Format:
1 Online-Ressource (95S.)
ISBN:
9783322822192
,
9783322005885
Series Statement:
Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner 57
Note:
Die Astronomie hat seit den Tagen des Copernicus eine relativ geradlinige und folgerichtige Entwicklung genommen: In der ersten Phase nach der revolutionären Hypothese von der Mittelpunktstellung der Sonne im Planetensystem wurde die Lehre des Copernicus gegen wissenschaftliche und ideologische Angriffe verteidigt und ausgebaut. Dieser erkenntnisreiche Abschnitt endet im großen und ganzen mit der Entdeckung des Gravitationsgesetzes durch Isaac Newton, nachdem zuvor Johannes Kepler und Galileo Galilei und andere Gelehrte bedeutende Voraussetzungen für die Begründung der Himmelsmechanik geschaffen hatten. Daran schließt sich eine Epoche der Entwicklung himmelsmechanischer Methoden und immer genauerer Positionsbeobachtungen, die zu einer Fülle von weitreichenden Entdeckungen führten, darunter auch zahlreichen praktisch bedeutungsvollen. Kalkül und Beobachtung entfalteten sich aneinander und unter Nutzung der Möglichkeiten, die durch die frühkapitalistische Produktion für die Herstellung von Beobachtungsinstrumenten entstanden. Die Erfolge der Astronomie auf dem Boden der Himmelsmechanik waren so gravierend, daß mechanische Gesetze als Prototyp von Naturgesetzen schlechthin erschienen, was im mechanischen Materialismus philosophisch verallgemeinert wurde. Der Astronomie selbst fielen in der Sicht ihrer Repräsentanten Aufgaben zu, die als "ewige" Ziele angesehen wurden, obgleich sie in der Realität nur zeitweise galten. Ihren klassischen Ausdruck fand diese Auffassung in den Worten von F. W. Bessel: Die Astronomie hat keine andere Aufgabe, als Regeln für die Bewegung jedes Gestirns zu finden, aus welchen sein Ort . . . folgt
Language:
German
Keywords:
Zöllner, Johann Karl Friedrich 1834-1882
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Biografie
DOI:
10.1007/978-3-322-82219-2
Author information:
Herrmann, Dieter B. 1939-2021