Format:
250 S.
Content:
Die Dissertation befaßt sich mit dem neuen Begriff Interaktivität. Die heutigen Kommunikationsumgebungen, die durch neue Medien/Techniken entstanden sind, können kommunikationshistorisch 'neu' charakterisiert werden. Sie beruhen auf den Merkmalen neuer Medien wie Digitalisierung, Miniaturisierung und Mobilität. Mit ihnen sind neue Medien frei von den herkömmlich festen Verbindungen mit bestimmten Kommunikationsformen. Sie sind beliebig zu kombinieren und für unterschiedliche Kommunikationsformen einsetzbar. Diese Erweiterungen kommunikativer Bedingungen wirken allerdings nicht direkt auf die Kommunikationsweise: sie ermöglichen mediale oder Medienkonvergenz, führen aber weder die Konvergenz von den bisherigen (interpersonellen und Massen-) Kommunikationsweisen noch das Verschwinden der Massenmedien und -kommunikation herbei. Diese Sachlage wird mit dem Begriff 'Interaktivität' erfaßt, sobald jener aus der Perspektive der Inhaltsproduktion und -verbreitung der breiten Bevölkerung definiert wird. Die erst durch heutige technischen Entwicklungen möglich gewordene, völlig neue Möglichkeit, daß Individuen innerhalb des bisherigen "Massenpublikums" nicht nur auf die interpersonelle Weise, sondern auch auf die massenmediale Weise "als Kommunikator" am gesellschaftlichen Kommunikationsprozeß teilnehmen können, faßt das vorliegende Interaktivitätskonzept auf. Ein interaktive - besser: kommunikativer - Charakter der Interaktivität kann nicht durch die unmittelbare Ableitung von der persönlichen Interaktion, sondern nur gesamtgesellschaftlich vermittelt festgestellt und begründet werden. In dieser Weise begriffene Interaktivität impliziert den gesellschaftlich 'interaktiven' Kommunikationsfluß, der aus unzählig vielen Kommunikationen der "Massen" besteht...
Language:
German