Format:
1 Online-Ressource (55 S.).
ISBN:
978-3-0348-5458-0
,
978-3-7643-1266-4
Note:
Im Auftrag von Radio Basel gestalte ich regelmässig Sendungen für Blinde. Eigentlich sollte daraus ein Gespräch werden von Blinden untereinander und von Blinden mit Sehenden, aber diese Absicht liess sich nicht verwirklichen. Ein Briefkasten, den wir einzurichten versuchten, blieb ohne Post. Manchmal erhielten wir Fragen zu einzelnen Themen von sehenden Hörern, Blinde meldeten sich nur selten. Und doch hörten sie die Sendungen, das merkte ich, wenn ich persönlich in Kontakt kam mit Sehbehinderten, die sich dann mündlich spontan äusserten und mir manche wertvolle Anregung gaben. «Nun», dachte ich, «viele Menschen schreiben eben nicht gern. Ich selber äussere mich ja auch nie zu Sendungen, die mir besonders gut gefallen, oder mit denen ich mich kritisch auseinandersetzen möchte. Meine Briefe bleiben blosse Gedanken, und so geht es wohl anderen auch.» Also fand ich mich ab mit dieser Tatsache, erwartete keine Reaktionen mehr und freute mich, wenn doch unerwartet ein Brief kam. Unter meinen Vorschlägen für Sendungen im Jahr 1979 legte ich auch das Thema vor: «Farbvorstellungen einer Blindgeborenen». Ich kam darauf, weil Sehende und Späterblindete mich immer wieder fragen, ob eine Farbe für mich mehr bedeute als nur der blosse Farbname. Der Vorschlag wurde angenommen, und schon im Januar sprach ich über meine Farbvorstellungen. Zu meiner grossen Überraschung schrieben und telefonierten mir nach dieser Sendung viele blinde und sehende Hörer
Language:
German
DOI:
10.1007/978-3-0348-5458-0