Format:
1 Online-Ressource (28 Seiten)
ISBN:
978-3-8253-5566-1
,
978-3-8253-5566-1
Content:
Reisen nach Griechenland zwischen dem ausgehenden 17. und dem beginnenden 19. Jahrhundert dienen sowohl der Kultur- und Weltaneignung als auch und insbesondere der Erinnerungskultur. Die in Quellen besungene Pracht ist allerdings längst nicht mehr zu sehen und so bleiben den Reisenden nur klägliche Reste. Aus der Enttäuschung entsteht jedoch eine literarische Bewältigung, die durch Reiseberichte oder gar -romane zu einem kollektiven Gedächtnis führt, welches die Realtopographie und die antike Vorbildhaftigkeit miteinander vereint. Sichtbar wird dies insbesondere an Texten zur Kultstätte des Orakels von Delphi. Einerseits werden die vermeintlichen Prophezeiungen und Kultpraxen der Scharlatanerie verdächtigt, andererseits finden Teile dessen auch in Zeitschriften gelehrter Kreise Eingang. Denn der Leitspruch „Erkenne dich selbst“, der einst am Tempel des Gottes Apollo gestanden haben soll, spiegelt auch die Vorlieben der Zeit: Selbsterkenntnis und -reflexion. Entlang von Werken u.a. von Jakob Spon, Karl Philipp Moritz und Johann Wolfgang von Goethe sowie Bernard Le Bovier de Fontenelle, Richard Chandler und deren Übersetzern Heinrich Christian Boie und Johann Christoph Gottsched wird die vielschichtige Rezeptionsgeschichte des Orakels von Delphi zugänglich gemacht.
In:
Humanismus und Antikerezeption im 18. Jahrhundert. Band 2: Der Humanismus und seine Künste / Mark-Georg Dehrmann, Martin Vöhler, Heidelberg : Universitätsverlag Winter, ,2020, Seiten 63-87, 978-3-8253-5566-1
Language:
German
URN:
urn:nbn:de:kobv:11-110-18452/25920-3
URL:
Volltext
(kostenfrei)