Format:
102 ungezählte Seiten
,
Illustrationen
,
65 cm
Uniform Title:
Partenza dell'argonauta
Note:
The original was published in serial form in 1917 and as a section of the author's "Hermaphrodito" in 1918
,
Objektbeschreibung: Während des Ersten Weltkriegs kommt F. Clemente 1917 an die Front bei Thessaloniki. Die Erfahrungen verarbeitet er in "Partenza del'argonauta" (The departure of the Argonaut), das den umfangreichsten Teil seiner unter dem Titel "Hermaphrodito" versammelten Werke bildet. Geschildert werden die Fahrt, vor allem die während der Reise getroffenen Beobachtungen und von der Landschaft empfangenen Eindrücke, die Suche nach einer Unterkunft und der Aufenthalt. Prosa und Poesie verbinden sich hier zu einem vielstimmigen Zusammenspiel von Fiktivem und Autobiographischem, durchdrungen von Reflexionen. "La partenza dell'argonauta" beinhaltet zugleich eine kritische Auseinandersetzung mit dem Futurismus, vor allem der von Marinetti verherrlichten Ästhetik der Geschwindigkeit und des Krieges. Francesco Clemente fertigt Lithografien an, die die Erzählung mit einer ebenso vielstimmigen bildlichen Ausstattung, teils konkreter, teils surrealer und teils abstrakter Motive versehen. Der Vielfalt gerecht zu werden, gelingt bestenfalls mit einem Verweis auf die Ideogramme, die als Begriffszeichen seit 1978 das visuelle Vokabular bestimmen. In ihnen führt der Künstler Anregungen aus der orientalischen wie auch der klassischen Tradition zusammen, so die Impulse aus Renaissance ebenso wie Surrealismus, Hinduismus und Expressionismus. Wirksam werden auch aus Alchemie, Astrologie und Tiefenpsychologie abgeleitete Vorstellungen. Die Bezüge handhabt Clemente weitgehen offen, ums ich nicht von "einer Bildlogik, die immer eine konventionelle Logik ist" einnehmen zu lassen. Im Unterschied zum geläufigen Verständnis von Symbol verwendet Clemente seine Bildzeichen nicht als entschlüsselbare Bedeutungen, die darauf hinaus läuft, die semantische Bedeutung in Bildkonventionen festzuschreiben, legt vielmehr Wert auf eine schöpferische Sinn- und Bedeutungsoffenheit
,
Zu Teilen unterlegen sie den Text bisweilen legen sie sich auch über ihn und ziehen die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Auch das enorme Buchformat macht den Stellenwert, der motivischen Ausgestaltung gegeben wird, deutlich. Der Ausgabe der Petersburg Press liegt die englische Übersetzung von George Scrivani des erstmals 1917 in Frankreich und Italien zunächst als Folge, dann 1981 vollständig bei La Voce in Florenz erschienenen Textes zugrunde. Clementes Arbeiten an den Argonauten fällt in die Zeit seines Jahrs in New York, setzt sich aber darüber hinaus mit dem Aufenthalt des Künstlers in Indien fort. Mit Unterbrechungen setzt er die Arbeit bis 1986 fort. Eine erste Sequenz findet von April bis Juni 1983 statt, dann wieder eine im Juli 1985 und schließlich eine letzte im Januar 1986. Ein sich fast durchgängig durch das Buch ziehendes Motiv ist ein verschlungener Knoten, der zwar verschiedene Ausformungen annimmt, aber in seiner Grundstruktur gleich bleibt. Das Motiv wird im zweiten Teil des Buches von einer Aufreihung von Flaggen abgelöst, die konsequent am Seitenrand neben dem Text aufgeführt sind. Ihnen gegenüber finden sich mit schwarzer Gouache ausgeführte seitenfüllende Motive, die Landschaft und menschlichen Körper zu einem surrealen Eindruck verschmelzen. Weiterhin fallen seitenfüllende Motive auf, die eine gesamte Doppelseite in einen Farbton tauchen, aus dem sich mit wenigen Strichen Körper von Personen erheben, die die Skulpturen griechischer Gottheiten zitieren. (Verfasst im Rahmen des Künstlerbuch-Seminars PD Dr. Hildebrand-Schat, Goethe-Universität Frankfurt am Main, SS 2014)
Language:
English
Subjects:
Art History
Keywords:
Savinio, Alberto 1891-1952
;
Clemente, Francesco 1952-
;
Savinio, Alberto 1891-1952
Author information:
Savinio, Alberto 1891-1952
Author information:
Clemente, Francesco 1952-