Umfang:
1 Online-Ressource (27 Seiten)
ISBN:
9783412516512
Serie:
Oskar-Halecki-Vorlesung 2018
Inhalt:
Der Prager Frühling war kein Reformprojekt aus einem Guss, sondern von ganz unterschiedlichen Erwartungen bestimmt. Es ging 1968 gleichermaßen darum, die kommunistische Utopie zu erneuern, den Rückstand gegenüber dem Westen aufzuholen und Lektionen aus der stalinistischen Vergangenheit zu ziehen. Der Prager Frühling hatte ein Zeit-Problem: Alexander Dubcek und die führenden Politiker in seinem Kreis agierten vom Januar 1968 bis zur Invasion im August unter stetig wachsendem Zeit-Stress. Zugleich war das Reformprogramm des Prager Frühlings von ganz unterschiedlichen Zeitordnungen geprägt, seine wichtigsten Akteure aus Politik, Wissenschaft und Kultur lebten gewissermaßen in Parallelwelten: So ging es dem Kreis um den Philosophen und Soziologen Radovan Richta um eine humanistische Erneuerung der kommunistischen Ideologie, während die Wirtschaftsreformer um den Ökonomen Ota Sik danach strebten, den Entwicklungsrückstands gegenüber dem Westen einzuholen. Im Bereich der Rechtsreformen stand die Aufarbeitung der Vergangenheit, vor allem der stalinistischen Schauprozesse der fünfziger Jahre im Vordergrund, um daraus Lektionen für die Zukunft zu ziehen. Aus diesen verschiedenen und zum Teil widersprüchlichen Ansätzen bezog der Prager Frühling sein Programm.
Anmerkung:
Literaturangaben
,
"Oskar-Halecki-Vorlesung 2018 / Jahresvorlesung des GWZO" (Titelseite)
Weitere Ausg.:
ISBN 9783412516505
Weitere Ausg.:
Erscheint auch als Druck-Ausgabe Schulze Wessel, Martin, 1962 - Zeitordnungen des Prager Frühlings Wien : Böhlau Verlag, 2022 ISBN 9783412516505
Weitere Ausg.:
ISBN 3412516503
Sprache:
Deutsch
Schlagwort(e):
Tschechoslowakei
;
Prager Frühling
;
Geschichte 1968
DOI:
10.7788/9783412516512
URL:
Volltext
(kostenfrei)
URL:
Volltext
(kostenfrei)
Mehr zum Autor:
Lübke, Christian 1953-
Mehr zum Autor:
Schulze Wessel, Martin 1962-