Umfang:
1 Online-Ressource (21 min)
Serie:
ZZF Podcast Folge 37
Inhalt:
Was wir uns vorstellen, wenn wir von „der Welt“ sprechen, hängt stark von den Medien ab, die wir konsumieren – und das hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. In ihrem Forschungsprojekt nimmt ZZF-Historikerin Leonie Wolters zwei kleine Nachrichtenorganisationen unter die Lupe, die zwischen den 1960er und 1990er Jahren versuchten, das Bild der Welt in den Köpfen der Menschen durch eine grundlegende Umgestaltung der internationalen Nachrichtenindustrie zu verändern. Diese Organisationen (Inter Press Service und Gemini News Service) entstanden in der Dekolonisationsära und setzten sich dafür ein, das Themenspektrum in der internationalen Berichterstattung zu erweitern und mehr Stimmen in den Weltnachrichten hörbar zu machen. Obwohl sie ihren Sitz im globalen Norden hatten, legten sie großen Wert darauf, die Perspektive des Südens in den Vordergrund zu stellen. Ihre Korrespondent*innen lieferten Nachrichtenmaterial an Zeitungen und Institutionen weltweit – in direkter Konkurrenz zu etablierten Agenturen mit kolonialer Vergangenheit, wie Reuters oder Havas/Agence France Presse. Wolters untersucht in ihrem Projekt, inwiefern die anfängliche Hoffnung auf alternative Erzählweisen mit der Zeit nachließ und wie bestimmte Erzähl- und Arbeitsweisen in den Mainstream übernommen wurden – und dabei möglicherweise einen Teil ihres ursprünglichen transformativen Potenzials einbüßten.
Sprache:
Deutsch
Schlagwort(e):
Globaler Süden
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Nachrichtenagentur
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Journalismus
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Alternativpresse
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Geschichte 1960-1999
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Podcast
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Interview
URL:
Volltext
(kostenfrei)
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