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    UID:
    b3kat_BV047429613
    Format: 1 Online-Ressource (480 Seiten)
    Edition: 1st ed
    ISBN: 9783868549584
    Content: Weder Kapitalismus noch Demokratie galten in den 1920er und 1930er Jahren als Pfeiler der Stabilität. Das begann sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu ändern. Dargestellt wird dieser Wandel in der Regel als Triumph von kapitalistischer Konsumgesellschaft und wohlfahrtsstaatlich gesicherter Demokratie über Faschismus und Kommunismus. 70 Jahre Bundesrepublik bieten Anlass, diese Sicht neu zu bewerten. Hermann Bücher zum Beispiel, Vorstandsmitglied des Reichsverbands der Deutschen Industrie, hielt Politiker für ökonomisch inkompetent und Parlamente für ungeeignet, um die wirtschaftlichen Grundlagen moderner Gesellschaften zu gestalten. Dennoch avancierte er nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem wichtigen Berater der ersten bundesdeutschen Regierung unter Konrad Adenauer. Wie kam es dazu, dass Akteure wie Hermann Bücher in Deutschland, genauso wie andere in Frankreich, demokratische Regierungen als Partner des Kapitalismus akzeptierten? Schlüssel dieser Entwicklung waren Vertreter wirtschaftlicher Interessen, die als Unterhändler zwischen Unternehmen und Staat vermittelten. Sie traten für eine Transformation des wirtschaftsliberalen Individualismus zu einem koordinierten Kapitalismus ein. Philipp Müller zeigt, dass die wirtschaftlichen Eliten durch die Regimewechsel nicht nachhaltig berührt wurden und in der Nachkriegszeit zu starkem Einfluss auf die wirtschaftliche und politische Ordnung gelangten. Damit stieg auch ihre Bereitschaft zur Akzeptanz der Demokratie
    Note: Weder Kapitalismus noch Demokratie galten in den 1920er und 1930er Jahren als Pfeiler der Stabilität. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann sich das zu ändern. Dargestellt wird dieser Wandel in der Regel als Triumph von kapitalistischer Konsumgesellschaft und wohlfahrtsstaatlich gesicherter Demokratie über Faschismus und Kommunismus. In dieser Sicht bleiben indes das Erbe der Vorgeschichte und die daraus resultierende Verbindung von Demokratie und Kapitalismus undeutlich. Hermann Bücher, Vorstandsmitglied des Reichsverbands der Deutschen Industrie, versprach sich in den frühen 1930er Jahren von Demokratie wenig: Politiker hielt er für ökonomisch inkompetent, Parlamente für ungeeignet, um die wirtschaftlichen Grundlagen moderner Gesellschaften zu gestalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg hingegen avancierte er zu einem wichtigen Berater der ersten bundesdeutschen Regierung unter Konrad Adenauer. . - Wie kam es dazu, dass Akteure wie Hermann Bücher in Deutschland, genauso wie andere in Frankreich, demokratische Regierungen nunmehr als Partner des Kapitalismus akzeptierten? Schlüssel dieser Entwicklung waren Vertreter wirtschaftlicher Interessen, die als Unterhändler zwischen Unternehmen und Staat vermittelten. Sie traten für eine Transformation des wirtschaftsliberalen Individualismus zu einem koordinierten Kapitalismus ein. Absprachen sollten Risiken des Marktes verringern. Während diese Sicht unter demokratischen Verhältnissen zunächst nicht durchzusetzen war, führten die nationalsozialistische Rüstung und die Wirtschaftspläne in Vichy zu einer Aufwertung der Unternehmerverbände und ihrer koordinierenden Funktionen. Nach Kriegsende griffen die Alliierten und die westdeutsche Regierung vielfach auf unternehmerische Interessenvertreter zurück, die ihre Karriere bereits in den 1920er Jahren begonnen hatten. . - Philipp Müller zeigt, dass die wirtschaftlichen Eliten durch die Regimewechsel kaum zu leiden hatten und in der Nachkr
    Language: German
    URL: Volltext  (kostenfrei)
    Author information: Müller, Philipp 1972-
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
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