Format:
1 Online-Ressource (169 S.).
ISBN:
978-3-322-85949-5
,
978-3-531-07302-6
Series Statement:
Vorträge Geisteswissenschaften : G 302
Note:
Petrus von Cella, Abt verschiedener Kloster und zuletzt Bischof von Chartres († 1183), spricht von der Vielfalt der Arten, die Sünde zu erfahren: Multiformiter enim peccatum sentitur. Die Sünde erweise sich einem bald als Feuer, bald als Pech, bald als ein Stein und bald als Luft. Das erläutert er an Sündenstufen. Das Gefallen finden an der Sünde mache sie zum Feuer, die Einwilligung und der Vollzug der Sünde mache sie zum Pech, die Gewohnheit mit dem Beharren in der Sünde mache sie zum Stein, im Zischen der Schlange (im Zuflüstern der Versuchung) erfahre 1 man sie als einen Lufthauch. Feuer, Pech und Stein und Luft haben ihre einzige Gemeinsamkeit in ihrem Fungieren als Metaphern für die Sündenerfahrung (peccatum sentire), für das Leiden des Lebens in der Existenzbedrohung der sittlichen Gestalt des Menschen, die man mit der Theologie gemeinhin farblos Sünde nennt, ohne die nur metaphorisch zu beschreibenden Weisen der Erfahrung ihres Wirkens in den Blick zu nehmen. Von der Dogmatik haben wir keine Erschließung des Wesens der Sünde zu erwarten, wie sie die Sprache in meist unsystematischem Zusammenhang durch ihre Metaphorik bald bedacht, bald unwillkürlich immer wieder leistet
Language:
German
Keywords:
Sündenstufe
;
Metapher
;
Gnade
;
Gnade
;
Sünde
;
Metapher
;
Sünde
;
Metapher
DOI:
10.1007/978-3-322-85949-5
Author information:
Ohly, Friedrich 1914-1996