ISSN:
0490-1606
Content:
Im Zusammenhang einer sich durch den tragischen Abbruch fürsorgetheoretischer Konzeptentwürfe mit dem Jahr 1933 vollzogenen Entwicklung - und seit den 50er Jahren sich wieder neu bildenden eigenständigen Sozialarbeitswissenschaft und deren Berufsethik zielt der Beitrag auf drei zenrale Perspektiven: einmal geht es um die Frage nach (ethischen) Motiven für das sozialreformerische Engagement der deutsch-jüdischen Wegbereiterinnen professioneller Sozialer Arbeit, zum anderen um einen Versuch, Grundpositionen der jüdischen (Sozial-) Ethik zu skizzieren um das Anliegen, einigen - im christlichen Kulturkreis - tiefverankerten Denkstrukturen dem Judentum gegenüber nachzugehen. Dabei wird von der Hypothese ausgegangen, daß Töchter und Söhne auch aus assimilierten, liberalen jüdischen Familien des 19. Jahrhunderts noch prägende Einflüsse jüdischer Tradition und Kultur erhalten haben. Aufgrunddessen konnten zentrale Positionen aus der jüdischen (Sozial-)Ethik über richtungweisende Sozialreformen für den Prozeß der Professionalisierung der Sozialarbeit/Sozialpädagogik um die Jahrhundertwende fruchtbar werden. Es werden neben der Skizzierung erster sozialpolitischer 'Sicherungssysteme' der Antike und dem Hinweis auf das zweite tragende Ideensystem abendländischen Denkens, die griechische Philosophie, die sozialethischen Grundprinzipien der Hebräischen Bibel dargestellt. Dann werden wesentliche Elemente jüdischer Berufsethik am Beispiel des historisch programmatischen Engagements der Berufsgründerinnen professioneller Sozialarbeit/Sozialpädagogik um die Jahrhundertwende nachgezeichnet und nach ihrem Einfluß auf die Berufsethik Sozialer Arbeit befragt.
Note:
Literaturverz. S. 121
In:
Soziale Arbeit, Baden-Baden : Nomos Verlag, 1951, 46(1997), 4, Seite 110-121, 0490-1606
In:
volume:46
In:
year:1997
In:
number:4
In:
pages:110-121
Language:
German
Keywords:
Judentum
;
Sozialarbeit
;
Ethik
;
Professionalität
;
Sozialethik
