Umfang:
1 Online-Ressource (X, 412 S.)
Ausgabe:
Zweite, verbesserte Auflage
ISBN:
9783642945571
,
9783540013396
Serie:
Reine und angewandte Metallkunde in Einzeldarstellungen 9
Anmerkung:
61 festigung schon bei Raumtemperatur erzielt (Beispiele: Zahnamalgame, hoch verfestigte Kaltpreßkörper bildsamer Metalle), so spricht man treffend von "Kaltsinterung". Zur Erzeugung von Sinterkörpern mit technologisch verwertbaren Eigenschaften (vgl. Kap. 12 bis 15) erweist sich in der Praxis die Anwendung einer Wärmebehandlung bei genügend hohen Temperaturen als notwendig. Die angewandte Temperatur wird als "Sintertemperatur" bezeichnet. Sie beträgt bei Einstoffsystemen erfahrungsgemäß 2/3 bis 4/5 der absoluten Schmelztemperatur des betreffenden Metalls. Häufig tritt bei der angewandten Sintertemperatur - bei dem Sintern von Einstoffsystemen ist dies sogar durchweg der Fall - noch keine flüssige Phase auf, wenn man von flüssigen Filmen aus Oxyden oder sonstigen Verunreinigungen absieht. Bei dem Sintern von Mehrstoffsystemen ist dagegen in vielen Fallen eine beschränkte Menge flüssiger Phase vorhanden, die allerdings meist nur einen kleinen Teil des Sinterkörpers ausmacht. Die in diesem Fall anzuwendende Sintertemperatur richtet sich weitgehend nach dem Zustandsbild des betreffenden Mehrstoffsystems. Wesentlich ist, daß kein durchgreifendes Schmelzen des Metallpulverkörpers stattfindet und die gesinterten Körper ihrer Ausgangsform ähnlich bleiben und keine oder nur eine schwache Verrundung der Kanten und Ecken eintritt. Da die Vorgänge beim Sintern mit oder ohne flüssige Phase wenigstens zum Teil grundsätzlich verschiedener Art sind (3, 4,5,6,7), schlagt F. Sauerwald vor, sie durch besondere Ausdrücke voneinander zu unterscheiden (1)
Sprache:
Deutsch
Schlagwort(e):
Pulvermetallurgie
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Sinterwerkstoff
DOI:
10.1007/978-3-642-94557-1