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    edocfu_9961383490702883
    Umfang: 1 online resource (512 pages)
    Ausgabe: 1st ed.
    ISBN: 94-6428-047-6
    Serie: Open Series in Prehistoric Archaeology Series ; v.03
    Inhalt: Mobilität ist für Formen des sozialen Zusammenlebens grundlegend. Doch welche Rolle spielte räumliche Mobilität in der Vergangenheit? Aus prähistorischen Zeitabschnitten wie etwa dem Neolithikum ist dazu noch immer wenig bekannt. Das gilt auch für die Siedlungsräume des nördlichen Alpenvorlandes. Deren Feuchtbodensiedlungen mit den hervorragend erhaltenen Resten in Seen und Mooren gehören seit 2011 zum UNESCO Welterbe und bieten eine einzigartige Forschungsgrundlage. Die dendrochronologisch datierten Siedlungen eröffnen die seltene Möglichkeit, kulturelle, soziale und ökonomische Transformationen zeitlich und räumlich hochauflösend zu untersuchen. Das gelingt im vorliegenden Band anhand der Keramik aus zeitgleich datierten Siedlungen am Zürichsee und Bodensee aus der Zeit zwischen 3950 und 3800 v.Chr.Prozessphilosophische Überlegungen zum Entstehen und dem Wandel von 'Dingen' werden mit relationalen sozialtheoretischen Konzepten wie etwa dem Habitus-Theorem zu einem praxeologischen Ansatz verbunden. Dieser dient als epistemologische Grundlage einer neu ausgearbeiteten 'Mixed Methods Research'-Methodologie, die ein tieferes Verständnis von Mobilität, Beziehungsgeflechten, sozialen Konfigurationen und Transformationen ermöglicht: Mit qualitativen Klassifikationsmethoden können soziale Praktiken der Keramikherstellung aus der Handlungsperspektive nachvollzogen werden und mit quantitativen Klassifikationsmethoden überregionale Muster der Keramikkonsumption. Anhand solcher materieller Verflechtungen werden Muster räumlicher Mobilität sowie die weitreichenden Beziehungen der jeweiligen Siedlungsgemeinschaften erkennbar. Im Rhythmus einzelner Dekaden lassen sich mobilitätsbezogene Aneignungsphänomene und Transformationen in den Keramikpraktiken nachvollziehen. Darüber hinaus führt die Kombination einer subjektivistischen mit einer 'objektivierten'
    Inhalt: Haltung im Forschungsprozess auf Basis von Pierre Bourdieus Epistemologie, der Praxeologie, zu einem erkenntnistheoretischen, metamodernen 'dritten Weg', der zwischen dem Realismus der Moderne (Prozessuale Archäologie) und dem Konstruktivismus der Postmoderne (Postprozessuale Archäologie) vermittelt. Dadurch werden kulturhistorische Gesellschaftsmodelle dekonstruiert, welche 'Kulturen' als vermeintlich statische, homogene, räumlich klar abgrenzbare Entitäten konzeptualisierten. Stattdessen verweist die Keramik auf translokale soziale Konfigurationen, durch welche die Siedlungen während des 4. Jahrtausends v.Chr. im nördlichen Alpenvorland miteinander verbunden waren.
    Anmerkung: Intro -- Vorwort und Dank -- Einleitung -- Keramische 'Fremdformen' in 'neolithischen Kulturen' -- 2.1 Das kulturgeschichtliche Paradigma in der Ethnologie und Archäologie -- 2.1.1 Evolutionistische Kulturkonzepte, Kulturen als Merkmalscontainer -- 2.1.2 Diffusionistische Kulturkonzepte und die Kulturkreislehre -- 2.1.3 Kritik an der ethnischen Deutung und die Social Anthropology -- 2.1.4 Der Kulturrelativismus und die Cultural Anthropology -- 2.2 'Kulturen' in der Schweizer Neolithikum-Forschung -- 2.2.1 Das Neolithikum als Evolutionsstufe -- 2.2.2 'Neolithische Kulturen', chronologische Einheiten, 'wandernde Völker' -- 2.2.3 (Um)Etikettierungen von 'Michelsberg' zu 'Pfyn' -- 2.2.4 'Kulturverwandtschaftssysteme' - 'Pfyn' und der 'Trichterbecherkreis' -- 2.2.5 'Beziehungen', 'Kulturkontakt', 'Kulturmischung', 'Kulturwandel' -- 2.2.6 'Kulturen' als 'relativchronologische Begriffe' -- 2.2.7 'Fundkomplex-Gruppen' und ein 'neues Chronologie-Schema' -- 2.2.8 'Fremdformen' und 'Akkulturation' - 'Importe', 'Imitationen', 'Adaptionen' -- 2.2.9 Kulturkonzepte: Kritik und Fazit -- Neue Paradigmen - Von der Post- zur Metamoderne -- 3.1 In drei 'Turns' von 'Kulturen' zu 'Verflechtungen' -- 3.1.1 Der 'Practice Turn' - Von 'sozialen Strukturen' zu 'Akteuren/Aktanten' und 'Agency' -- 3.1.2 Der 'Mobility Turn'- Von 'Migration' zu 'Mobilitäten' -- 3.1.3 Der 'Material Turn'- Von 'materieller Kultur' zu 'Materialität' und der 'Agency der Dinge' -- 3.1.4 Wissenschaftstheoretische Konsequenzen -- 3.2 Neuer Materialismus, neuer Realismus? -- 3.2.1 Postmoderne - Sind archäologische Erkenntnisse beliebig konstruierbar? -- 3.2.2 Zwischen Geistes- und Naturwissenschaft, qualitativer und quantitativer Forschung -- 3.2.3 Fazit: ein 'dritter Weg', eine metamoderne Archäologie? -- Perspektiven und Theorien -- 4.1 Ding-Ontologie, Ding-Ontogenese. , 4.1.1 Argumente für das Reale -- 4.1.2 Prozesse und Dinge -- 4.1.3 Dinge und Konstrukte -- 4.1.4 Erfahrbarkeit der Dinge im Handeln -- 4.1.4.1 In-der-Welt-Sein des Menschen -- 4.1.4.2 Die körperlich-mentale Dimension der Erfahrung -- 4.1.4.3 Die soziale Dimension der Erfahrung -- 4.1.4.4 Die praktische Dimension der Erfahrung -- 4.1.5 Fazit: Funde als körperlich-mental erfahrbare Spuren aus der Vergangenheit -- 4.2 Ding-Epistemologien -- 4.2.1 Subjektivismus und Objektivismus -- 4.2.2 Reflexive Anthropologie und Praxeologie bei P. Bourdieu -- 4.2.3 Reflexive Archäologie und Praxeologie im MET-Projekt -- 4.3 Ding-Theorien - Keramik und soziale Praxis -- 4.3.1 Herstellung als Korrespondenz ('Correspondence') -- 4.3.2 Design und Stil, Einzelstücke ('One-Offs') und Serienware ('Repeat-Ware') -- 4.3.2.1 Designs -- 4.3.2.2 Einzelstücke und Serienware -- 4.3.2.3 Handlungsstil ('Style of Action'), materieller Stil ('Material Style') -- 4.3.3 Praxis- und Habitus-Gruppen ('Communities of Practice', 'Habitus') -- 4.4 Mobilitäts-Theorien - Menschen und Dinge, Bewegung und Begegnung -- 4.4.1 Räumliche, soziale und mentale Mobilität -- 4.4.2 Mobile Menschen, mobile Dinge -- 4.4.3 Begegnung, Affordanz und Aneignungen -- 4.5 Keramik und Mobilität - Ein Untersuchungsmodell -- 4.5.1 Lokale, translokale und intermediäre Gefässe -- 4.5.2 Fazit: Keramik als materialisierte Geschichten -- 'Mixed Methods' - Qualitative und quantitative Methoden -- 5.1 Klassifikationsansätze -- 5.1.1 Hierarchisch - simultan, monothetisch - polythetisch, 'top down' - 'bottom up' -- 5.1.2 Mensch - Computer, qualitativ - quantitativ, reproduzierbar - nachvollziehbar -- 5.1.3 Etisch - emisch -- 5.1.4 Fazit -- 5.2 Vom 'Material' zur Datenbasis -- 5.2.1 Merkmale und Merkmalsausprägungen -- 5.2.2 Datenerhebung und Datentransformation -- 5.3. Methoden zur Klassifikation von Stilmerkmalen. , 5.3.1 Qualitativer Ansatz - Impressionistische Klassifikation (Designs) -- 5.3.2 Quantitativer Ansatz - Unüberwachte Klassifikation (Clusteranalyse) -- 5.3.2.1 Wahl der Algorithmen - T-SNE und HDBSCAN -- 5.3.2.2 Verwendete Variablen, Gewichtung, externe Validierung -- 5.3.2.3 Ablauf im Überblick -- Material, Raum und Zeit -- 6.1 Räume - Nördliches Alpenvorland, angrenzende Regionen -- 6.2 Key Sites - Zwei Priorisierungsstufen, zwei Perspektiven -- 6.3 Supralokale Perspektiven - Siedlungsräume und Datierungen im Überblick -- 6.4 C14-Kalibrationsmodelle -- 6.4.1 Zürich-Kleiner Hafner - C14-Kalibrationsmodell -- 6.4.2 Ehrenstein-Blaustein - C14-Kalibrationsmodell -- 6.5 Lokale Perspektiven - Siedlungen im Boden- und Zürichseegebiet -- 6.5.1. Bodensee 3950-3800 v.Chr. -- 6.5.1.1 Hornstaad-Hörnle IA (3918-3902 v.Chr.) -- 6.5.1.2 Hornstaad-Hörnle II (3869-3862 v.Chr.) -- 6.5.1.3 Sipplingen-Osthafen A, B, C (3914-3904, 3857-3817, 3795-3786 v.Chr.) -- 6.5.2. Zürichsee 3950-3800 v.Chr. -- 6.5.2.1 Zürich-Mozartstrasse 6u, 6o und 5 (3913-3901, 3888-3880, 3861 v.Chr.?) -- 6.5.2.2 Zürich-KanSan 9 Nord und 9 Süd (nach 3860 v.Chr.) -- Gefässdesigns - Perspektive der Produktion -- 7.1 Qualitative Klassifikation - Siedlungsperspektiven -- 7.1.1 Designs des Bodenseegebiets im 40. Jh. v.Chr. -- 7.1.2 Designs in Hornstaad-Hörnle IA -- 7.1.2.1 Exkurs: Bottom-Up- versus Top-Down-Klassifikation -- 7.1.2.2 Designs und Designvarianten -- 7.1.3 Designs in Sipplingen A -- 7.1.4 Transformationen der Designspektren am Bodensee im 39. Jh. v.Chr. -- 7.1.5 Designs in Hornstaad-Hörnle II -- 7.1.6 Designs in Sipplingen B -- 7.1.7 Designs in weiteren Siedlungen am Bodensee -- 7.1.8 Designs des Zürichseegebiets im 40. und 39. Jh. v.Chr. -- 7.1.9 Designs in Zürich-Mozartstrasse 6u und 6o -- 7.1.10 Designs in Zürich-Mozartstrasse 5 -- 7.1.11 Designs in KanSan 9 Nord und Süd. , 7.1.12 Transformationen der Designspektren am Zürichsee im 40. und 39. Jh. v.Chr. -- 7.2 Stilistische Verflechtungen -- 7.2.1 Bodenseegebiet - Verflechtungen um 3900 v.Chr. -- 7.2.1.1 Bodensee - Oberschwaben - Donau -- 7.2.1.2 Bodensee - Neckar - Oberrhein -- 7.2.1.3 Bodensee - Zürichsee - Murtensee - Lac de Clairvaux -- 7.2.2 Zürichseegebiet - Verflechtungen um 3900 v.Chr.? -- 7.2.2.1 Zürichsee - Bodensee -- 7.2.2.2 Zürichsee - Oberrhein (Südelsass und Südbaden) -- 7.2.2.3 Zürichsee - Murtensee - Genfersee - Lac de Clairvaux -- 7.2.3 Bodenseegebiet - Verflechtungen zwischen 3880 und 3800 v.Chr. -- 7.2.3.1 Bodensee - Oberschwaben - Donau -- 7.2.3.2 Bodensee - Neckar - Oberrhein -- 7.2.4 Zürichseegebiet - Verflechtungen zwischen 3880 und 3800 v.Chr. -- 7.2.4.1 Zürichsee - Bodensee -- 7.2.4.2 Zürichsee - Oberrhein (Südbaden, Kraichgau, Nordelsass) -- 7.2.4.3 Zürichsee - Oberrhein (Südbaden, Südelsass) -- 7.2.4.4 Zürichsee - Murtensee - Genfersee - Lac de Clairvaux -- Gefässpotenziale - Perspektive der Konsumption -- 8.1 Quantitative unüberwachte Klassifikation - überregionale Perspektiven -- 8.1.1 Charakterisierung der Cluster und Subcluster -- 8.1.1.1 Cluster 1, 2, 5 und 19 -- 8.1.1.2 Cluster 6, 14, und 60 -- 8.1.1.3 Cluster 4, 8, 13 und 64 -- 8.1.1.4 Cluster 9, 10, 17 und 28 -- 8.1.1.5 Cluster 25, 26, 27 und 38 -- 8.1.1.6 Cluster 7, 21, 23, 34, 43, 48, 49 und 50 -- 8.1.2 Diskussion und Interpretation - latente Verwendungspotenziale von Gefässen -- 8.2 Ähnlichkeitsbezüge bei Gefässpotenzialen -- 8.2.1 Auswahl von Clustern, Bildung von Clustergruppen -- 8.2.2 Clusterspektren als Hinweis auf Konsumpraktiken - Verflechtungen in Raum und Zeit -- 8.2.2.1 Clustergruppenspektren - Vergleich zwischen den Kleinregionen -- 8.2.2.2 Clusterspektren - Vergleich zwischen den Kleinregionen -- 8.2.2.3 Regionaltypische Cluster - Gefässpotenziale. , 8.2.2.4 Ähnliche Gefässpotenziale - regional unterschiedliche Konsumpraktiken? -- 8.2.3 Bodensee - Transformationen der Formenspektren von 3920 bis 3775 v.Chr. -- 8.2.4 Zürichsee - Transformationen der Formenspektren von 3920 bis 3775 v.Chr. -- Synthese -- 9.1 Mobilität, Verflechtungen und Transformationen anhand von Keramik -- 9.1.1 Stilistisch lokale, translokale, intermediäre und geteilte Gefässe -- 9.1.1.1 Keramikpraktiken in Siedlungen am Bodensee von 3920 bis 3900 v.Chr. -- 9.1.1.2 Exkurs - Das Potenzial von Material- und Chaîne Opératoire-Untersuchungen -- 9.1.1.3 Keramikpraktiken in Siedlungen am Zürichsee von 3950 bis 3880 v.Chr. -- 9.1.1.4 Keramikpraktiken in Siedlungen am Bodensee von 3880 bis 3800 v.Chr. -- 9.1.1.5 Keramikpraktiken in Siedlungen am Zürichsee von 3880 bis 3800 v.Chr. -- 9.1.2 Mobilitätsmuster -- 9.2 Alternativmodelle zu 'neolithischen Kulturen'- 'Translokale soziale Konfigurationen' -- 9.2.1 'Keramikpraktiken'- Produktion und Konsumption -- 9.2.2 'Habitus-Gruppen' und 'Beziehungsgeflechte' statt 'Kulturen' und 'Kulturkontakt' -- 9.2.3 'Mobilität' und 'Transformationen' statt 'Migration' und 'Akkulturationen' -- 9.2.4 Räumliche Mobilität als Hinweis auf Formen sozialer Organisation -- 9.3 Fazit und Ausblick -'Mixed Methods' und die metamoderne Archäologie -- Elektronische Anhänge und Daten -- 10.1 Aufnahmesystem für Keramik in die MET-Datenbank -- 10.2 Datensätze, R-Codes und Reports zur unüberwachten Klassifikation -- 10.3 Konkordanzliste zu den Keramiknummern von Sipplingen, Osthafen -- Literaturverzeichnis -- Abbildungsverzeichnis -- Blank Page.
    Weitere Ausg.: Print version: Heitz, Caroline Keramik Jenseits Von 'Kulturen' Leiden : Sidestone Press,c2023 ISBN 9789464280456
    Sprache: Deutsch
    Bibliothek Standort Signatur Band/Heft/Jahr Verfügbarkeit
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