Format:
1 Online-Ressource (250S.).
ISBN:
978-3-322-99660-2
,
978-3-531-22154-0
Series Statement:
WV studium
Note:
I "Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden" (Kierkegaard). Insbesondere im Jugendalter. Die Beschäftigung mit dem Jugendalter ist immer auch eine Beschäftigung mit sich selber. Es ist die Zeit, in der im Verlauf der lebenslangen Entwicklung das Verhältnis von Ich und Umwelt zum ersten Mal intensiv erlebt und gelebt wird. Im Jugendalter wird dieses Verhältnis in seiner ganzen Komplexität wahrgenommen. Als Erwachsener mag man verklärt auf die Zeit der Kindheit zurückschauen, doch erleben möchte man, wenn überhaupt, noch einmal die Jugend. Diese Orientierung auf das Jugendalter hat auch in der Dichtung ihren Niederschlag gefunden. Insbesondere in der deutschsprachigen nimmt der Entwicklungs- oder Bildungsroman eine zentrale Stellung ein. Wichtige Werke wie etwa Wielands "Geschichte des Agathon", Goethes "Wilhelm Meister", Moritz' "Anton Reiser", Jean Pauls "Flegeljahre", Stifters "Nachsommer", Gottfried Kellers "Der grüne Heinrich", Thomas Manns "Zauberberg", Musils "Die Verwirrungen des Zöglings Törless", Joseph Roths "Radetzkymarsch", Ernst Jungers "Afrikanische Spiele" oder Thomas Bernhards "Die Ursache" haben die Entwicklung eines jungen Menschen zum Thema. Damit ist zuweilen auch ein erzieherisches Pathos, eine eigentümliche Neigung verbunden. Aber daneben kann dieses Genre allgemein als Hinweis dienen dafür, wie die erlebte und erdichtete Zeit der Jugend einen unvergleichlichen Rang in der Hierarchie der Bedeutungen subjektiver Erfahrungen und Deutungen einnimmt. Doch kann man dazu auch Gegenstimmen hören. Der bildende Kiinsder Alfred Hrdlicka meint etwa im Rückblick auf seine Kindheit und Jugend: "'Erwachsensein' wurde zum Leitmotiv meines Kinderdaseins
Language:
German
Keywords:
Jugendpsychologie
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Aufsatzsammlung
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Einführung
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Aufsatzsammlung
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Einführung
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Aufsatzsammlung
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Einführung
DOI:
10.1007/978-3-322-99660-2
Author information:
Schurian, Walter 1938-2012