Format:
1 Online-Ressource (325 Seiten)
ISBN:
9783657771844
Content:
Wilhelm von Humboldts Bildung auf die Schlagworte »einsam« und »frei« zu beschränken und in ein »stilles Kämmerlein« zu verbannen, greift zu kurz. Der bildungsphilosophische Blick Jungas hinter die Schlagwortkulissen zeigt, was Bildung à la Humboldt notwendig bedingt: der Austausch zwischen Menschen. Denn jeder einzelne Mensch gestaltet die Welt mit, indem er im Blick auf die Perspektiven anderer seine eigene Sicht auf die Welt (ein)bildet. In dieser produktiven Weltgestaltung als einem Sich-bewusst-in-Beziehung-zur-Welt-Setzen liegt Humboldts Bildungskern. Für ihn setzt Humboldt voraus, dass das Individuum durch die Gewissheit eines höchsten Guten gehalten wird. Junga belegt, dass er für diese Gewissheit sowohl das schleiermachersche Gefühl der schlechthinnigen Abhängigkeit als auch den kantischen vernünftigen Glauben aufgreift. Durch sie wird nachvollziehbar, woher Humboldt die Sicherheit nimmt, dass der Mensch sich, wenn er sich bildet, zum Guten bildet. So wird Bildung bei Humboldt durch Glauben möglich: durch ein Glauben in der Wertschätzung der eigenen und der fremden Weltsicht als gleichberechtigter Teil der Wahrheit. Welche Konsequenzen das für die Humboldtrezeption haben kann, erörtern die Schlusskapitel
Note:
[2011]
,
Zugl.: Oldenburg, Univ., Diss., 2010
Language:
German
Subjects:
Education
,
Philosophy
Keywords:
Hochschulschrift
DOI:
10.5555/9783657771844
DOI:
10.30965/9783657771844
URL:
Volltext
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