Format:
1 Online-Ressource (LXXXIV, 264 S.).
ISBN:
978-3-642-94472-7
,
978-3-642-94072-9
Note:
VIII halten, ware nun gesagt; wie sie entsteht, bleibt zu unter suchen. Ein gewisser Einblick in das Getriebe des eigenen Ich ist bekanntlich einem jeden mit der elementaren Tatsache des BewuBtseins unmittelbar gegeben. Hingegen werden all die Du, die ihn umstehen, erst dann ftir ihn erkennbar, "wenn er Sinnestatsachen, Gebarden, Laute, die von andern kommen, als Zeichen einer mit seiner Existenz nicht identischen aber verwandten Lebendigkeit deutet" (W. Dilthey Ges. Schrift V, S. 318). Wir sehen: Innerhalb des unendlichen Gebietes der Menschenkenntnis gehort wohl der Selbsterkenntnis nicht mehr als ein schmaler Grenzstreif. Doch liegt gerade hier und nur hier der Zugang zu dem groBen Ganzen. Und ist der einmal erschlossen, dann geht die Bewegung nach beiden Seiten, nicht bloB vom eigenen Selbst zum fremden, sondern auch umgekehrtl). "Erst in der Vergleichung mit andern mache ich die Er fahrung des Individuellen in mir (vgl. Kronfeld in An merkung 3 auf S. IX). Nun wird mir das von andern Ab weichende in mir bewuBt und Gdethe hat nur allzu recht, daB uns diese wichtigste unserer Erfahrungen sehr schwer wird und die Einsicht tiber MaB, Natur und Grenzen unserer 2 Krafte nur sehr unvollkommen bleibt" (W. Dilthey a. a. 0. ). Ganz frei von der Befangenheit in das bloBe Selbstsein 1) Schiller: Votivtafeln: Der Schlussel: "Willst du dich seIber erkennen, so sieh, wie die andern es treiben. Willst du die andern verstehen, blick in dein eigenes Herz." Verwandtes bei Shakespeare S. 245, Anm. 197
Language:
German
DOI:
10.1007/978-3-642-94472-7