Umfang:
1 Online-Ressource
Ausgabe:
Dritte, revidierte und erweiterte Auflage
ISBN:
9783642967672
,
9783540124375
Anmerkung:
Seit Jahrtausenden haben den Menschen tierische Gifte ebenso wie Pflanzengifte beschäftigt, und zwar aus unterschiedlichen Gründen. Die Indios im Norden Südamerikas verwenden das Sekret der Baumsteigerfrosche (Dendro batidae) als Pfeilgift zum Erjagen der Beute, im Mittelalter wurden die Inhaltsstoffe der Spanischen Fliege (fälschlicherweise) als sexuelle Anregungsmittel verwendet, in China und Japan werden seit rund 4000 Jahren getrocknete und gepulverte Krötenhaute (Ch'an-su oder Sen-so) als herzaktive Substanzen benutzt; so, wie seit etwa der gleichen Zeit in der Alten Welt die Extrakte der Meerzwiebel (Scilla maritima) oder des Fingerhuts (Digitalis) zum gleichen Zweck angewandt wurden. Die moderne Chemie konnte die chemische Verwandtschaft zwischen beiden Substanzen zeigen. Obwohl die Menschen sicher seit Urzeiten die Giftigkeit mancher Schlangen kannten, dauerte es doch erstaunlich lange, bis genaueres über den Vergiftungsmodus bekannt wurde. Mithridates, König v. Pontus (123-63 v. Chr. ) trank Schlangenblut um sich gegen Bisse zu immunisieren. Der spanische Arzt Maimonides schrieb 1198 ein Buch über Gifte und Gegengifte. In ihm werden zwar Symptome durch Schlangenbisse erwähnt, jedoch nichts über den Vergiftungsmechanismus. Interessant mag sein, daß der bis auf den heutigen Tag noch immer empfohlene kreuzförmige Einschnitt an der Bißstelle auf dieses Buch zurückgeht. Der italienische Arzt Francesco Redi (1626-1697) schrieb 1664 ein Buch "De Venenis Animalibus", in welchem er erstmalig den Giftapparat der Schlangen beschrieb
Sprache:
Deutsch
Schlagwort(e):
Tiere
;
Toxikologie
;
Gifttiere
;
Toxikologie
;
Mitteleuropa
;
Gifttiere
;
Tiergift
DOI:
10.1007/978-3-642-96767-2
Mehr zum Autor:
Habermehl, Gerhard G. K. 1931-2010