Umfang:
1 Online-Ressource (13 Seiten)
Inhalt:
Der vorliegende Beitrag sondiert das historische, kulturelle, politische und gesellschaftliche Potenzial von Grenzen und Grenzräumen, wie es sich in Kunstaktionen und kuratorischen Strategien widerspiegelt. In diesem Kontext bildet die Doppelbedeutung des Begriffs „Teilen“ (im Sinne von Trennen wie von gemeinsam Besitzen/Erfahren) den Ausgangspunkt für eine Diskussion über die deutsch-polnische Grenzregion, wo seit 1989 zahlreiche interessante Kunstaktionen stattgefunden haben. Der Beitrag analysiert zwei ephemere, ortsspezifische Projekte, die auf dem Gelände der einstigen Festung Küstrin (Kostrzyn) realisiert wurden: Dialog Loci – Kunst an einem verlorenen Ort aus dem Jahr 2004, das von dem Künstlerduo Urban Art (Anne Peschken und Marek Pisarsky) konzipiert und von Aneta Szyłak kuratiert wurde, sowie Memento Kostrzyn unter der kuratorischen Leitung von Christoph Tannert aus dem Jahr 2012. Beide Projekte thematisierten die historischen Veränderungen der deutsch-polnischen Grenze, die geteilten Sprachen und Mythen und fragten nach Geschichte und Gedächtnis, nach nationaler Identität und nach der Symbolik von Grenzen und Unterteilungen. In einem permanenten Wandel begriffen, scheinen gerade Grenzregionen für Künstler überaus inspirierend zu sein. Im Fall der einstigen Festung Küstrin hat die lange Zeit verborgene historisch-politische Komplexität dieses Ortes die Künstlerinnen und Künstler in besonderer Weise zur Problematisierung und De(kon)struktion von Geschichte angeregt. Daher werden die Kunstaktionen und kuratorischen Strategien aus der Perspektive sowohl der border studies als auch des Hauntologie-Konzepts von Jacques Derrida sowie Aleida Assmanns Theorie der Medialisierung von Erinnerung analysiert.
In:
2018,4
Sprache:
Unbestimmte Sprache
URN:
urn:nbn:de:kobv:11-110-18452/20441-1
URL:
Volltext
(kostenfrei)