mastphase statt; dies beeinflusste jedoch die Tiergesundheit nur geringgradig. Ob für die Infektion primär intrauterine Infektionen mit einer späteren Ausbreitung oder eine von außen hineingetragene Infektion oder die Kontamination der Stallhülle verantwortlich ist, konnte nicht abschließend geklärt werden. In der Aufzuchtphase wurde keine PCV2-typische Klinik oder Pathomorphologie beobachtet. In der Mastphase gab es in einigen Betrieben bzw. Abteilen bei Einzeltieren Hinweise auf Gesundheitsprobleme durch eine PCV2-Infektion. Jedoch war die allgemeine Tiergesundheit gut und die Leistungsdaten im betrieblichen Durchschnitt gut bis zufriedenstellend. Dass es in diesem „three-site-production-system“ keine hochgradigen Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit dieser PCV2-Infektion gegeben hat, wie es in der Literatur zahlreich beschrieben wurde, wird auf den hohen Hygienestatus, das einheitliche Tiermaterial und die wahrscheinlich altersbedingten gleichmäßigen und hohen Antikörper-Konzentrationen gegen PCV2 in der Sauenherde und im Aufzuchtbereich zurückgeführt. Es ist möglich, dass ein steigendes Durchschnittsalter der Sauenherde und eine Alterung der Stallungen die Tiergesundheit, besonders hinsichtlich einer PMWS-Problematik, langfristig negativ beeinflusst. Diese Vermutungen müssen jedoch erst durch weitere Langzeitbeobachtungen bestätigt werden.
    Note: Hannover, Tierärztl. Hochsch., Diss., 2002
    Language: German
    Keywords: Hochschulschrift
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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